Masterplan Wohnen (Langfassung) - Hagen
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40 <strong>Masterplan</strong> <strong>Wohnen</strong> InWIS F & B<br />
zu verjüngen und so die demographischen Entwicklungsmöglichkeiten zu verbessern.<br />
Damit dies gelingt, gilt es natürlich ein für junge Menschen, insb. Familien, attraktiver<br />
Wohnstandort zu sein und entsprechende Wohnraumangebote – im Bestand<br />
oder Möglichkeiten zum Neubau – vorzuhalten. Allen Stadtteilen <strong>Hagen</strong>s gemein ist,<br />
dass sie aus sich heraus ihre Bevölkerung nicht halten können, sondern, wollen sie<br />
ihre Bevölkerung halten, auf Zuwanderung von außen angewiesen sind.<br />
2.2. Wohnungsbedarfsprognose<br />
2.2.1. Vorausschätzung der Entwicklung der Haushaltsgröße bis 2015<br />
Da Haushalte und keine einzelnen Personen als Nachfrager auf dem Wohnungsmarkt<br />
in Erscheinung treten, ist es notwendig, neben der künftigen Bevölkerungsentwicklung<br />
zusätzlich die Veränderung der Zahl der Privathaushalte vorauszuschätzen.<br />
Die Haushaltsentwicklung in Deutschland wird bestimmt durch eine kontinuierliche<br />
Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße. Dieser Trend, der sich aus<br />
demographischen Entwicklungen, der Veränderung der Lebensstile und Familienformen<br />
sowie aus sozioökonomischen Entwicklungen speist, wird sich aller Voraussicht<br />
nach in den nächsten Jahren fortsetzen. Die stetige Verkleinerung der Haushalte<br />
bewirkt, dass die Anzahl der Haushalte – und damit auch der Wohnungsbedarf –<br />
selbst bei konstanten oder leicht rückläufigen Einwohnerzahlen steigen wird.<br />
Allerdings ist die Vorausschätzung der Haushaltsgröße mit einigen Unsicherheiten<br />
verbunden, denn sie ist abhängig von<br />
• dem Altersaufbau der Bevölkerung (je größer der Anteil alter Menschen,<br />
desto kleiner die durchschnittliche Haushaltsgröße),<br />
• der Veränderung der Lebensstile und Familienformen (höheres Heiratsalter,<br />
Trend zu Singlehaushalten, höhere Scheidungsraten),<br />
• der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung (Einwandererfamilien<br />
aus ländlichen Herkunftsgegenden weisen höhere Kinderzahlen auf),<br />
• der Wohnungsmarktlage (bei angespannter Wohnungsmarktlage werden<br />
Haushaltsgründungen aufgeschoben) und<br />
• der Entwicklung der Kaufkraft (bei höherer Kaufkraft werden eher Haushalte<br />
gegründet).<br />
Die aktuellste Prognose der Haushaltsgröße wurde vom Statistischen Bundesamt im<br />
Jahr 1995 für das Gebiet der alten Bundesländer erstellt. Sie geht bis zum Jahr 2015<br />
von einer Fortsetzung des langfristigen Trends zur Verkleinerung der durchschnittlichen<br />
Haushaltsgröße aus. Dieser allgemeine Trend wurde in den vergangenen Jahren<br />
– Anfang bis Mitte der 90er Jahre – jedoch unterbrochen durch einen zwischen-