Edda, Mathilde muß ihn opfern, er wird wieder ein Mensch. Während dieser Verwandlungen hat er allerlei wunderliche Gespräche.« Er ist glücklich mit Mathilden, die zugleich die Morgenländerin und Cyane ist. Das froheste Fest des Gemüts wird gefeiert, Alles vorhergehende war Tod. Letzter Traum und Erwachen. »Klingsohr kömmt wieder als König <strong>von</strong> Atlantis. <strong>Heinrich</strong>s Mutter ist Phantasie, der Vater ist der Sinn, Schwaning ist der Mond, der Bergmann ist der Antiquar, auch zugleich das Eisen. Kaiser Friedrich ist Arktur. Auch der Graf <strong>von</strong> Hohenzollern und die Kaufleute kommen wieder. « Alles fliegt in eine Allegorie zusammen. Cyane bringt dem Kaiser den Stein, aber <strong>Heinrich</strong> ist nun selbst der Dichter aus jenem Märchen, welches ihm vordem die Kaufleute erzählten. Das selige Land leidet nur noch <strong>von</strong> einer Bezauberung, indem es dem Wechsel der Jahreszeiten unterworfen ist, <strong>Heinrich</strong> zerstört das Sonnenreich. Mit einem großen Gedicht, wo<strong>von</strong> nur der Anfang aufgeschrieben ist, sollte das ganze Werk beschlossen werden: Die Vermählung der Jahreszeiten Tief in Gedanken stand der neue Monarch. Er gedachte Jetzt des nächtlichen Traums, und der Erzählung auch, Als er zu erst <strong>von</strong> der himmlischen Blume gehört und getroffen Still <strong>von</strong> der Weissagung, mächtige Liebe gefühlt. Noch dünkt ihm, er höre die tiefeindringende Stimme, Eben verließe der Gast erst den geselligen Kreis Flüchtige Schimmer des Mondes erhellten die klappernden Fenster Und in des Jünglings Brust tobe verzehrende Glut. »Edda«, sagte der König, »was ist des liebenden Herzens Innigster Wunsch? was ist ihm der unsäglichste Schmerz? Sag es, wir wollen ihm helfen, die Macht ist unser, und herrlich Werde die Zeit, nun du wieder den Himmel beglückst.« »Wären die Zeiten nicht so ungesellig, verbände Zukunft mit Gegenwart und mit Vergangenheit sich, Schlösse Frühling sich an Herbst, und Sommer an Winter, Wäre zu spielenden Ernst Jugend mit Alter gepaart: Dann mein süßer Gemahl versiegte die Quelle der Schmerzen, Aller Empfindungen Wunsch wäre dem Herzen gewährt.« Also die Königin; freudig umschlang sie der schöne Geliebte; »Ausgesprochen hast du wahrlich ein himmlisches Wort, Was schon längst auf den Lippen der tiefer Fühlenden schwebte, Aber den deinigen erst rein und gedeihlich entklang. Führe man schnell den Wagen herbei, wir holen sie selber, Erstlich die Zeiten des Jahrs, dann auch des Menschengeschlechts.« Sie fahren zur Sonne, und holen zuerst den Tag, dann zur Nacht, dann nach Norden, um den Winter, alsdann nach Süden, um den Sommer zu finden, <strong>von</strong> Osten bringen sie den Frühling, <strong>von</strong> Westen den Herbst. Dann eilen sie zur Jugend, dann zum Alter, zur Vergangenheit, wie zur Zukunft. – Dieses ist, was ich dem Leser aus meinen Erinnerungen, und aus einzelnen Worten und Winken in den Papieren meines Freundes habe geben können. Die Ausarbeitung dieser großen Aufgabe würde ein bleibendes Denkmal einer neuen Poesie gewesen sein. Ich habe in dieser Anzeige lieber trocken und kurz sein wollen, als in die Gefahr geraten, <strong>von</strong> meiner
Phantasie etwas hinzuzusetzen. Vielleicht rührt manchen Leser das Fragmentarische dieser Verse und Worte so wie mich, der nicht mit einer andächtigern Wehmut ein Stückchen <strong>von</strong> einem zertrümmerten Bilde des Raffael oder Correggio betrachten würde.
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Novalis Heinrich von Ofterdingen Er
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entschlummerte. Da träumte ihm ers
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denn ich fühle es, daß er in mein
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Johannis war vorbei, die Mutter hat
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sich in dem ungezwungenen Betragen
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gefallen. Die Natur will selbst auc
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unterging. Sie brachten mit genauer
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erfüllen, trat ihr der Alte mit be
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stillschweigend mit zitternder Hand
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irdischen Gütern, jenes Gefühl de
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Und schläft mit nassen Wangen ein;
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Heinrichs Mutter gewann sie bald du
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Wir waschen bald in frohem Mute Das
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Heinrich hörte das Schluchzen eine
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war reinlich, die Leute bereitwilli
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mit Bildnissen geziert, die Welt be
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der Gang mächtig und gebräch, abe
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Es sank herab aus tiefen Meeren, St
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Verhältnisse mit der weiten Welt u
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sondern ich habe nur eine Ruhestät
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