Medizinische und gesundheits- ökonomische Bewertung ... - DIMDI
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Radiochirurgie bei Hirnmetastasen<br />
Methodischer Kommentar<br />
Die Autoren selbst diskutieren folgende Beschränkungen der Studie: Es werden wenige Indikationen<br />
<strong>und</strong> Technologien betrachtet, obwohl es weitere Einsatzmöglichkeiten sowie auch alternative dedizierte<br />
Technologien gibt. Die verwendete Evidenz zu Patientenzahl <strong>und</strong> Behandlungstyp (einfache<br />
Dosis oder fraktionierte Therapie) ist nicht sehr stark, da sie fast ausschließlich auf den Daten aus einem<br />
Krankenhaus basiert. Vorbereitungszeit, Personal- <strong>und</strong> Ressourcenverbrauch werden nicht betrachtet.<br />
Es ist weitere Forschung bezüglich der Unterschiede bei den Effekten von SRS <strong>und</strong> ihren<br />
Alternativen sowie auch der Unterschiede zwischen verschiedenen Technologien für die SRS notwendig.<br />
Die medizinischen Studien, auf die sich die Autoren beziehen, werden nicht näher beschrieben. wieterhin<br />
werden die Selektionskriterien nur sehr knapp dargestellt. Die verwendeten Methoden z. B. zur<br />
Datengewinnung <strong>und</strong> exakte Ergebnisse fehlen. Die Spannen für die Sensitivitätsanalysen der einzelnen<br />
Variablen werden nicht begründet, scheinen aber sinnvoll zu sein. Aufgr<strong>und</strong> fehlender vergleichbarer<br />
Untersuchungen können die Autoren nur einzelne Ergebnisse mit existierender Literatur vergleichen.<br />
Im Diskussionsteil wird auf Aspekte der Verallgemeinerung der Ergebnisse auf andere Settings,<br />
insbesondere auch unter Anbetracht der Sensitivitätsanalysen eingegangen.<br />
Die Untersuchung zeigt, dass insbesondere die Auslastung des Gamma Knifes entscheidenden<br />
Einfluss auf die Fallkosten im Vergleich zum modifizierten LINAC hat. In Deutschland gibt es nach<br />
Auskunft der Herstellerwebseite nur vier Gamma Knife-Standorte 47 , so dass eine gute Auslastung<br />
möglich erscheint. Vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass schon im ursprünglichen Setting der Untersuchung keine<br />
eindeutige Entscheidung getroffen werden kann, erscheint eine derartige Schlussfolgerung für<br />
Deutschland noch schwieriger.<br />
Tabelle 30: Kosten-Konsequenz-Analyse<br />
Autoren Serizawa, T.; Higuchi, Y.; Ono, J.; Matsuda, S.; Iuchi, T.; Nagano, O.;<br />
Saeki, N.<br />
Titel Gamma Knife Surgery for Metastatic Brain Tumor from Lung Cancer without<br />
Prophylactic Whole Brain Radiation Therapy.<br />
Journal Radiosurgery; 2006; Kondziolka D. (Editor); Basel, Karger; Vol. 6,<br />
S. 186 -198<br />
Technologie Gamma Knife Chirurgie für Hirnmetastasen von Lungenkrebs ohne prophylaktische<br />
Ganzhirnbestrahlungstherapie.<br />
Setting Chiba Cardiovascular Center, Chiba, Japan<br />
Studienfrage Wirksamkeit von Radiochirurgie bei kleinen Hirnmetastasen ausgehend von<br />
Lungenkrebs ohne <strong>und</strong> mit vorheriger prophylaktischer Ganzhirnbestrahlung<br />
Perspektive Behandelnde Einrichtung (implizit)<br />
Ges<strong>und</strong>heits<strong>ökonomische</strong>r Kosten-Konsequenz-Analyse<br />
Studientyp<br />
Studienpopulation 608 aufeinander folgende Patienten mit primärem Lungenkrebs, keinen<br />
chirurgisch unzugänglichen Läsionen, Anzahl <strong>und</strong> Größe der Tumoren<br />
limitiert auf 10 Jahre Gesamthirndosis, keiner symptomatischen karzinomatösen<br />
Meningitis, bei systemischer Krankheit soll Karnofsky-Leistungs-<br />
Status-Wert nicht weniger als 70 betragen<br />
Zeitraum Für die Patientenrekrutierung Januar 1998-August 2005, für die Kosten nicht<br />
angegeben<br />
Klinische Analyse<br />
Studiendesign Retrospektiv werden aus 1.066 Patienten mit Hirnmetastasen 608 aufeinander<br />
folgende ausgewählt (Kriterien siehe Studienpopulation). Große<br />
Tumore (≥ 35 mm) werden komplett entfernt, kleine (< 35 mm) mit Gamma<br />
Knife bestrahlt. Später entdeckte Läsionen (Bildgebungsverfahren alle 2-3<br />
Monate solange Karnofsky-Leistungs-Status-Wert nicht unter 70) werden,<br />
wenn möglich, mit Gamma Knife bestrahlt. Primärärzte bestimmen das<br />
Protokoll für die Chemotherapie. Die Patienten werden durch das primäre<br />
Krankenhaus <strong>und</strong> den primären Arzt weiterbehandelt <strong>und</strong> die Untersuchungsergebnisse<br />
an die Studieneinrichtung übermittelt.<br />
Studientyp Retrospektive Fallanalyse mit Patientenakten<br />
DAHTA@<strong>DIMDI</strong> 69 von 114