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Medizinische und gesundheits- ökonomische Bewertung ... - DIMDI

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Radiochirurgie bei Hirnmetastasen<br />

Gamma Knife<br />

Das Gamma Knife ist mit hohen primären Anschaffungskosten <strong>und</strong> mit der Konstruktion spezieller<br />

Räumlichkeiten verb<strong>und</strong>en. Es enthält 201 60 Kobaltquellen, die in einer Halbkugel angeordnet sind<br />

<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des radioaktiven Zerfalls regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Zusätzlich<br />

beinhaltet das Gamma Knife eine etwa 18.000 kg schwere Ummantelung der Kobaltquellen. Mithilfe<br />

verschiedener Kollinatoren wird die Dosisverteilung entsprechend der Zielläsion ausgerichtet. Läsionen<br />

mit einer Größe von etwa 3 bis 18 mm können hierbei mit einer Genauigkeit von etwa 0,1 mm<br />

bestrahlt werden. Für die Anwendung bei Läsionen mit einer Größe oberhalb von 18 mm müssen in<br />

der Regel mehrere Isozentren bestrahlt werden, was die Gleichmäßigkeit der Dosisverteilung reduziert.<br />

Für fraktionierte Bestrahlungen <strong>und</strong> die Behandlung Läsionen wird das Gamma Knife im Allgemeinen<br />

nicht eingesetzt 57 .<br />

LINAC<br />

LINAC können zur Anwendung im Rahmen der Radiochirurgie zu erheblich geringeren Kosten ausgestattet<br />

werden. Sie können für die Bestrahlung von Zielläsionen mit einer Größe von etwa 4 bis 50 mm<br />

eingesetzt werden. Die Präzision variiert hierbei zwischen etwa 0,1 bis 1 mm. Linac-basierte Systeme<br />

sind flexibler als das Gamma Knife was die Bestrahlungsdosis betrifft. Zusätzlich ermöglichen Linearbeschleuniger<br />

die Bestrahlung extrazerebraler Läsionen <strong>und</strong> sind nicht ausschließlich für den Einsatz<br />

im Rahmen der Radiochirurgie bestimmt.<br />

Eine relativ neuartige, bildgeführte <strong>und</strong> robotergestützte Bestrahlungstechnik durch Linearbeschleuniger<br />

stellt das Cyberknife dar. Dieses System kommt ohne eine stereotaktische Fixationskomponente<br />

aus <strong>und</strong> erlaubt durch den Roboterarm eine deutlich verbesserte Beweglichkeit als ursprüngliche<br />

Linearbeschleuniger. Das Bildgebungsverfahren verwendet hierbei die Skelettstrukturen als Referenz<br />

für die Zielanpassung der Bestrahlung. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird das Cyberknife zunehmend auch für<br />

Indikationen extrazerebraler Art, wie z. B. Wirbelsäule, Lunge, Prostata <strong>und</strong> Leber eingesetzt 57 .<br />

Protonenbestrahlung<br />

Charakteristische Eigenschaften der Protonenstrahlung macht sie für die Anwendung im Rahmen der<br />

Radiochirurgie nutzbar. Hierzu gehören:<br />

1. Eine extrem geringe Austrittsdosis aus dem Zielvolumen<br />

2. Ein Strahlenverlauf der initial durch eine Region niedriger Dosis <strong>und</strong> darauf folgend durch eine<br />

Region hoher Dosisabgabe charakterisiert ist. Diese Region hoher Dosis kann an das Zielvolumen<br />

angepasst werden<br />

3. Geringe Belastung des angrenzenden Gewebes<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Eigenschaften reicht in der Regel die Bestrahlung eines Isozentrums mit nur wenigen<br />

konformalen Strahlen, was im Vergleich zu Gamma Knife <strong>und</strong> LINAC zu einer reduzierten Belastung<br />

des angrenzenden Gewebes führt. Im Gegenzug ist die Applikation der Strahlendosis in der Regel<br />

weniger präzise als dies für Gamma Knife <strong>und</strong> LINAC der Fall ist 27 .<br />

Die extrem hohen Anschaffungs- <strong>und</strong> laufenden Kosten dieser Technologie schränken ihre Anwendung<br />

jedoch erheblich ein. Nur für wenige seltene Indikationen mit großen <strong>und</strong> unregelmäßig geformte<br />

Zielläsionen sowie pädiatrische Fälle, die eine maximale Schonung des angrenzenden Gewebes<br />

erfordern, kann die Protonenbestrahlung somit eine Alternative darstellen 27, 57 .<br />

Tabelle 1: Tabellarische Darstellung drei aktuell häufig eingesetzter Radiochirurgiesysteme (adaptiert nach<br />

Andrews et al. 1 )<br />

Gamma Knife LINAC (Novalis) Cyberknife<br />

Strahlenart Gammastrahlung<br />

(3,5 Gy/min)<br />

Röntgenstrahlung (6 MV) Röntgenstrahlung (6 MV)<br />

Läsionsgröße 3-18 mm 4-50 mm 4-50 mm<br />

Zielgenauigkeit 0,1 mm 0,1-1 mm 0,1-1 mm<br />

Extrakraniell Nein Ja Ja<br />

DAHTA@<strong>DIMDI</strong> Seite 15 von 114

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