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empirica - MBWSV NRW

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2. Neubaunachfrage in den Regionen <strong>NRW</strong>s bis 2030<br />

Modelle und Bandbreiten<br />

Die zukünftige Wohnungsnachfrage in <strong>NRW</strong> hängt in großem Maße von den zukünftigen<br />

Wanderungen ab, die sich nur schwer vorhersehen lassen. Zudem kann sich das<br />

Haushaltsbildungsverhalten weiter ändern. Vor dem Hintergrund dieser Unsicherheiten bezieht sich<br />

die vorliegende Studie nicht nur auf eine bestimmte Haushaltsprognose, sondern berücksichtigt auch<br />

Alternativen: Das Basismodell unterstellt Wanderungen und ein Haushaltsbildungsverhalten gemäß<br />

der aktuellen Bevölkerungs- und Haushaltsprognose des IT.<strong>NRW</strong>, 1<br />

aggregiert auf Ebene der<br />

empirischen Wohnungsmarktregionen. Die Variante V1 unterstellt bis 2030 eine ähnliche Netto-<br />

Zuwanderung, die sich aber zeitlich und räumlich anders verteilt. Außerdem wird das veränderte<br />

Haushaltsbildungsverhalten nicht nur insgesamt, sondern auch altersspezifisch fortgeschrieben. 2 Die<br />

Variante VO unterscheidet sich von V1 dadurch, dass keine weitere Nettozuwanderung nach<br />

Deutschland angenommen wird, so dass der Wanderungssaldo für <strong>NRW</strong> erst noch leicht positiv ist,<br />

dann aber allmählich negativ wird. Die Ergebnisse aller drei Modelle werden als Bandbreite der<br />

möglichen Zukunftsentwicklung interpretiert. Durch die zeitliche und räumliche Differenzierung in<br />

den Modellen wird deutlich, welche Regionen gemessen an ihren Haushaltszahlen in Zukunft noch<br />

wachsen, welche tendenziell schrumpfen und welche nur unter bestimmten<br />

Wanderungskonstellationen oder nur noch vorübergehend wachsen.<br />

Die landesweite Kernaussagen aus dem Basismodell lauten (vgl. Abbildung 1):<br />

• Gemäß der IT.<strong>NRW</strong>-Haushaltsprognose werden in den wachsenden Regionen <strong>NRW</strong>s die<br />

Haushaltszahlen bis 2030 um +274.100 zunehmen. Umgerechnet auf<br />

wohnungsnachfragende Haushalte (getrennt nach EZFH und MFH-Nachfragern) und<br />

aufaddiert über die jeweils wachsenden Regionen eines Fünf-Jahres-Zeitraums 3 errechnet<br />

sich daraus eine demografisch bedingte Neubaunachfrage nach Wohnungen (+299.100<br />

WE). In den schrumpfenden Regionen werden die Haushaltszahlen um -157.700<br />

1 Quelle: IT.<strong>NRW</strong>, Vorausberechnung der Bevölkerung in den kreisfreien Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens 2008 bis 2030/2050<br />

(Statistische Analysen und Studien, Band 60). Und: IT.<strong>NRW</strong>, Auswirkungen des demografischen Wandels - Modellrechnungen zur<br />

Entwicklung der Privathaushalte und Erwerbspersonen (Statistische Analysen und Studien, Band 64), hieraus: Trendvariante.<br />

2 Neben dem Altersstruktureffekt, der z.B. die Zunahme der Seniorenhaushalte berücksichtigt, wird auch ein Kohorteneffekt<br />

fortgeschrieben, der ausdrückt, dass z.B. 30jährige heute in kleineren Haushalten leben als 30jährige früher, und der daher unterstellt,<br />

dass zukünftige 30jährige in noch kleineren Haushalten leben werden.<br />

3 Durch das Aufaddieren über mehrere Zeiträume wird die zeitliche Dimension der Wohnungsnachfrage sichtbar gemacht: Eine Region,<br />

die in den nächsten zehn Jahren noch wächst, aber danach bis 2030 wieder schrumpft, hat zunächst noch eine positive Neubaunachfrage.<br />

Im Jahr 2030 werden diese Häuser dann zwar rein quantitativ nicht mehr alle gebraucht, aber dennoch sind sie erst einmal gebaut<br />

worden. Diese "Bergauf-Bergab-Bewegung" werden in den nächsten Jahren mehrere Regionen in <strong>NRW</strong> durchmachen. Deswegen ist die<br />

Neubaunachfrage höher als der reine Stichtagsvergleich der Haushaltzahl zwischen 2030 und 2010 vermuten lässt.<br />

2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -3 - <strong>empirica</strong>

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