empirica - MBWSV NRW
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esteht die Möglichkeit, Wohngebiete (Neubau und Bestandsveränderungen) so zu konzipieren,<br />
dass sie zu verschiedenen Lebensphasen passen bzw. verändert werden können.<br />
Abrissförderung:<br />
• Wohnungsunternehmen und Privateigentümer haben oft keinen Anreiz eine leerstehende<br />
Wohnung abzureißen und die Leerstände haben negative Ausstrahlungen auf das Wohnquartier<br />
(Stadtbild, negative Wirkung auf Preise der angrenzenden Immobilien usw.). In diesem Fall<br />
scheint eine öffentliche Förderung volkswirtschaftlich sinnvoll. Eine Entscheidung kann nicht<br />
pauschal erfolgen, da der Nutzen nicht bei jedem Abriss gleich ist.<br />
• Eingebettet in das integrierte Regionsentwicklungskonzept sollte die gezielte Abrissförderung für<br />
bestimmte Objekte begründet werden. Auch die Nachnutzung kann und muss in diesem<br />
Zusammenhang direkt mit gedacht werden. Ggf. können Nutznießer der (besseren) Nachnutzung<br />
in angemessener Weise an den Abrisskosten beteiligt werden.<br />
Sanierungsförderung:<br />
• Bei der Sanierungsförderung ist genau zu unterscheiden, wo Sanierung Sinn macht und wie genau<br />
sie ausgestaltet sein muss, damit die sanierte Wohnung mit Neubauwohnungen konkurrieren kann.<br />
Auch hier ist es wichtig, nah am Markt zu sein und die Bedürfnisse der Wohnungssuchenden in<br />
Bezug auf das genaue Wohnungsangebot vor Ort zu kennen. 62<br />
Aus diesem Grund sind die<br />
quartiersbezogenen Strategien erforderlich.<br />
• Bei der Förderung im Zusammenhang mit Klimaschutzzielen ist ähnlich wie bei der<br />
Neubauförderung zu untersuchen, inwiefern das Gebäude/Wohnquartier auch langfristig<br />
vermarktbar ist. Tendenziell führen Sanierungsmaßnahmen zu Mieterhöhungen, die mithilfe der<br />
Sanierungsförderung evtl. niedriger ausfallen können. Wenn die Mieter nicht die komplette<br />
Mieterhöhung durch entsprechend niedrigere Energiekosten kompensieren können, tragen sie<br />
letztlich – zusätzlich zu dem Teil, den alle Steuerzahler leisten – einen überdurchschnittlichen Teil<br />
der Kosten des Klimaschutzes mit. Für Mieter mit niedrigem Einkommen kann das eine<br />
Überforderung darstellen. Es ist also genau zu prüfen, wie politisch mit den gegenläufigen Zielen<br />
(Klimaschutz versus niedrige Mieten) umgegangen werden soll und welches dieser Ziele im<br />
Zweifel höher anzusehen ist. In den integrierten Handlungskonzepten sollte es entsprechende<br />
Hinweise geben.<br />
62 Wohnungsunternehmen berichtet, dass Leerstände durch Sanierung leichter vermieden werden, wenn auch die Sanierung<br />
zielgruppenspezifisch erfolgt.<br />
2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -103 - <strong>empirica</strong>