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empirica - MBWSV NRW

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2.1.3.3 Modellrechnungen zur Haushaltsentwicklung (Basismodell)<br />

Wenn erwachsene Kinder zu Hause ausziehen, bilden sie erstmals einen eigenen Haushalt und fragen<br />

damit auch eine eigene Wohnung nach, so dass nach ihrem Auszug die gleichen Personen nicht mehr<br />

nur eine, sondern mehrere Wohnungen nachfragen. Damit sinkt gleichzeitig die durchschnittliche<br />

Haushaltsgröße. Solche Verkleinerungsprozesse werden in Deutschland auch in Zukunft eine Rolle<br />

spielen, so dass selbst dort, wo die Einwohnerzahlen sinken, demografisch bedingt die Wohnungsnachfrage<br />

mittelfristig noch weiter wachsen kann. Hinzu kommt auch noch ein kohortenspezifisches<br />

verändertes Haushaltsbildungsverhalten: Z.B. leben 40jährige heute zu einem größeren Anteil als<br />

Singles als dies 40-Jährige früher taten. Man darf also annehmen, dass sie damit entsprechend wohl<br />

auch mit 50 Jahren häufiger allein leben als 50-Jährige früher. Damit wirkt sich nicht nur der<br />

Altersstruktureffekt positiv auf die Wohnungsnachfrage aus (ältere Einwohner benötigen tendenziell<br />

mehr Wohnungen als die gleiche Anzahl Jüngere), sondern auch der Kohorteneffekt (die heute<br />

40jährigen benötigen tendenziell mehr Wohnungen als 40jährige früher).<br />

Abbildung 8 zeigt diese Verschiebungen zwischen den Kohorten. Die Haushaltsvorstandsquoten (hier:<br />

Haupteinkommensbezieher) drücken aus, wie hoch der Anteil einer Altersgruppe ist, der einem<br />

Haushalt vorsteht (Lesehilfe: Eine HEB-Quote von 100% bedeutet, dass jede Person ein<br />

Haushaltvorstand ist, dass also alle als Single leben. 50% bedeutet, dass nur jede zweite<br />

Haushaltsvorstand ist, d.h. also im Schnitt alle als Paare zusammen leben). Jede Kohorte (farbige<br />

Linie) stellt einen Geburtsjahrgang dar. Da die Linien verschiedener Jahrgänge nicht genau<br />

aufeinander liegen, wird hier ein unterschiedliches Haushaltsbildungsverhalten verschiedener<br />

Geburtsjahrgänge erkennbar. Für die Zukunft müssen diese Linien gedanklich fortgeschrieben werden.<br />

Wir gehen hier davon aus, dass sich die Verschiebungen nicht beliebig in die Zukunft fortsetzen,<br />

sondern die Linien langfristig – dann auf höherem Niveau - wieder übereinander liegen.<br />

2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -30 - <strong>empirica</strong>

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