Medizinische und gesundheits- ökonomische Bewertung ... - DIMDI
Medizinische und gesundheits- ökonomische Bewertung ... - DIMDI
Medizinische und gesundheits- ökonomische Bewertung ... - DIMDI
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Fortsetzung Tabelle 30: Kosten-Konsequenz-Analyse<br />
Ergebnisse Eigene Übersetzung<br />
Ges<strong>und</strong>heits<strong>ökonomische</strong><br />
Analyse<br />
Primärer ges<strong>und</strong>heits<strong>ökonomische</strong>r<br />
Endpunkt<br />
Radiochirurgie bei Hirnmetastasen<br />
Anfänglich behandelte Läsionen: Median 3, Spanne 1-25. Anzahl späterer<br />
Bestrahlungsprozeduren durchschnittlich 1,8 ± 1,5, Spanne 1-17, behandelte<br />
Läsionen pro Patient: durchschnittlich 10,5 ± 14,4, Spanne 1-83. Gesamt<br />
1.101 Prozeduren für 6.427 Läsionen. Tumorvolumen: Durchschnitt 0,67<br />
± 2,00 cm³, Median 0,10 cm³. 90 Läsionen mit Progression (39 Wiederauftreten,<br />
51 strahlungsbedingt). Überleben (OS): Median 10,4 Monate (signifikante<br />
Prognosefaktoren: aktive Krankheit außerhalb des Kopfes, geringer<br />
KPS, Geschlecht männlich). Insgesamt 436 Todesfälle, davon 74 neurologisch.<br />
NRS: signifikanter Prognosefaktor: karzinomatöse Meningitis. QS:<br />
signifikanter Prognosefaktoren: männliches Geschlecht, aktive extrakranialle<br />
Krankheit, niedriger KPS, karzinomatöse Meningitis, großes Tumorvolumen.<br />
Chemotherapie, Kraniotomie. NLFS: aktive extrakranialle Krankheit<br />
Nicht relevant<br />
Kosten der Intervention<br />
Direkte Kosten 5.000 USD für Gamma Knife Radiochirurgie, 3.000 USD für Ganzhirnbestrahlung<br />
Diskontierung Keine<br />
Statistische Analyse Keine<br />
Sensitivitätsanalyse Keine<br />
Ergebnisse 9.000 USD für Gamma Knife Chirurgie ohne prophylaktische Ganzhirnbestrahlung<br />
<strong>und</strong> 10.000 USD für Gamma Knife Chirurgie mit prophylaktische<br />
Ganzhirnbestrahlung. Berechnung basiert auf: durchschnittlich 80 % der<br />
Patienten benötigten spätere Gamma Knife Radiochirurgie. Erwartete Inzidenz<br />
von neuen kontrollierbaren Läsionen von 50 % bei Behandlung mit<br />
Ganzhirnbestrahlung.<br />
Schlussfolgerungen der<br />
Autoren<br />
Interessenkonflikt Unbekannt<br />
Die lokale Anwendung von Gamma Knife Radiochirurgie ohne Ganzhirnbestrahlung,<br />
aber mit anschließender Überwachung <strong>und</strong> evtl. weiterer Behandlung,<br />
kann in selektierten Fällen sehr zufrieden stellende Ergebnisse erzielen.<br />
Gamma Knife Radiochirurgie mit dem verwendeten Protokoll ohne Ganzhirnbestrahlung<br />
ist preiswerter als mit Ganzhirnbestrahlung.<br />
KPS = Karnofsky performance status, dt.: Karnofsky-Index. NLFS = Überleben ohne neue Läsionen. OS = Überleben des Patienten.<br />
NRS = Neurologisches Überleben. QS = Qualitatives Überleben. SCLC = Small cell lung cancer. USD = Amerikanischer<br />
Dollar.<br />
Methodischer Kommentar<br />
Es handelt sich um eine retrospektive Studie, wobei keine Informationen über eine Kontrollgruppe angegeben<br />
werden. Die Ergebnisse werden nur verbal in Relation zu einer Behandlung mit zusätzlicher<br />
WBRT gesetzt. Gamma Knife Radiochirurgie ist in Japan relativ preiswert, wie die Autoren selbst zu<br />
Bedenken geben. Weiterhin werden keine Angaben gemacht, woher die Kosteninformationen kommen,<br />
sondern die angegebenen Zahlen werden einfach genannt. Es werden keine näheren Informationen<br />
unter anderem zum Zeitpunkt der Erhebung der Kostendaten, zu einer möglichen Diskontierung<br />
usw. geliefert. Andere Studien werden nur zum Vergleich der Strahlendosis des Protokolls herangezogen.<br />
Die Behandlungskosten in Japan erscheinen sehr gering, was die Übertragung schon gr<strong>und</strong>sätzlich in<br />
Frage stellt. Weiterhin sind die angegebenen Preise in keiner Weise nachvollziehbar, da sie einfach<br />
ohne nähere Informationen gegeben werden. Für eine ges<strong>und</strong>heits<strong>ökonomische</strong> <strong>Bewertung</strong> werden<br />
zu wenige Informationen geliefert. Insgesamt ist eine Übertragung der Ergebnisse oder Schlussfolgerung<br />
auf Deutschland nicht möglich, ohne dass es zu massiven Fehleinschätzungen vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> der deutschen Versorgungssituation kommen würde.<br />
DAHTA@<strong>DIMDI</strong> 71 von 114