Masterplan Wohnen (Langfassung) - Hagen
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InWIS F & B <strong>Masterplan</strong> <strong>Wohnen</strong> 79<br />
900 Haushalte (-2,7 %). Innerhalb der Gruppe der über 65-Jährigen wird<br />
lediglich die Zahl der über 75-Jährigen um rd. 10 % steigen.<br />
Diese prognostizierte Entwicklung der wohnungswirtschaftlich relevanten Zielgruppen<br />
offenbart einige Überraschungen, in denen sich die zu erwartende Entwicklung<br />
für <strong>Hagen</strong> deutlich von der zukünftigen Entwicklung anderer westdeutscher Großstädte<br />
unterscheidet. Nicht überraschend, aber in der Höhe erheblich, ist der Rückgang<br />
der Familienhaushalte. Während es sich hierbei heute noch um die zweitgrößte<br />
Zielgruppe handelt, wird ihre Relevanz bis zum Jahr 2020 deutlich zurückgehen.<br />
Ebenfalls deutlich wird die Zahl der Paarhaushalte ohne Kinder sinken, die bereits<br />
heute nur einen geringen Anteil der <strong>Hagen</strong>er Haushalte ausmachen. Bei dieser Zielgruppe<br />
handelt es sich jedoch um eine, in Folge der oftmals vorhandenen zwei Einkommen,<br />
kaufkräftige und für den Wohnungsmarkt lukrative Zielgruppe.<br />
Während die Gruppen der Singles und der Starterhaushalte einen, im Vergleich zur<br />
Zunahme dieser Haushaltsgruppe in westdeutschen Großstädten, moderaten Zuwachs<br />
wird verzeichnen können, werden die Haushaltszahlen der Senioren stagnieren.<br />
Zuwächse bei den jungen Alten werden durch Rückgänge der über 65-Jährigen<br />
nahezu egalisiert werden.<br />
Dies ist angesichts der Alterung der <strong>Hagen</strong>er Bevölkerung eine überraschende Entwicklung,<br />
die sich, wie auch die Rückgänge der Familien und Paare, dadurch erklärt,<br />
dass die hier vorgenommene Prognose der Entwicklung der Zielgruppen Ergebnisse<br />
der Bevölkerungsprognosen und der Struktur der Wanderungen der letzten Jahre<br />
berücksichtigt. Analog zu den in Teil A präsentierten Prognosen, zeigt die zu erwartende<br />
Entwicklung der Zielgruppen somit nicht einen unumstößlichen Zukunftspfad<br />
auf, sondern präsentiert vielmehr neben realistischen, zukünftigen Entwicklungen<br />
Handlungsansätze für eine nachhaltige und nachfragegerechte Wohnungspolitik.<br />
Durch geeignetes Handeln besteht die Möglichkeit aus heutiger Sicht zu erwartende<br />
Entwicklungen zu beeinflussen und in die gewünschte Richtung, bspw. einen geringeren<br />
Rückgang der Familienhaushalte, zu verändern.<br />
Für die Wohnungsanbieter in <strong>Hagen</strong>, aber auch für die Gestaltung der Wohnungspolitik<br />
bedeuten diese prognostizierten Entwicklungen, dass sie<br />
• sich verstärkt auf die Wohnpräferenzen von Seniorenhaushalten einstellen<br />
und hierzu attraktive Angebote im altersgerechten <strong>Wohnen</strong> und<br />
in der Wohnungsanpassungsberatung schaffen müssen. Trotz prognostizierter<br />
Stagnation der Haushaltszahlen werden sich die qualitativen<br />
Ansprüche an das <strong>Wohnen</strong> im Alter in Zukunft erheblich wandeln und<br />
ausdifferenzieren. Die negativen Wanderungssalden der jüngeren Vergangenheit<br />
zeigen, dass die vorhandenen Angebote augenscheinlich<br />
nicht in der Lage sind die Senioren am Wohnstandort <strong>Hagen</strong> zu halten.