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Medizinische und gesundheits- ökonomische Bewertung ... - DIMDI

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Fortsetzung Tabelle 20: Studie von Siomin et al.<br />

Radiochirurgie bei Hirnmetastasen<br />

Ergebnis FU verfügbar für n = 80 Patienten<br />

Mediane Überlebenszeit (nur für RPA-Klasse-2-Patienten, da alle chirurgischen<br />

Patienten RPA-Klasse 2 sind)<br />

SRS: 11,7 Monate<br />

NC: 11,0 Monate, BGD: p = 0,6188<br />

Lokale Tumorkontrolle:<br />

SRS: 93,5 %<br />

NC: 61,2 %, BGD: p = 0,0019<br />

Rezidiventstehung:<br />

SRS: 6,5 %<br />

NC: 38,9 %, BGD: nicht verfügbar<br />

LMD:<br />

SRS (n = 62): n = 4 (6,5 %)<br />

NC (n = 18): n = 9 (50 %) , BGD: p = 0,002<br />

Nebenwirkungen Komplikationsrate:<br />

SRS: 8,1 %<br />

NC: 5,6 %, p = 0,99<br />

Komplikationen nach NC sind schwerwiegender<br />

Limitationen Selektionskriterien eingeschränkt verfügbar<br />

Retrospektives Studiendesign<br />

Unausgewogene Gruppengröße<br />

Vergleichbarkeit der Interventionsgruppen eingeschränkt<br />

Fehlende Konfidenzintervalle<br />

Keine Angaben zur Lebensqualität<br />

Es fehlt eine Diskussion der Limitationen<br />

Differenzierte Angaben von Komplikationen <strong>und</strong> Nebenwirkungen fehlt<br />

Schlussfolgerung<br />

der Autoren<br />

LMD entstehen seltener nach radiochirurgischer Behandlung, jedoch besteht kein<br />

Unterschied der Überlebenszeit. Die Komplikationen radiochirurgisch behandelter<br />

Patienten sind weniger schwerwiegend. Prospektive Studien sind notwendig, um diese<br />

Fragestellungen zu untersuchen.<br />

Rose Ella Burkhardt Endowment<br />

Finanzielle<br />

Unterstützung<br />

BGD = Between group difference. Et al. = Und andere. FU = Follow-up. LMD = Leptomeningeale Erkrankung. NC = Neurochirurgie.<br />

RPA = Recursive partitioning analysis, dt.: rekursive Partitionierungsanalyse. SRS = Stereotaktische Radiochirurgie.<br />

USA = Vereinigte Staaten von Amerika. WBRT = Whole-brain radiation therapy, dt.: Ganzhirnbestrahlung.<br />

In dieser von Siomin et al. 65 2004 publizierten historischen Kohortenstudie vergleichen die Autoren das<br />

Outcome von Patienten mit Hirnmetastasen der hinteren Fossa nach Radiochirurgie (mit oder ohne<br />

WBRT) oder Kombination von NC <strong>und</strong> WBRT. Die Behandlung der Patienten erfolgt zwischen 1995<br />

<strong>und</strong> 2001. Der primäre Endpunkt ist das Auftreten einer leptomeningealen Erkrankung <strong>und</strong> findet sich<br />

signifikant seltener in der Radiochirurgiegruppe. Auch die lokale Tumorkontrolle ist verbessert, jedoch<br />

findet sich kein statistisch signifikanter Unterschied der Überlebenszeit. Die Komplikationsrate ist in<br />

beiden Interventionsgruppen vergleichbar, jedoch finden sich schwerwiegendere Komplikationen in<br />

der NC-Gruppe. Die Autoren folgern, dass die Radiochirurgie mit verbessertem Outcome bezüglich<br />

der Entstehung leptomeningealer Erkrankungen verb<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> mit weniger schwerwiegenden<br />

Komplikationen einhergeht. Ein Unterschied der Überlebenszeit resultiert daraus jedoch nicht.<br />

Kommentar<br />

Es handelt sich um eine historische Kohortenstudie, die zum Ziel hat das Auftreten leptomeningealer<br />

Erkrankungen nach der Behandlung von Metastasen der hinteren Fossa in Abhängigkeit von den<br />

genannten Therapiearten zu untersuchen. Nicht nur ist die Gruppengröße jedoch sehr inhomogen<br />

sondern die Vergleichbarkeit beider Interventionsgruppen ist ebenfalls stark eingeschränkt. Die<br />

Statistik <strong>und</strong> die Adjustierung sind beschrieben, auch wenn Angaben über die verwendeten Kovariaten<br />

nicht verfügbar sind. Angaben zur Lebensqualität fehlen. Insgesamt ist die interne Validität der<br />

Studie sehr stark eingeschränkt. Die betrachteten Patienten stellen lediglich einen Bruchteil der im<br />

Behandlungszeitraum insgesamt berücksichtigten Patienten dar, so dass auch die externe Validität als<br />

eingeschränkt erachtet werden muss.<br />

DAHTA@<strong>DIMDI</strong> Seite 49 von 114

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