Medizinische und gesundheits- ökonomische Bewertung ... - DIMDI
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Radiochirurgie bei Hirnmetastasen<br />
Therapeutische Behandlungsoptionen von Hirnmetastasen befinden sich nach wie vor in der Entwicklung<br />
<strong>und</strong> eine abschließend kurative Therapie ist gegenwärtig nicht vorhanden 53 .<br />
Als therapeutische Möglichkeiten haben neben der alleinigen symptomatischen antiödematösen Behandlung,<br />
Ganzhirnbestrahlung (WBRT), operative Resektion <strong>und</strong> Radiochirurgie ihren Stellenwert in<br />
der Therapie von Hirnmetastasen 9, 24, 53 .<br />
Bei der Auswahl der idealen Behandlungsoptionen sind zahlreiche patientenindividuelle Faktoren zu<br />
berücksichtigen. Zu diesen gehören unter anderem das Ausmaß der systemischen Erkrankung, der<br />
neurologische Status zum Zeitpunkt der Diagnosestellung sowie die Anzahl <strong>und</strong> Lokalisation der<br />
Metastasen 6, 53 .<br />
Symptomatische Therapie<br />
Wie in den aktuellen interdisziplinären Leitlinien der neuroonkologischen Arbeitsgemeinschaft dargestellt,<br />
kann eine rein symptomatische Therapie gegebenenfalls bei multimorbiden Patienten mit unkontrollierbarem<br />
systemischem Tumorleiden <strong>und</strong> sehr schlechter Prognose indiziert sein 6, 24 , sofern es<br />
sich nicht um Metastasen besonders strahlen- bzw. chemosensibler Tumoren handelt. Durch eine Reduktion<br />
des peritumoralen Ödems wird dabei in erster Linie angestrebt die Beschwerdesymptomatik<br />
der Betroffenen zu reduzieren 24 . Mittel der Wahl ist hierbei die Gabe von Glukokortikoiden, die durch<br />
eine Senkung der Gefäßpermeabilität eine Reduktion des Ödems <strong>und</strong> damit eine Reduktion des<br />
intrakraniellen Drucks erzielen können 6, 7, 9, 24 . Die mittlere Überlebenszeit beträgt unter dieser Therapie<br />
in der Regel etwa acht Wochen 9, 24 . Da epileptische Anfälle eine häufige Komplikation zerebraler<br />
Metastasen darstellen, kann eine Symptomkontrolle mittels Antikonvulsiva bei symptomatischer Therapie<br />
vielfach notwendig werden 6, 9, 12, 53 .<br />
Chemotherapie<br />
Traditionell stellt die Chemotherapie in der Behandlung von Hirnmetastasen keine Therapie der ersten<br />
Wahl dar 6, 9, 24 . Ausschließlich für die Behandlung besonders chemosensibler Primärtumoren kann sie<br />
als denkbare Alternative in Betracht gezogen werden 9, 24 . Hierbei gilt für die Wahl der Chemotherapie<br />
von Hirnmetastasen, dass das gleiche Therapieschema zum Einsatz kommen sollte, das auch für die<br />
Behandlung anderer Metastasen des gleichen Tumors Verwendung findet 6 .<br />
Fraktionierte Strahlentherapie<br />
Die Strahlentherapie stellt für die Mehrzahl der Patienten die Therapieoption der Wahl dar. In der<br />
Regel handelt es sich hierbei um eine WBRT. Dies ist darauf zurückzuführen, dass mehr als 70 % der<br />
Patienten bei Diagnosestellung bereits an multiplen Hirnmetastasen leiden, was die Effektivität anderer<br />
lokaler Therapieverfahren vielfach erheblich einschränkt 53 . Der Erfolg der Bestrahlung hängt<br />
hierbei stark von der Strahlensensitivität des Primärtumors ab. Besonders kleinzellige Bronchialkarzinome,<br />
Lymphome, Keimzelltumore <strong>und</strong> das multiple Myelom gelten als strahlensensibel. Üblicherweise<br />
erfolgt die Bestrahlung fraktioniert in mehreren Sitzungen mit einer Strahlendosis von jeweils<br />
1,5 bis 4 Gy über einen Zeitraum von einer bis vier Wochen. Die Gesamtstrahlendosis beträgt hierbei<br />
üblicherweise zwischen 30 <strong>und</strong> 50 Gy 9, 20, 24, 53 .<br />
Prospektive Studien zeigen, dass unter WBRT eine Lebensverlängerung zu erzielen ist. Die mediane<br />
Überlebenszeit liegt in diesen Studien zwischen drei <strong>und</strong> sechs Monaten. Jedoch zeigt sich, dass<br />
mehr als die Hälfte der behandelten Patienten schließlich nicht an den Folgen der Hirnmetastasen<br />
sondern an einem Fortschreiten der systemischen Erkrankung versterben 24, 53 .<br />
Typische temporäre Nebenwirkungen der WBRT sind zwischenzeitlicher Haarausfall <strong>und</strong> eine im<br />
Therapieverlauf auftretende Verschlechterung der neurologischen Symptomatik. Langfristige Komplikationen<br />
sind aufgr<strong>und</strong> der relativ kurzen Lebenserwartung hingegen relativ selten zu finden 53 . Es gibt<br />
jedoch Hinweise darauf, dass besonders bei der Anwendung hoher Strahlendosen <strong>und</strong> Überlebenszeiten<br />
von mehr als zwölf Monaten vermehrt das Auftreten von demenziellen Erkrankungen zu<br />
beobachten ist 17, 53 .<br />
Neurochirurgische Resektion<br />
Die Indikation zur Durchführung eines chirurgischen Eingriffs bei Hirnmetastasen kann zur Diagnosesicherung<br />
sowie beim Auftreten sehr großer Metastasen mit Massenverschiebungen bzw. Verschlusssymptomatik<br />
zur Metastasenentfernung ggf. notfallmäßig indiziert sein 9, 62 . Weiterhin hat die chirurgische<br />
Resektion das Potential die lokale Tumorkontrolle zu verbessern, Lebenszeit zu verlängern <strong>und</strong><br />
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