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erschreckt, verhängten über die Stadt den Belagerungszustand. Gegen Marx, Engels und<br />

andere Redakteure der „Neuen Rheinischen Zeitung" wurde wegen ihrer Teilnahme an<br />

den Volksversammlungen in Köln eine Reihe gerichtlicher Verfahren eingeleitet. Nach<br />

der Aufhebung des Belagerungszustandes im Oktober 1848 ging Marx unter Üb erwindung<br />

großer finanzieller und organisatorischer Schwierigkeiten von neuem an die Herausgabe<br />

der Zeitung. Er investierte alle seine persönlichen Mittel in die Zeitung, um die Schulden<br />

zu begleichen und die Kosten der Zeitung zu decken (siehe vorl. Band, S.607/608). 128<br />

125 Im August-September 1848 unternahm Marx eine Reise nach Berlin und Wien mit dem<br />

Ziel, Mittel für das weitere Erscheinen der „Neuen Rheinischen Zeitung" zu erlangen.<br />

Nach Verhandlungen mit polnischen Demokraten erhielt Marx von Wladislav Koäcielski<br />

zweitausend Taler. 129<br />

126 Anfang Juli 1848 wurde gegen Marx wegen der Veröffentlichung des Artikels „Verhaftungen"<br />

in der „Neuen Rheinischen Zeitung" (siehe Band 5 unserer Ausgabe, S. 166-168)<br />

ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Der Artikel enthüllte die Repressalien der preußischen<br />

Behörden gegen revolutionäre Demokraten. Anfang Oktober 1848 begann der Kölner<br />

Prokurator eine gerichtliche Untersuchung gegen Marx, Engels und andere Redakteure der<br />

„Neuen Rheinischen Zeitung" wegen der Veröffentlichung der anonymen Feuilletons<br />

„Leben und Taten des berühmten Ritters Schnapphahnski", deren Verfasser Georg<br />

Weerth war. Ende Oktober 1848 erhob der Kölner Prokurator eine weitere Anklage gegen<br />

Marx als den Chefredakteur der Zeitung, in der der Aufruf des kleinbürgerlichen Demokraten<br />

Friedrich Hecker veröffentlicht worden war. Die Gerichtsverhandlung gegen Marx,<br />

Engels und den verantwortlichen Herausgeber der „Neuen Rheinischen Zeitung", Hermann<br />

Korff, fand am 7. Februar 1849 statt und endete mit deren Freispruch. 129<br />

127 Marx verweist auf die redaktionelle Notiz, die in dem Extrablatt der „Neuen Rheinischen<br />

Zeitung" Nr. 155 vom 29. November 1848 veröffentlicht wurde. 131<br />

128 In dem für die „Neue Rheinische Zeitung" geschriebenen Artikel „Proudhon" (siehe<br />

Band 6 unserer Ausgabe, S. 562-565), der aber seinerzeit unveröffentlicht blieb, erwähnt<br />

Engels Marx' Schrift „Misere de la philosophie" (siehe Band 4 unserer Ausgabe, S.63 bis<br />

182). 131<br />

129 Anfang Dezember 1848 schrieb Engels den Artikel „Der Nationalrat" (siehe Band 6 unserer<br />

Ausgabe, S.85-100); in diesem Artikel gibt er ein anschauliches Bild von dem lokalen und<br />

beschränkten Charakter der politischen Zustände in der damaligen Schweiz, die in jener<br />

Zeit als nachahmenswertes Beispiel einer bürgerlichen Föderativrepublik angesehen<br />

wurde. 131<br />

130 K. Heinzen, „Die Helden des teutschen Kommunismus", Bern 1848. 131<br />

131 In dem Bestreben, ihre Leser unverzüglich über alle wichtigen Ereignisse der deutschen<br />

und europäischen Revolution in Kenntnis zu setzen, gab die Redaktion der „Neuen<br />

Rheinischen Zeitung" oft eine zweite Tagesausgabe heraus. Wenn vier Druckseiten nicht<br />

ausreichten, fügte man Beilagen hinzu und bei neuen wichtigen Nachrichten Extrabeilagen<br />

und Extrablätter in Form von Flugblättern. 131<br />

132 Andreas Gottschalk und Friedrich Anneke, die man Ende März 1848 aus dem Gefängnis<br />

freigelassen hatte (siehe Anm. 111), wurden am 3. Juli 1848 wegen ihrer Reden auf der<br />

Versammlung des unter ihrer Führung stehenden Kölner Arbeitervereins am 25. Juni<br />

erneut verhaftet. Das Kölner Schwurgericht sprach sie am 23. Dezember 1848 frei. 132

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