empirica - MBWSV NRW
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• Vorortung des Leerstands innerhalb <strong>NRW</strong>s: Jeder Wohnungsmarkt ist eine kleine Welt für<br />
sich. Wohnungsleerstände im Sauerland helfen Wohnungssuchenden in Aachen nicht weiter.<br />
Besonders stark werden die Regionen vom Leerstand betroffen sein, die rückläufige<br />
Haushaltszahlen (demografischer Wohnungsüberhang), ein geringes Mietniveau (ländlich sind)<br />
sowie, einen hohen Anteil alter Wohnungen haben und/oder in denen ältere Wohnungen<br />
gegenüber neueren nicht so attraktiv sind.<br />
• Leerstand von Einfamilienhäusern: Grundsätzlich treten dauerhafte Leerstände in<br />
Einfamilienhäusern seltener auf als in Geschosswohnungen. In ländlichen Gebieten mit<br />
schrumpfender Zahl der Haushalte, in denen es ohnehin nur wenig Geschosswohnungen gibt, ist<br />
es durchaus möglich, dass auch Eigenheime keine Nachfrager mehr finden und dauerhaft leer<br />
stehen. Auch dies sind neue Entwicklungen, die es in wachsenden Regionen bisher so nicht gab<br />
und zu deren Umgang geeignete Instrumente entwickelt werden müssen.<br />
Da die Wirtschaftlichkeit einer Sanierung oder Umnutzung (mit entsprechenden baulichen<br />
Maßnahmen) sowohl von der Objekt- als auch von der Lagequalität abhängt, gilt es, beide Aspekte zu<br />
berücksichtigen. Da die Lagequalität einer Immobilie (zunehmend) von den benachbarten Immobilien<br />
abhängt, ist es erforderlich, Investitionsmöglichkeiten objektübergreifend und quartiersbezogen zu<br />
prüfen. Dabei können sich Sanierungs-/Umnutzungsmaßnahmen und Neubau auch wirtschaftlich<br />
ergänzen: Wird z.B. eine Entscheidung zur Altbausanierung in einer grundsätzlich guten Lage durch<br />
negative externe Effekte eines benachbarten unattraktiven 1960er-Jahre-Gebäudes gebremst, kann<br />
durch kombinierten Rück- und Neubau auf dieser benachbarten Fläche ein positiver Effekt für die<br />
gesamte Nachbarschaft erzielt werden. Zukünftig sind die Grundgedanken objekt- und<br />
quartiersübergreifender Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen (z.B. die Bildung von Eigentümerstandortgemeinschaften)<br />
unverzichtbar.<br />
3.4.4 Rolle der Landesförderung: Auswirkungen der Förderkulisse des Landes <strong>NRW</strong><br />
In Zukunft ist ein viel differenzierterer Blick auf die genaue Situation vor Ort erforderlich, um die<br />
jeweils sehr unterschiedlichen Probleme adäquat und effizient lösen zu können. Eine Landesförderung<br />
nach dem Gießkannenprinzip gehört schon längst der Vergangenheit an. Es sollte darüber hinaus<br />
grundsätzlich überdacht werden, wie Landes- und Kommunalfördermaßnahmen sinnvoll ineinander<br />
greifen können. Das Land sollte weiterhin Mittel für den Wohnungsbau und Bestandsmaßnahmen<br />
bereitstellen. Aber die Entscheidung darüber, wie genau diese Mittel vor Ort am besten eingesetzt<br />
werden, können Kommunen mit ihrer Ortskenntnis besser einschätzen. Die kommunalen<br />
58 Laut Aussage eines Wohnungsunternehmens.<br />
2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -99 - <strong>empirica</strong>