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„Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie" ~ Tageszeitung, die unter der<br />

Redaktion von Karl Marx vom 1 .Juni 1848 bis zum 19.Mai 1849 in Köln herausgegeben<br />

wurde. Zur Redaktion gehörten Friedrich Engels, Wilhelm Wolff, Georg Weerth, Ferdinand<br />

Wolff, Ernst Dronke, Ferdinand Freiligrath und Heinrich Bürgers. Als Kampforgan<br />

des proletarischen Flügels der Demokratie wurde die „Neue Rheinische Zeitung" zum<br />

Erzieher der Volksmassen im Kampf gegen die Konterrevolution. Die wegweisenden<br />

Leitartikel zu den wichtigsten Fragen der deutschen und europäischen Revolution wurden<br />

in der Regel von Marx und Engels verfaßt. Die entschlossene und unversöhnliche Haltung<br />

der „Neuen Rheinischen Zeitung", ihr kämpferischer Internationalismus und ihre gegen<br />

die preußische Regierung und gegen die örtlichen Kölner Behörden gerichteten Enthüllungen<br />

riefen bereits in den ersten Monaten ihres Erscheinens den wütenden Haß der<br />

feudal-monarchistischen und bürgerlich-liberalen Presse und Verfolgungen durch die<br />

preußische Regierung hervor. Aus Anlaß der September-Ereignisse in Köln verhängten<br />

die Militärbehörden am 26.September 1848 den Belagerungszustand und verboten das<br />

Erscheinen der demokratischen Zeitungen, darunter der „Neuen Rheinischen Zeitung".<br />

Engels, Dronke und Ferdinand Wolff verließen zeitweilig Köln, um einer drohenden Verhaftung<br />

zu entgehen. Wilhelm Wolff mußte sich vorübergehend in die Pfalz begeben und<br />

sich später einige Monate vor der Polizei verbergen. Nach der Aufhebung des Belagerungszustands<br />

in Köln begann die „Neue Rheinische Zeitung" am 12.Oktober 1848 wieder zu<br />

erscheinen. Ferdinand Freiligrath trat im Oktober 1848 in die Redaktion ein.<br />

Ungeachtet aller Verfolgungen und polizeilichen Maßregelungen verteidigte die<br />

„Neue Rheinische Zeitung" mutig die Interessen der revolutionären Demokratie und<br />

damit die Interessen des Proletariats. Im Mai 1849, als die Konterrevolution allgemein<br />

zum Angriff überging, erließ die preußische Regierung, die Marx bereits die Staatsangehörigkeit<br />

verweigert hatte, den Befehl, ihn aus Preußen auszuweisen. Seine Ausweisung<br />

und die Repressalien gegen die anderen Redakteure der „Neuen Rheinischen<br />

Zeitung" zwangen die Redaktion, das Erscheinen des Blattes einzustellen. Die letzte<br />

Nummer der „Neuen Rheinischen Zeitung" (Nr.301 vom 19.Mai 1849) erschien in rotem<br />

Druck. In ihrem Abschiedsaufruf an die Arbeiter Kölns erklärten die Redakteure: „Ihr<br />

letztes Wort wird überall und immer sein: Emanzipation dar arbeitenden Klasse!". 124<br />

121<br />

Es handelt sich um einen Prospekt über die „Neue Rheinische Zeitung", der bisher nicht<br />

aufgefunden wurde. 124<br />

122<br />

Engels bezieht sich hier auf die Versammlung der Aktionäre der „Neuen Rheinischen<br />

Zeitung", die vor Beginn des Erscheinens der Zeitung, im Mai 1848, in Köln stattfinden<br />

sollte. Die Aktionäre aus anderen Städten, die auf dieser Versammlung nicht persönlich<br />

anwesend sein konnten, schickten Vollmachten auf den Namen der Redakteure der<br />

Zeitung oder auf andere Personen in Köln. 127<br />

123<br />

Ende September 1848 verließ Engels wegen drohender Verhaftung Köln (siehe Band 5<br />

unserer Ausgabe, S.499/500). Er emigrierte nach Belgien; dort verhaftete ihn die Brüsseler<br />

Polizei am 4. Oktober und wies ihn aus Belgien aus. Einen Tag später traf Engels in Paris<br />

ein, und nach kurzem Aufenthalt begab er sich zu Fuß in die Schweiz, wo er Ende Oktober<br />

1848 eintraf (siehe Band 5 unserer Ausgabe, S.463-480). Nachdem er einige Tage<br />

in Genf verbracht hatte, übersiedelte er nach Lausanne und dann nach Bern, wo er sich<br />

bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland Mitte Januar 1849 aufhielt. 128<br />

124 Die Herausgabe der „Neuen Rheinischen Zeitung" und einer Reihe anderer demokratischer<br />

Zeitungen wurde am 26. September 1848 für eine kurze Zeit verboten. Die Kölner<br />

Militärbehörden, vom Aufschwung der revolutionär-demokratischen Bewegung in Köln

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