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unwahrscheinlich, da Herr B[erthold] nicht der Mann ist, mit entfernten<br />

Freunden und speziell mit W[illich], den er au fond haßte, zu teilen, und<br />

3. würde 8 Tage nachher dies in allen Zeitungen als eine neue Verleumdung,<br />

•die Herr Marx in die Welt geschickt, von den andern geschildert und an das<br />

Gefühl der Philister für den verleumdeten Biedermann Willich appelliert<br />

werden. Der Kerl ist Schuft genug, ohne daß man ihn größer macht oder<br />

ihm Lügen nachsagt, von denen er sich reinwaschen kann.<br />

Der Fischersche Brief ist allerdings das Dümmste, was mir seit langer<br />

Zeit vorgekommen ist. Ich erwartete aber so etwas und glaube auch, daß<br />

-es bei seinen Geld Versprechungen sein Bewenden haben wird. Es ist von<br />

demokratischen Eseln nicht zu verlangen, daß sie uns Geld schicken sollen,<br />

wenn ihre eignen Leute persönlich bei ihnen betteln, und das Höchste, wozu<br />

sie zu kriegen sind, ist, wie F[ischer] selbst sagt, daß sie uns eine Stimme<br />

in der Verwendung der Gelder geben wollen, wenn wir uns dazu verstehn<br />

wollen, mit dergleichen Pack in einem Konklave zu sitzen und noch dazu<br />

in einer Minorität. Der Pumpplan a la Mazzini mit Reichsgarantie 2 (das<br />

Deutsche Reich garantiert die Republik!) ist gar so übel nicht und hat jedenfalls<br />

die Gesamttätigkeit sämtlicher Musterbettler zu seiner Erzeugung nötig<br />

gehabt. Seitdem diese Erfindung zustande gebracht, wird unsrer Partei<br />

nichts übrigbleiben, als sich vom demokratischen Geldmarkt völlig zurück-<br />

-zuziehn. This impudence beats us hollow. 3 Die Gelder, die wir überhaupt<br />

von den Demokraten für politische Zwecke erhalten haben, sind uns ohnehin<br />

bloß per abusum 4 zugekommen, und seit die großen Männer selbst als<br />

joint stock Company 5 am Markt erschienen sind, hört diese Illusion vollständig<br />

auf. Alle unsre Aufforderungen würden uns bloß refus 6 und Blamagen<br />

zuziehn, es sei denn, daß es Weydem[eyer] gelingt, in New York<br />

etwas auszurichten, und auch das würde bloß unter den Arbeitern sein.<br />

Weerth wird Dir dieser Tage schreiben. Er ist sehr unschlüssig, was er<br />

anfangen soll. Er hat famose Offerten, aber sie konvenieren ihm alle nicht<br />

recht.<br />

Herr Kossuth ist wie der Apostel Paulus, alles für alle. In Marseille<br />

•schreit er Vive la Republique 7 , in Southampton God save the Queen 8 .<br />

Welche merkwürdige, hyperkonstitutionelle Moderation paradiert der Kerl<br />

jetzt! Es ist aber den Herrn Pettie und der Clique Harney recht, daß er ihr<br />

Bankett gar nicht besuchen will. Selbst Herr Mazzini würde sehr kühl empfangen<br />

werden - wenigstens vor dem Publikum. Wieder einer, in dem man<br />

siehe vorl. Band, S. 366 - 8 Diese Unverschämtheit schlägt uns aus dem Felde. - 4 uneigent-<br />

Jich - 5 Aktiengesellschaft - 6 Ablehnung - 7 Es lebe die Republik - 8 Gott schütze die Königin

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