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empirica - MBWSV NRW

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Die zukünftige Höhe der Bestimmungsfaktoren (z.B. positives Wachstum) wird mit der jeweiligen<br />

Bedeutung der Einflussfaktoren (Koeffizienten des Regressionsmodells) gewichtet und über alle<br />

Bestimmungsfaktoren aufaddiert. Aus der Summe ergibt sich – bezogen auf den jeweils aktualisierten<br />

Wohnungsbestand - die zukünftige qualitative Neubaunachfrage für jede Region (vgl. Kasten 5 in<br />

Abbildung 14).<br />

Damit wird die zukünftige qualitative Neubaunachfrage („Ersatzquote“) also erstmals nicht mehr<br />

einfach gesetzt, sondern je nach unterschiedlicher Entwicklung der Regionen für jede Region anders<br />

fortgeschrieben. Die scheinbare Genauigkeit des Modells sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es<br />

sich bei einer Regression um eine Schätzung handelt (zu den Möglichkeiten und Grenzen einer<br />

Regression vgl. Anhang Kap. 1.2). Hinzu kommt, dass gerade über die wichtigen Größen wie<br />

Haushaltszahlen und Leerstände in Einfamilienhäusern keine exakten flächendeckenden Daten,<br />

sondern nur Hochrechungen auf Basis einer Stichprobe (hier Mikrozensus) vorliegen. Diese<br />

Unsicherheiten schon in den Ausgangsdaten führen zu Ungenauigkeiten im Ergebnis. 30 Trotz dieser<br />

Unsicherheiten zeigen sich im Modell nachvollziehbare und insgesamt plausible Ergebnisse.<br />

2.2.2 Regressionsergebnis: Bestimmungsfaktoren der qualitativen Nachfrage<br />

Im Ergebnis der Regressionsrechnung zeigt das Modell die wichtigsten Einflussfaktoren auf die<br />

qualitative Neubaunachfrage mit folgendem positiven bzw. negativen Zusammenhang (+/-) 31 :<br />

• Haushaltswachstum (-): In wachsenden Regionen war der qualitative Neubau geringer als in<br />

schrumpfenden Regionen. (Erklärungsansatz: In wachsenden Regionen führt schon der<br />

demografisch bedingte Neubau zu einer gewissen Erneuerungsbautätigkeit).<br />

• Geschosswohnungsanteil (-): In Regionen mit hohem Geschosswohnungsanteil war der<br />

qualitative Neubau niedriger als in Regionen mit geringem Geschosswohnungsbauanteil<br />

(Erklärungsansatz: In ländlichen Regionen mit niedrigerem Geschosswohnungsanteil sind<br />

Baulandpreise und damit auch die Neubaukosten tendenziell geringer.)<br />

• Mietniveau älterer Wohnungen (-): In Regionen mit einem verhältnismäßig geringen<br />

Mietniveau älterer Wohnungen (MFH) war der qualitative Neubau höher als in Regionen mit<br />

einem hohen Bestandsmietniveau (Erklärungsansatz: Niedrige Mieten deuten auf wenig<br />

attraktive Wohnungsbestände und/oder eine geringere Sanierungsrentabilität).<br />

30 Insbesondere die Aufteilung der qualitativen Neubaunachfrage in EZFH und MFH sowie die genauen Jahre, in denen die Nachfrage<br />

entsteht, sind relativ unsicher. Insgesamt sollte man sich die Ergebnisse daher zeitlich geglättet vorstellen.<br />

31 Lesebeispiel: Wachstum (-) bedeutet: Wenn die Zahl der Haushalt in Zukunft wächst, dann sinkt die qualitative Neubaunachfrage.<br />

2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -44 - <strong>empirica</strong>

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