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Herr Proudhon hat die Frage der Arbeitsteilung so wenig verstanden,<br />

daß er nicht einmal die Trennung von Stadt und Land erwähnt, die sich,<br />

zum Beispiel in Deutschland, vom 9. bis zum 12. Jahrhundert vollzogen hat.<br />

So muß diese Trennung für Herrn Proudhon zum ewigen Gesetz werden,<br />

weil er weder ihren Ursprung noch ihre Entwicklung kennt. Er spricht deshalb<br />

in seinem ganzen Buch so, als ob dieses Erzeugnis einer bestimmten<br />

Produktionsweise bis zum Jüngsten Tage fortbestände. Alles, was Herr<br />

Proudhon über die Arbeitsteilung vorbringt, ist bloß ein Resümee, und<br />

dazu noch ein sehr oberflächliches, sehr unvollständiges Resümee dessen,<br />

was Adam Smith und tausend andere vor ihm gesagt haben.<br />

Die zweite Evolution sind die Maschinen. Der Zusammenhang zwischen<br />

Arbeitsteilung und Maschinen ist bei Herrn Proudhon völlig mystisch. Jede<br />

Art der Arbeitsteilung hatte ihre spezifischen Produktionsinstrumente. Zum<br />

Beispiel machten die Menschen von der Mitte des 17. bis zur Mitte des<br />

18. Jahrhunderts nicht alles mit der Hand. Sie besaßen Instrumente, sogar<br />

sehr komplizierte, wie Werkbänke, Schiffe, Hebel etc. etc.<br />

Nichts lächerlicher also, als die Maschinen als Folge aus der Arbeitsteilung<br />

im allgemeinen hervorgehen zu lassen.<br />

Ich will nebenbei noch bemerken, daß Herr Proudhon, da er den geschichtlichen<br />

Ursprung der Maschinen nicht begriffen, noch weniger ihre<br />

Entwicklung verstanden hat. Man kann sagen, daß bis 1825 - der Epoche<br />

der ersten universellen Krise - die Bedürfnisse der Konsumtion im allgemeinen<br />

schneller zunahmen, als die Produktion und die Entwicklung der<br />

Maschinen notgedrungen den Bedürfnissen des Marktes folgten. Seit 1825<br />

ist die Erfindung und Anwendung der Maschinen nur das Resultat des<br />

Krieges zwischen Unternehmern und Arbeitern. Und auch das gilt nur für<br />

England. Die europäischen Nationen sind zur Anwendung der Maschinen<br />

durch die Konkurrenz gezwungen worden, die die Engländer ihnen sowohl<br />

auf dem inneren Markt als auch auf den Weltmarkt machten. In Nordamerika<br />

schließlich war die Einführung der Maschinen die Folge sowohl der<br />

Konkurrenz mit den anderen Völkern als auch des Mangels an Arbeitskräften,<br />

d.h. des Mißverhältnisses zwischen der Bevölkerungszahl und den<br />

industriellen Bedürfnissen Nordamerikas. Aus diesen Tatsachen können<br />

Sie schließen, welchen Scharfsinn Herr Proudhon entwickelt, wenn er das<br />

Gespenst der Konkurrenz als dritte Evolution, als Antithese der Maschinen,<br />

heraufbeschwört!<br />

Schließlich ist es überhaupt wahrhaft absurd, die Maschinen zu einer<br />

ökonomischen Kategorie neben der Arbeitsteilung, der Konkurrenz, dem<br />

Kredit etc. zu machen.

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