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empirica - MBWSV NRW

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Vorstellungen sollten im Rahmen eines Stadtentwicklungskonzepts festgehalten und auf dieser Basis<br />

Landesmittel angefordert werden.<br />

Ein solches Stadtentwicklungskonzept muss als integriertes Handlungskonzept, das die Stärken und<br />

Schwächen auf regionaler Ebene untersucht und je nach Situation (schrumpfende oder wachsende<br />

Regionen) ein gesamtstädtisches Leitbild sowie konkrete Handlungsfelder bestimmt, aufgestellt<br />

werden. Dieses wiederum erfordert eine fundierte Analyse des Wohnungsmarktes und am besten<br />

ein dauerhaftes Wohnungsmarktmonitoring für die gesamte Region. Basierend auf der<br />

gesamtstädtischen Strategie sind quartiersbezogene Strategien zu entwickeln. Dabei sind die<br />

Besonderheiten der einzelnen Nachbarschaften zu berücksichtigen. Eine wichtige Frage dabei ist, ob<br />

es sich z.B. bei den einzelnen Nachbarschaften um potentielle Aufwertungsgebiete handelt oder um<br />

benachteiligte Nachbarschaften, bei denen sich umfangreiche Aufwertungsmaßnahmen nicht lohnen.<br />

So ist es zum Beispiel vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine zukünftige Aufgabe,<br />

Bestands- und Neubauquartiere als generationenübergreifende Nachbarschaften von Jung und Alt zu<br />

profilieren. Eine Vielzahl bundesweiter Veranstaltungen zum Thema Quartiersentwicklung für Jung<br />

und Alt demonstriert die Aktualität dieses Themas. Darüber hinaus gibt es verschiedene<br />

Modellvorhaben und Erfahrungen aus der Praxis, die richtungsweisend sind und Handlungsansätze für<br />

erfolgreiche Umsetzungen bieten. 59 Im Sinne der angesprochenen Nachhaltigkeit dürfen zukünftig<br />

keine einseitig ausgerichteten Wohnquartiere (sei es Bestand oder Neubau), wie z.B. Wohngebiete mit<br />

nur Ein-/Zweifamilienhäuern, entwickelt werden. Oberstes Prinzip muss es sein, Quartiere für Jung<br />

und Alt so nachhaltig zu steuern, dass man auch in späteren Lebensphasen wohnen bleiben kann. 60 Die<br />

Erfahrungen zeigen, dass ältere Menschen bereit sind, im Wohnquartier umzuziehen, wenn es<br />

attraktive Alternativen gibt, die gleichzeitig Sicherheit für den Fall der Hilfs- und Pflegebedürftigkeit<br />

bieten. Dadurch wiederum würden Häuser für Familien frei, was die Neubaunachfrage senken könnte.<br />

Dies sind Beispiele dafür, wie heutige Neu- und Umbaumaßnahmen auch auf Quartiersebene so<br />

gestaltet werden können, dass sie möglichst auch in Zukunft noch als attraktiv angesehen werden.<br />

Neben einer neuen, kleinräumigeren Betrachtungsebene (auf Ebene von Wohnquartieren) ist also auch<br />

eine neue, großräumigere Betrachtungsebene erforderlich. Einzelne Kommunen können die<br />

anstehenden Herausforderungen (z.B. wachsende Wohnungsüberhänge) nicht mehr alleine bewältigen.<br />

Stattdessen werden regionale, also kommunenübergreifende Optimierungsstrategien gesucht. Als<br />

Ergänzung zu einem Kommunalen Handlungskonzept Wohnen ist auch ein „Regionales integriertes<br />

59 ExWoSt-Forschungsfeld Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere: www.stadtquartiere.de.<br />

60 Das kann zum einen bedeuten, dass Familienwohnungen bzw. -häuser so konzipiert sind, dass in späteren Lebensphasen, z.B. wenn die<br />

Kinder aus dem Haus sind, Teilbereiche abgetrennt und Aufzüge nachgerüstet werden können. Die Wohnquartiere sind so zu<br />

strukturieren, dass es Möglichkeiten gibt, im Fall der Hilfs- und Pflegebedürftigkeit in der eigenen Wohnung wohnen bleiben zu können<br />

bzw. im Wohnquartier eine attraktive Alternative zu finden.<br />

2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -100 - <strong>empirica</strong>

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