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empirica - MBWSV NRW

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WOHNUNGSNACHFRAGE IN <strong>NRW</strong><br />

1. Die Zeiten haben sich geändert<br />

1.1 Ungewohnte Schrumpfung<br />

Die Bevölkerung Nordrhein-Westfalens ist in den letzten Jahrzehnten ständig gewachsen. Immer neue<br />

Zuwanderer sind in das Land geströmt. Die neuen Einwohner brauchten Wohnungen und es wurde<br />

viel gebaut. Trotz eines Sterbeüberschusses stieg die Einwohnerzahl seit den 1970er Jahren noch um<br />

eine Million. 6<br />

Die Frage war lange Jahre nicht, ob Bauland benötigt wurde, sondern wie viel.<br />

Inzwischen aber hat sich die Marktsituation grundlegend gewandelt: Wachstum ist nicht mehr<br />

selbstverständlich. Seit 2004 ist die Einwohnerzahl in <strong>NRW</strong> rückläufig. Eine weitere<br />

Zuwanderungswelle ist nicht in Sicht. Erste Regionen melden schon sinkende Haushaltszahlen.<br />

Schrumpfende Wohnungsmärkte sind eine ganz neue Erfahrung für <strong>NRW</strong>. Aus demografischen<br />

Gründen werden dort keine neuen Wohnungen mehr gebraucht. Muss man deshalb damit rechnen,<br />

dass es bald keinen Wohnungsneubau in <strong>NRW</strong> mehr geben wird?<br />

Erschwerend kommt die erhebliche Ungleichzeitigkeit zwischen einzelnen Regionen hinzu. Einige<br />

Regionen wachsen noch weiter, während auf anderen Märkten die Wohnungsnachfrage bereits<br />

schrumpft. Den regional stark unterschiedlichen Ausprägungen der Schrumpfung kann kein<br />

allgemeines „Heilmittel“ mehr entgegen gebracht werden. Die Wohnungspolitik steht vor neuen<br />

Herausforderungen. Die nachhaltige Gestaltung des demographischen Wandels erfordert auch in<br />

wohnungspolitischer Hinsicht die Anwendung regional und zeitlich differenziertere Ansätze zur<br />

Bestimmung der zukünftigen Neubaunachfrage und die Fokussierung auf neue Fragestellungen. Die<br />

Gleichzeitigkeit von Wachstum, Stagnation und Schrumpfung bedingt eine Gleichzeitigkeit<br />

unterschiedlicher und oft auch konträrer Handlungsansätze.<br />

Die vorliegende Studie entwickelt erstmals einen empirischen Ansatz, der begründete Annahmen<br />

darüber zulässt, wie sich in Zukunft die Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> zeitlich und räumlich entwickeln<br />

wird, wenn in einigen Regionen aus demografischen Gründen kein Neubau mehr erforderlich sein<br />

wird. Brisanz enthält eine solche Neubaunachfrage dadurch, dass sie teilweise eben nicht mehr<br />

quantitativ zu begründen ist, sondern „zusätzlich“ erfolgt, d.h. Wohnungsüberhänge erzeugt. Das<br />

Wohnungsüberangebot in einigen Regionen wird damit ganz neue Ausmaße annehmen. Die genauen<br />

Zusammenhänge zeigt folgende Analyse.<br />

6 Die Einwohnerzahl in <strong>NRW</strong> stieg seit 1975 von 17,1 Mio. auf einen Höchststand von 18,1 Mio. im Jahr 2003.<br />

2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -13 - <strong>empirica</strong>

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