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als bekannt geworden war, daß das Geld zur Aussendung von Emissären nach Deutschland<br />

benützt werden sollte, um dort gegen die aus der Gesellschaft Ausgetretenen alberne<br />

Verleumdungen zu verbreiten, also um das Geld zu statutenwidrigen Zwecken und bloß<br />

im Interesse einzelner Intriganten zu verwenden. Endlich kam der dritte Trustee zu uns,<br />

und es wurde mit ihm festgesetzt, daß Ratenzahlung stattfinden und den 1. Dezemberl 850<br />

der erste Zahlungstermin sein solle. Statt nun diesen Termin, worüber man übereingekommen<br />

war, abzuwarten, erhielten wir eine Ladung, am 20. November vor Gericht<br />

zu erscheinen. Wir erschienen, und wie sich von selbst verstand, wurde die Gesellschaft<br />

mit ihrer Geldsendung abgewiesen. Am 1. Dezember zeigte sich seitens der Gesellschaft<br />

niemand, um die privatim verabredete Rate abzuholen, dagegen wurden in Schweizer,<br />

deutschen und amerikanischen Blättern Erklärungen der Gesellschaft veröffentlicht, worin<br />

man versuchte, uns der Unterschlagung von Geldern zu bezichtigen. Vor einigen Wochen<br />

kam einer der Präsidenten der Gesellschaft zu mir mit der Erklärung, er habe gehört, daß<br />

ich das Geld zahlen wolle. Ich erwiderte, daß es stets bereitgelegen habe und es seine<br />

eigene Schuld sei, wenn sie zu gerichtlichen Klagen und Verleumdungen in der Presse<br />

statt zur Einhaltung der gesetzlichen Termine ihre Zuflucht genommen hatten. Inzwischen<br />

mußt' ich jedoch mit H. Bauer Rücksprache nehmen. Letzterer erklärte mir nun,<br />

daß er in Betracht des von der Gesellschaft verlorenen Prozesses ihr gesetzlich nichts mehr<br />

schulde und nach ihren uns provozierenden Verleumdungen an seinem bürgerlichen<br />

Rechte festhalten werde. Was mich anbelangt, so kann die Gesellschaft gegen eine vom<br />

Präsidenten, Schriftführer und Kassierer ausgestellte Quittung 5 Pfd.St. jederzeit bei mir<br />

erheben, indem ich ihr die Gerichtskosten von 18 Schilling 4 Pence sowie das Honorar<br />

für das von der Gesellschaft bei mir bestellte Porträt Molls hiermit schenke.<br />

London 2I.Jan. 1852<br />

C.Pfänder.<br />

Am anderen Tage erschienen die obengenannten 3 Beamten der Windmill-Street-<br />

Gesellschaft, nahmen das Geld gegen Quittung in Empfang und hüteten sich sehr wohl,<br />

irgendeine der in meinem Briefe aufgestellten Tatsachen, unter anderem über Schuld der<br />

Gesellschaft an mich, in Frage zu stellen.<br />

C.Pfänder."<br />

Wie aus dem Briefe von Schabelitz an Marx vom 6. März 1852 hervorgeht, wurde<br />

dieses Dokument in der „Schweizerischen National-Zeitung" veröffentlicht. 144 360<br />

157 In der Great Windmill Street war das Büro des Deutschen Bildungsvereins für Arbeiter<br />

in London (siehe Anm.58), wo sich nach der Spaltung des Bundes der Kommunisten<br />

(siehe Anm. 83) die Anhänger von Willich und Schapper gruppierten. Im Sommer 1850<br />

verschärften sich in der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten die prinzipiellen<br />

Meinungsverschiedenheiten über Fragen der Taktik. Gegen August 1850 waren Marx und<br />

Engels zu der Überzeugung gekommen, daß angesichts des beginnenden wirtschaftlichen<br />

Aufschwungs in der nächsten Zeit keine neue Revolution zu erwarten sei. Daher zogen sie<br />

die Schlußfolgerung, daß unter den neuen Bedingungen die Hauptaufmerksamkeit auf<br />

die Propaganda der Ideen des wissenschaftlichen Kommunismus sowie auf die Vorbereitung<br />

proletarischer revolutionärer Kader auf die künftigen revolutionären Kämpfe zu<br />

richten sei. Gegen diese nüchterne Analyse und sich auf wissenschaftliche Schlußfolgerungen<br />

stützende Taktik traten die Mitglieder der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten<br />

Willich und Schapper auf, die ihre sektiererische, abenteuerliche Taktik verteidigten,<br />

die auf eine unverzügliche Entfesselung der Revolution ohne Rücksicht auf die

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