empirica - MBWSV NRW
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Angesichts dieser Entwicklung müssen vielleicht auch die jüngsten Prognosen noch nach unten<br />
angepasst werden. 36 Daher werden hier alternativ zwei weitere Einwohner- und Haushaltsprognosen<br />
(V1 und V0) vorgestellt, die sich zum einen in der Höhe und Abschätzung der zukünftigen<br />
Zuwanderung nach <strong>NRW</strong> (Regressionsmodell statt altersspezifischer Fortschreibung) und zum<br />
anderen im zukünftigen Haushaltsbildungsverhalten (Kohortenmodell statt altersspezifischer<br />
Fortschreibung) vom Basismodell des IT.<strong>NRW</strong> unterscheiden.<br />
Die Annahmen der beiden Varianten V1 und V0 sind dabei:<br />
• Die Variante V1 unterstellt weiterhin einer positive Außenwanderung nach Deutschland (+50.000<br />
Außenwanderungssaldo nach Deutschland p.a.) und rechnet diese den Regionen in Deutschland<br />
gemäß ihrer zu erwartenden Attraktivität zu. Aufsummiert über alle Regionen in <strong>NRW</strong> ergibt sich<br />
daraus ein Wanderungssaldo für <strong>NRW</strong>, dessen Größenordnung bis 2030 etwa so hoch ist, wie der<br />
in der IT.<strong>NRW</strong>-Prognose unterstellte (vgl. Abbildung 24). Einziger Unterschied ist die zeitlich<br />
Staffelung: Die IT.<strong>NRW</strong>-Prognose geht von einer wachsenden Zuwanderung aus, während sich<br />
für die Variante V1 eine allmählich nachlassende Zuwanderung ergibt.<br />
• Die Variante VO unterscheidet sich von V1 nur dadurch, dass keine weitere Nettozuwanderung<br />
nach Deutschland angenommen wird (Außenwanderungssaldo für Deutschland gleich Null). Die<br />
natürlich auch hier dann noch vorhandene Binnenwanderung verteilt sich weiterhin nach der<br />
Attraktivität der Regionen. In der Summe über alle Regionen in <strong>NRW</strong> ergibt sich daraus ein<br />
Wanderungssaldo für <strong>NRW</strong>, das erst noch leicht positiv ist, dann aber allmählich negativ wird.<br />
Im Unterschied zu IT.<strong>NRW</strong> wird bei den Variantenrechnungen die räumliche Verteilung der<br />
Zuwanderung nicht einfach als Fortschreibung der vergangenen Wanderungsströme modelliert,<br />
sondern in Abhängigkeit von errechneten Bestimmungsfaktoren von Zu- und Abwanderung<br />
(Arbeitsplatzentwicklung, Nachzug von Familien aus dem Ausland, Alter der Region usw.) 37 .<br />
Dadurch wird modelliert, dass auch zukünftig Arbeitsplatzentwicklungen und Familiennachzüge von<br />
Ausländern usw. in jeder Region anders sein werden und sich entsprechend auch in Zukunft das<br />
Wanderungsvolumen ändern und räumlich verschieben können.<br />
36 Noch in seiner letzten Bevölkerungsvorausberechnung geht das Statistische Bundesamts in einer Variante von +100.000 und in einer<br />
anderen Variante von +200.000 Personen Nettozuwanderung p.a. bis 2030 nach Deutschland aus. Seit 2006 wurden selbst +50.000 im<br />
Jahr nicht mehr erreicht und seit 2008 gibt es sogar eine Netto-Abwanderung aus Deutschland. <strong>empirica</strong> hat in seiner letzten<br />
Deutschlandprognose (Basisjahr 2006) eine Zuwanderung von +150.000 Personen p.a angenommen.<br />
37 Dazu hat <strong>empirica</strong> die Zuwanderung auf bestimmte Regionen anhand der Vergangenheit untersucht und über eine Regressionsrechnung<br />
bestimmten Merkmalen zugeordnet. Aus Gründen der Datenverfügbarkeit (Wanderungsmatrix) geschieht dies für die Jahre 2006 bis<br />
2008 und nur auf Ebene der Raumordnungsregionen, deren Ergebnisse später auf Kreise mit Wanderungssalden gewichtet<br />
heruntergerechnet werden. Über entsprechende Zukunftsannahmen (z.B. Arbeitsplatzentwicklung in Zukunft) werden die zukünftigen<br />
Wanderungen entsprechend der zu erwartenden zukünftigen Attraktivitäten aller Regionen in Deutschland modelliert.<br />
2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -60 - <strong>empirica</strong>