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Masterplan Wohnen (Langfassung) - Hagen

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58 <strong>Masterplan</strong> <strong>Wohnen</strong> InWIS F & B<br />

3.2. Lebensstilspezifische Zielgruppendifferenzierung<br />

Der gesellschaftliche Wandel hat dazu geführt, dass die Verbindung zwischen Demographie<br />

und Nachfrage immer lockerer geworden ist. Traditionelle demographische<br />

Dimensionen der Abgrenzung von Nachfrageverhalten also Einkommen, Familienstand,<br />

Altersklasse etc. reichen heute nicht mehr aus, um die Nachfrage treffsicher<br />

einschätzen zu können. Die zunehmende Ausdifferenzierung der Nachfrage und<br />

die Segmentierung des Marktes führen zu der Notwendigkeit, die Zielgruppen genauer<br />

zu beschreiben; denn nur wer ein klares Bild seiner Zielgruppe hat, kann<br />

nachhaltige Markterfolge erzielen.<br />

Die Lebensstilforschung hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen<br />

Forschungszweig innerhalb der sozialwissenschaftlichen Forschung entwickelt, auf<br />

deren Erkenntnisse nahezu alle Wirtschaftsbranchen in Deutschland zugreifen. Im<br />

Kern sind sich alle Lebensstilmodelle einig: zunehmend ist es nicht mehr nur die materielle<br />

Lage bzw. die durch das Alter und das Einkommen bestimmte Lebenslage,<br />

die das Verhalten von Personen oder Gruppen prägt, sondern deren Bewusstsein<br />

und ihre Lebensweise. Der Lebensstil ist danach der charakteristische Lebensduktus<br />

von Gruppen, das strukturierte Muster der Lebensführung. Während traditionelle<br />

gleichsam vorbestimmte Merkmale, wie etwa Religion, Herkunft oder Beruf, ihre Bedeutung<br />

verlieren, treten neue Muster der Gruppenbildung an ihre Stelle, z. B. Einstellungen,<br />

Werthaltungen, Alltagsästhetik, Kleidungsstil, Freizeitverhalten und auch<br />

Wohnstil.<br />

Im Folgenden haben wir die Erkenntnisse der Lebensstilforschung genutzt und für<br />

die wichtigsten Lebensstilgruppen Anforderungen an das <strong>Wohnen</strong> bzw. den Standort<br />

von Wohnungen definiert. Zur Bestimmung der lebensstilspezifischen Zielgruppeneignung<br />

eines Wohnstandortes hat InWIS ein Modell entwickelt, dem fünf Bewertungskriterien<br />

zu Grunde liegen. Hierzu zählen:<br />

• die Preissensibilität der Nachfrage bzw. die Preisgünstigkeit des Standortes:<br />

bestimmte Lebensstilgruppen legen Wert auf exklusive Lagen, andere<br />

eher auf niedrige Preise.<br />

• das Ambiente, das sich auf die Wohn- und Lebens-„Atmosphäre“ bezieht,<br />

die ein Standort bietet.<br />

• die Zentralität: bestimmte Gruppen fragen eher urbane Lagen nach, andere<br />

wiederum suchen eher große (Garten-)Grundstücke in ruhigen<br />

Stadtrandlagen oder im „Grünen“.<br />

• das Prestige, also das Ansehen eines Standortes (z.B. eines bestimmten<br />

Villenviertels) und<br />

• Lifestyleaspekte, also Imagefaktoren, die insbesondere junge und moderne<br />

Personengruppen ansprechen (Freizeit, Sport, Vergnügen etc.).

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