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empirica - MBWSV NRW

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Unterstellt man für die Zukunft schematisch, dass in jeder Region wie bisher lt. Bauabgangsstatitistik<br />

im Schnitt <strong>NRW</strong>s 25% der zusätzlichen Wohnungsüberhänge durch Abriss, Zusammenlegung oder<br />

Umnutzung vom Markt genommen werden, dann würden sich für die Region Recklinghausen die<br />

gesamten zukünftigen zusätzlichen Wohnungsüberhänge (z.B. +20.000 WE zwischen 2020 und 2025,<br />

vgl. Abbildung 17) durch Abgänge um -5.000 WE zwischen 2020 und 2025 reduzieren. Übrig blieben<br />

+15.000 WE, um die sich der Leerstand in diesem Zeitraum in der Region dauerhaft erhöhen würde.<br />

Bezogen auf den heutigen Wohnungsbestand entspräche dies einem Anstieg der Leerstandsquote um<br />

0,6 Prozentpunkte pro Jahr.<br />

3.2.8 Wohnungsüberhänge im Einfamilienhausbereich städtischer Regionen nur bedingt zu<br />

erwarten<br />

Grundsätzlich fällt die qualitätsbedingte Neubaunachfrage in ländlichen Regionen mit hohem<br />

Einfamilienhausanteil höher aus als in städtischen Regionen. 54 Bei den in ländlichen Regionen häufig<br />

niedrigeren Bodenpreisen sind die Kosten des Neubaus im Vergleich zu Bestandsmaßnahmen<br />

günstiger als in städtischen Regionen. Entsprechend günstiger ist es, bei Unzufriedenheit mit dem<br />

Wohnungsbestand Alternativen durch Neubau zu schaffen.<br />

In Regionen, in denen es noch einen gewissen Geschosswohnungsanteil gibt, werden sich Leerstände<br />

vom Einfamilienhausbereich auf diesen Geschosswohnungsbestand verlagern. Denn sinkende Preise<br />

im Einfamilienhausbereich werden dazu führen, dass sich tendenziell mehr Haushalte als zuvor ein<br />

Einfamilienhaus (zum Kauf oder zur Miete) leisten können. Entsprechend weniger Haushalte werden<br />

eine Geschosswohnung nachfragen. Die – im Modell berechneten theoretischen –<br />

Wohnungsüberhänge von Wohnungen in Einfamilienhäusern werden in der Realität auf den<br />

Geschosswohnungsbau überschwappen und entsprechend höher ausfallen als in den<br />

Modellrechnungen ausgewiesen. Selbst für qualitätsbedingte Wohnungsüberhänge, die dadurch<br />

zustande kommen, dass den klassischen Einfamilienhausnachfragern die Qualität des<br />

Bestandsangebotes nicht mehr genügt (z.B. unsanierte Einfamilienhäuser aus den 1970er Jahren), wird<br />

es noch Nachfrager geben, die bei entsprechend niedrigen Preisen die Qualität eines solchen Hauses<br />

dennoch höher einschätzen als die Alternativen im Geschosswohnungsbau. In Regionen, in denen es<br />

die Alternative gibt, von Geschosswohnungen in günstige frei werdende Einfamilienhäuser zu ziehen,<br />

wird es daher kaum zu Wohnungsleerständen im Einfamilienhausbereich kommen.<br />

Anders sieht es in Regionen aus, die schon heute kaum über Geschosswohnungen verfügen (z.B.<br />

ländliche Regionen in der Eifel). Leer stehende Einfamilienhäuser gibt es dort heute schon.<br />

Leerstände). Hier werden auch die o.g. Timelags und die eingeschränkten Vergleichbarkeiten offensichtlich.<br />

54 Das Modell zeigt einen negativen Zusammenhang zwischen qualitativer Neubaunachfrage und Geschosswohnungsanteil (-).<br />

2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -89 - <strong>empirica</strong>

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