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Engels an Daniel Fenner von Fenneberg<br />

Sehr geehrter Herr!<br />

Ich würde Ihnen bereits eher geantwortet haben, hätte ich nicht in<br />

Ihrer Angelegenheit erst noch verschieden andre Leute befragen müssen.<br />

Ich halte es nicht für geraten, daß Sie hier irgendwie öffentlich auftreten;<br />

der hiesige Polizeidirektor ist aus Avancierungslust capable de tout 1 , wie wir<br />

noch heute an einem von hier ohne Grund ausgewiesnen polnischen Flüchtling<br />

erfahren. Ich würde Ihnen ferner raten, falls Ihr Paß nicht ganz tartaddhaft<br />

ist, lieber jede andre Route nach Paris als die über Köln und Brüssel zu<br />

wählen. Durch Köln können Sie schon, aber an der belgischen Grenze<br />

würden Sie unzweifelhaft arretiert und per Zellenwagen, vielleicht erst<br />

nach mehrtägigem Gefängnis, nach der französischen Grenze transportiert.<br />

Mir selbst ist es vor 5 Monaten so gegangen [393] , und täglich kommen uns<br />

neue Berichte über diese belgischen Infamien gegen Flüchtlinge zu. Sie<br />

riskieren sogar, daß die Kanaillen Ihnen, wie dem Flüchtling v. Hochstetten<br />

Ihr ganzes Geld abnehmen, ohne daß Sie einen Groschen zurückerhalten.<br />

Kann ich Ihnen sonst dienen, so geschieht's mit Vergnügen.<br />

Köln, I.März 49<br />

1 zu allem fähig<br />

Ihr ergebner<br />

F. Engels

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