Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa [L.] GAERTN.) - Landesbetrieb ...
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WACHSTUM, ENTWICKLUNG, BESTANDESBEHANDLUNG ... DER SCHWARZ-ERLE ...<br />
Abb. 17: <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> „BASEDOW 27“ (h = 28,8 m; d 1,3 = 37,5 cm),<br />
Forstamt Teterow: Durchmesserzuwachs in verschiedener Schafthöhe in<br />
Prozent des entsprechenden Durchmesserzuwachses zd 1,3 (z. B. p_25<br />
entspricht der 15-jährigen Zuwachsperiode bis Alter 25 Jahre)<br />
Stammfußbereich zu stabilisieren. Der Zuwachs<br />
übersteigt hier teilweise das 120-%-Niveau beträchtlich.<br />
In der Periode stärkster Konkurrenz lagern die<br />
Elitebäume den Durchmesserzuwachs jedoch<br />
gleichzeitig auch bevorzugt im Kronenbereich an.<br />
<strong>Die</strong>se Tendenz wird in den folgenden Zuwachsperioden<br />
beibehalten. Das Maximum der Jahrringbreite<br />
liegt nun im Bereich des Kronenansatzes.<br />
<strong>Die</strong> aus dem Stabilitätsverhalten resultierende differenzierte<br />
Zuwachsanlagerung über- und unterschreitet<br />
in verschiedenen Schafthöhen das 100-<br />
%-Bezugsniveau, so dass sich für den Durchmesserzuwachsprozentverlauf<br />
über der Höhe am<br />
Schaft eine S-Kurve ergibt<br />
(Abb. 17). Bis ins Baumholzalter<br />
(Zuwachsperiode<br />
bis ca. 55 Jahre) tritt die<br />
bevorzugte Zuwachsanlagerung<br />
im Stammfuß- und<br />
Kronenansatzbereich in<br />
der Regel noch deutlicher<br />
hervor. Erst im fortgeschrittenen<br />
Alter nach erreichter<br />
Stabilität erfolgt eine mehr<br />
oder weniger proportionale<br />
Zuwachsanlagerung über<br />
den gesamten Schaft. Im<br />
Hiebsreifealter weisen die<br />
vitalsten, stärksten und besten<br />
<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n im<br />
Stammfußbereich erneut<br />
den größten Durchmesserzuwachs<br />
auf. Durch die beobachtete<br />
Wuchsdynamik<br />
des Schaftes wirken alte,<br />
hiebsreife <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n<br />
wie Säulen (Abb. 18).<br />
Sie weisen die vorteilhafte<br />
Eigenschaft einer geringen<br />
Durchmesserabnahme<br />
mit zunehmender Stammlänge<br />
auf. Starkes, gesundes<br />
und vollholziges<br />
<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n-Stammholz<br />
kann daher stets preisgünstig<br />
vermarktet werden. <strong>Die</strong><br />
Gesetzmäßigkeiten der Zuwachsanlagerung<br />
in verschiedener<br />
Schafthöhe der<br />
<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> können durch<br />
den frühzeitigen Übergang<br />
von der negativen zur positiven<br />
Auslese, durch sicheres<br />
Erkennen der dominanten,<br />
vitalsten, zuwachsstarken<br />
und technisch besten Individuen, durch konsequente<br />
Kronenpflege und Standraumregulierung im<br />
Sinne der SCHÄDELINschen Auslesedurchforstung<br />
(1942) waldbaulich ausgenutzt werden.<br />
<strong>Die</strong> Entwicklung der Elitebäume der <strong>Schwarz</strong>-<br />
<strong>Erle</strong> weist eine weitere Besonderheit auf. Ihr<br />
Schlankheitsgrad (h/d-Verhältnis), der mit abnehmendem<br />
Wert steigende Widerstandsfähigkeit<br />
gegenüber abiotischen Schäden ausdrückt, fällt<br />
gegenüber dem h/d-Durchschnittswert der Ertragstafel<br />
zeitig rasch ab und erreicht etwa im Alter von<br />
30 bis 35 Jahren einen nahezu konstanten Wert<br />
zwischen 80 und 90. <strong>Die</strong>se Entwicklung des<br />
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