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Die Maschine ist ebensowenig eine ökonomische Kategorie wie der<br />

Ochse, der den Pflug zieht. Die gegenwärtige Anwendung der Maschinen<br />

gehört zu den Verhältnissen unseres gegenwärtigen Wirtschaftssystems, doch<br />

die Art, wie die Maschinen ausgenutzt werden, ist etwas völlig anderes als<br />

die Maschinen selbst. Pulver bleibt Pulver, ob man sich seiner bedient, um<br />

einen Menschen zu verletzen oder um die Wunden des Verletzten zu heilen.<br />

Herr Proudhon übertrifft sich selbst, wenn er in seinem Kopfe die Konkurrenz,<br />

das Monopol, die Steuer oder die Polizei, die Handelsbilanz, den<br />

Kredit, das Eigentum in der hier angeführten Reihenfolge entstehen läßt.<br />

Fast das ganze Kreditwesen war in England zu Anfang des 18. Jahrhunderts<br />

vor Erfindung der Maschinen entwickelt. Der Staatskredit war bloß eine<br />

neue Art, die Steuern zu erhöhen und die durch den Herrschaftsantritt der<br />

Bourgeoisklasse geschaffenen neuen Bedürfnisse zu befriedigen. Das Eigentum<br />

bildet schließlich die letzte Kategorie im System des Herrn Proudhon.<br />

In der realen Welt dagegen sind die Arbeitsteilung und alle übrigen Kategorien<br />

des Herrn Proudhon gesellschaftliche Beziehungen, deren Gesamtheit<br />

das bildet, was man heute das Eigentum nennt: außerhalb dieser Beziehungen<br />

ist das bürgerliche Eigentum nichts als eine metaphysische oder<br />

juristische Illusion. Das Eigentum einer anderen Epoche, das Feudaleigentum,<br />

entwickelt sich unter ganz anderen gesellschaftlichen Beziehungen.<br />

Wenn Herr Proudhon das Eigentum als eine selbständige Beziehung<br />

darstellt, begeht er mehr als nur einen Fehler der Methode: er beweist klar,<br />

daß er nicht das Band erfaßt hat, das alle Formen der bürgerlichen Produktion<br />

verknüpft, daß er den historischen und vorübergehenden Charakter der<br />

Produktionsformen in einer bestimmten Epoche nicht begriffen hat. Herr<br />

Proudhon, der in unseren gesellschaftlichen Einrichtungen nicht Produkte<br />

der Geschichte erblickt, der weder ihren Ursprung noch ihre Entwicklung<br />

versteht, kann an ihnen nur dogmatische Kritik üben.<br />

So ist Herr Proudhon auch gezwungen, zu einer Fiktion Zuflucht zu<br />

nehmen, um die Entwicklung zu erklären. Er bildet sich ein, die Arbeitsteilung,<br />

der Kredit, die Maschinen etc., alles sei erfunden worden, um<br />

seiner fixen Idee, der Idee der Gleichheit, zu dienen. Seine Erklärung ist<br />

von köstlicher Naivität. Man hat diese Dinge eigens für die Gleichheit erfunden,<br />

doch leider haben sie sich gegen die Gleichheit gekehrt. Das ist<br />

sein ganzes Räsonnement. Das heißt, er geht von einer willkürlichen Annahme<br />

aus, und da die wirkliche Entwicklung und seine Fiktion einander<br />

auf Schritt und Tritt widersprechen, schließt er daraus, daß hier ein Widerspruch<br />

bestehe. Er verhehlt dabei, daß es nur ein Widerspruch zwischen<br />

seinen fixen Ideen und der wirklichen Bewegung ist.

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