Masterplan Wohnen (Langfassung) - Hagen
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InWIS F & B <strong>Masterplan</strong> <strong>Wohnen</strong> 131<br />
Mehrheit zwischen 3 bis 6 Wohnungen je 100 Einwohner. Knapp darüber liegen<br />
Haspe-Ost und Emst mit 6,3 und 6,9 öffentlich geförderten Altenwohnungen je 100<br />
Einwohnern im Alter von 70 Jahren und älter.<br />
Wie bereits ausgeführt berücksichtigt diese Bestandserfassung nur öffentlich geförderte<br />
Wohnungen. Zudem hat die Stadt <strong>Hagen</strong> nach 1998 in Folge der geänderten<br />
Förderbestimmungen keine gesonderte Ausweisung altengerechter Wohnungen vorgenommen.<br />
Vielmehr gilt mittlerweile, dass die Barrierefreiheit als Regelstandard bei<br />
der Förderung von Mietwohnungen gelten soll. Während der öffentlich geförderte<br />
Bestand dennoch ausreichend abgebildet werden konnten, ist der Bestand an frei<br />
finanzierten altengerechten Wohnungen nicht bekannt.<br />
6.1.2. Nachfragepotenzial<br />
Zur Bedarfs- und Nachfrageermittlung von altengerechten Wohnungen existieren bis<br />
dato keine Kennwerte, die für Hochrechnungen verwendet werden können. Allerdings<br />
kann das Potenzial näherungsweise umrissen werden. Die folgende Potenzialanalyse<br />
bezieht sich auf Wohnungen, die die heutigen Standards von barrierefreien<br />
Wohnungen erfüllen.<br />
• Für die Nachfrageanalyse wird davon ausgegangen, dass Haushalte<br />
(Paare und Singles ohne Kinder) im Alter von 55 bis 75 Jahren eine solche<br />
Wohnform präferieren.<br />
• Die Zahl der Singles und Paare ohne Kinder zwischen 55 und 75 Jahre<br />
beträgt in <strong>Hagen</strong> zurzeit knapp 32.000.<br />
• Im Projekt ”Umzugswünsche und Umzugsmöglichkeiten älterer Menschen”<br />
im Auftrag der Schader-Stiftung und des Bundesministeriums für<br />
Raumordnung, Bauwesen und Städtebau wurde vom InWIS detailliert<br />
das Umzugsverhalten älterer Menschen anhand einer bundesweiten<br />
Befragung älterer Haushalte untersucht. 10 Demnach äußerten 29% der<br />
Haushalte im Alter zwischen 55 und 75 Jahren eine Umzugsbereitschaft,<br />
unabhängig davon, ob sie bereits schon einmal im Alter umgezogen<br />
waren. In <strong>Hagen</strong> wären dies derzeit umgerechnet knapp 9.300<br />
Haushalte im Alter zwischen 55 und 75 Jahren, die als potenzielle<br />
Nachfrager altengerechter Wohnalternativen in Frage kommen. Inwieweit<br />
und in welchem Umfang sich dieses Nachfragepotenzial zu einem<br />
Umzug in eine altengerechte Wohnung entschließt, hängt neben anderen<br />
Faktoren von zwei wichtigen Bedingungen ab: Die entscheidende<br />
Bedingung, die an einen Umzug geknüpft wird, ist das Angebot einer<br />
10 Vgl. Heinze, Rolf G. u.a. (1997): Neue Wohnung auch im Alter. Folgerungen aus dem demographischen<br />
Wandel für Wohnungspolitik und Wohnungswirtschaft. Schader-Stiftung Darmstadt<br />
(Hg.), Schriftenreihe Gesellschaftswissenschaften – Praxis. Darmstadt.