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Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa [L.] GAERTN.) - Landesbetrieb ...

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52<br />

ERLENSTANDORTE ALS QUELLE UND SENKE KLIMARELEVANTER SPURENGASE<br />

Tab. 3: Netto-N-Mineralisations- und aktuelle Gesamtdenitrifkationsraten von<br />

<strong>Erle</strong>nbruchwäldern auf eutrophen Niedermooren (Angaben in kg N pro ha und<br />

Jahr)<br />

Standort/Zustand N-Rate Quelle<br />

Netto-N-Mineralisation<br />

Naturnahe <strong>Erle</strong>nbruchwälder<br />

Gestörte <strong>Erle</strong>nbruchwälder<br />

Stark gestörte <strong>Erle</strong>nbruchwälder<br />

Stark gestörte <strong>Erle</strong>nbruchwälder<br />

Aktuelle Gesamtdenitrifikation<br />

Naturnaher <strong>Erle</strong>nbruchwald<br />

Gestörter <strong>Erle</strong>nbruchwald<br />

Gestörter <strong>Erle</strong>nbruchwald (Ufer)<br />

Gestörter <strong>Erle</strong>nbruchwald<br />

Stark gestörter <strong>Erle</strong>nbruchwald<br />

25–90<br />

120–324<br />

110–500<br />

272<br />

2<br />

7<br />

9–200<br />

136<br />

28<br />

Bruchwäldern mit hohem Grundwasserstand. Sämtliche<br />

Angaben sind jedoch von einer extrem hohen<br />

Variabilität gekennzeichnet (Tab. 3).<br />

Einen gewissen Aufschluss über die Ursache<br />

dieser Schwankungen lieferten erst Untersuchungen<br />

zur Bestimmung der realen N-Flüsse (Brutto-<br />

N-Raten) im Boden, ausgeführt mit Hilfe der so genannten<br />

15 N-Isotopenverdünnungsmethode (Einzelheiten<br />

zur Methodik bei MÜNCHMEYER 2000 und<br />

LEDEBUHR 2001). Zunächst einmal fällt auf, dass<br />

Gumnitz Oktober 2000<br />

tief<br />

entwässert<br />

flach<br />

entwässert<br />

24977<br />

N t<br />

22669<br />

N-Applikation 48<br />

Mineralisation 66<br />

viele Bruttoflüsse<br />

schon nach einer Woche<br />

viel höher liegen<br />

als die Nettomineralisation<br />

nach einem<br />

ganzen Jahr (Abb. 4).<br />

Demzufolge birgt die<br />

immer noch übliche<br />

Einschränkung der<br />

Untersuchungen allein<br />

auf Nettoraten die<br />

Gefahr in sich, die tatsächliche<br />

Intensität<br />

der N-Umsetzungen<br />

drastisch zu unterschätzen.Nettoflüsse<br />

müssen zwangsläufig immer kleiner als die Bruttoflüsse<br />

sein, weil sie sich stets nur auf die Differenzen<br />

zwischen den simultan in entgegengesetzter<br />

Richtung verlaufenden N-Flüssen beziehen.<br />

Überraschenderweise liefen die Bruttoumsetzungen<br />

in der flach entwässerten Variante mit höherer Geschwindigkeit<br />

als in der tief entwässerten Variante<br />

ab. <strong>Die</strong>s ist wahrscheinlich auf den zum untersuchten<br />

Zeitpunkt sehr niedrigen Grundwasserstand (tiefer<br />

als 40 cm unter Oberfläche) und einem (noch)<br />

höheren Vorrat an leicht abbaubaren organischen<br />

N-Verbindungen zurückzuführen<br />

(Abb. 4). Nach<br />

wie vor ist jedoch unklar,<br />

wie sich die Situa-<br />

JANIESCH 1978 und 1997, JANIESCH et al. 1991<br />

JANIESCH 1978 und 1997, JANIESCH et al. 1991<br />

JANIESCH 1978 und 1997, JANIESCH et al. 1991<br />

SIEMENS 1996<br />

BUSSE und GUNKEL 2002<br />

MOGGE et. al. 1998<br />

HEFTING und DE KLEIN 1998<br />

AUGUSTIN 2002 (unveröffentlicht)<br />

AUGUSTIN 2002 (unveröffentlicht)<br />

Immobilisation 48<br />

N-Applikation 48<br />

Mineralisation 99<br />

Nitratbindung 90<br />

Immobilisation 136<br />

Nitratbindung 50<br />

Nitrifikation 65<br />

N-Gasverluste 0,5<br />

30 299<br />

+ -<br />

NH4 -N NO3 -N<br />

N-Gasverluste 0,7<br />

Nitrifikation 42<br />

25 132<br />

Abb. 4: N-Pools und wöchentliche N-Flüsse (kg pro N ha -1 ) im Torfkörper unterschiedlich<br />

stark entwässerter <strong>Erle</strong>nbruchwaldflächen des Naturschutzgebietes<br />

der Gumnitz (Oktober 2000, Angaben sind auf eine Torfschicht von 0,4 m<br />

bezogen)<br />

tion bei durchgehend anaeroben<br />

Verhältnissen<br />

darstellt. Unabhängig<br />

vom Grundwasserstand<br />

lagen die mit dem Mineralisations-Immobilisations-Turnoververbundenen<br />

N-Flüsse zumeist<br />

deutlich höher<br />

als diejenigen der anderen<br />

untersuchten Prozesse.<br />

Dazu trug auch<br />

die überraschend starke<br />

Nitratbindung (Immobilisierung)<br />

bei, die<br />

damit offenbar eine Verminderung<br />

der um das<br />

gleiche Substrat konkurrierendenDenitrifikation<br />

mit verursachte<br />

(Abb. 4). Es waren aber<br />

wegen der insgesamt<br />

hohen Intensität aller<br />

N-Umsetzungen günstige<br />

Voraussetzungen

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