Her mit den Jungs! - Phillips, Carly.pdf
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ald keine Langeweile aufkommt. Los, sehen wir nach, was sich da drin tut.«<br />
Mit Damian im Schlepptau betrat Micki <strong>den</strong> wie für einen Kindergeburtstag dekorierten Saal: Von der<br />
Decke baumelten Papierschlangen, grüne und weiße Heliumballons schwebten umher und an der<br />
Wand hing ein Schild <strong>mit</strong> der Aufschrift »Happy Birthday«, das aussah, als könnte es je<strong>den</strong> Moment<br />
abstürzen.<br />
Damian kam nicht dazu, seiner Verwunderung über die Deko Ausdruck zu verleihen, <strong>den</strong>n Yank<br />
hielt, auf einem Stuhl in der Mitte des Saales stehend, bereits eine Rede.<br />
»... und da ich heute Geburtstag habe - herzlichen Dank übrigens für euer zahlreiches Erscheinen -<br />
habe ich beschlossen, dass ich selbst entschei<strong>den</strong> darf, wen ich heute um mich haben möchte und wen<br />
nicht. Und eines kann ich euch gleich sagen: Auf meiner Party kann ich auf Turteltauben verzichten!« Er<br />
deutete anklagend auf Lola und Spencer Atkins, die wohlweislich in verschie<strong>den</strong>en Ecken stan<strong>den</strong>, ob<br />
nun aus Rücksicht auf die Gefühle des Geburtstagskindes oder nicht.<br />
Yank war krebsrot angelaufen vor Eifersucht, die Haare stan<strong>den</strong> ihm wie üblich in allen Richtungen<br />
vom Kopf ab. Damian warf Micki einen Blick aus dem Augenwinkel zu. Wenn sie an der Seite eines<br />
anderen auf einer Party erschienen wäre, hätte er auch für nichts garantieren können. Schon die<br />
Vorstellung ließ ihn <strong>mit</strong> <strong>den</strong> Zähnen knirschen.<br />
Da verlor Yank, der sich noch immer heftig gestikulierend in einer langen Tirade erging, unver<strong>mit</strong>telt<br />
das Gleichgewicht und kippte vom Stuhl, ehe ihm jemand zu Hilfe eilen konnte.<br />
»Onkel Yank!« Wie ein Mann stürzten seine drei Nichten auf ihn zu, aber Lola kam ihnen zuvor.<br />
»Du unverbesserlicher, launischer, alter Ochse!«, fuhr sie ihn an, ehe sie sich neben ihn kniete und ihn<br />
zu untersuchen begann. »Wo tut es weh?« Ihre Liebe und Besorgnis waren selbst für einen<br />
Außenstehen<strong>den</strong> wie Damian offensichtlich.<br />
»Mein Bein«, ächzte der gefallene Racheengel und rieb sich die Hüfte.<br />
»Der Ärmste. Schnell, rufen Sie einen Krankenwagen«, befahl Damian einigen Kellnern, die sich in der<br />
Nähe befan<strong>den</strong>.<br />
Yank war indes dazu übergegangen, Lola lauthals zu beschimpfen. Sie solle sich vertrollen und ihn in<br />
dieser erniedrigen<strong>den</strong> Lage gefälligst sich selbst überlassen.<br />
Damian, der nicht wie ein neugieriger Gaffer wirken wollte, wich unwillkürlich etwas zurück.<br />
Micki ergriff seine Hand. »Wir können nicht viel tun. Der Krankenwagen wurde bereits gerufen.«<br />
Yank hatte es vernommen und keifte: »Ich steige ganz sicher nicht in einen Krankenwagen!«<br />
Noodle bellte zustimmend und leckte ihm über das Gesicht. Sie schien mindestens ebenso besorgt um<br />
ihn wie Lola.<br />
Nun drängte sich auch Spencer Atkins durch die Umstehen<strong>den</strong>. Dass der geschniegelte Spencer im<br />
eleganten Anzug und der zeternde Yank im Hawaiihemd eigentlich die besten Freunde waren, hätte<br />
man wirklich kaum vermutet, zumal auch ihr rauer Umgangston nicht unbedingt darauf schließen ließ:<br />
»Wirst du wohl endlich dein Schandmaul halten, das dich überhaupt erst in diese Misere gebracht<br />
hat!?«, fauchte Spencer <strong>den</strong> Verletzten an.<br />
»Du!«, fauchte Yank zurück. »Du hast mir meine Frau ausgespannt -«<br />
»Ich war überhaupt nie deine Frau«, mischte sich Lola aufgebracht ein. »Du wolltest mich ja nicht!«<br />
Ihr Gesicht war tränenüberströmt, ihr Make-up zerlaufen. Aber das schien ihr völlig einerlei zu sein,<br />
genau wie die zerzauste Frisur und die Tatsache, dass ihr die Bluse aus dem Rock gerutscht war. Sie<br />
hatte nur Augen für <strong>den</strong> Mann, der da vor ihr auf dem Bo<strong>den</strong> lag.<br />
»Mal sehen, ob er jetzt endlich zur Vernunft kommt«, flüsterte Micki. »Sieht ganz so aus, als wäre das<br />
wirklich seine allerletzte Chance. Wenn er Lola noch einmal vergrault, dann kommt sie vermutlich nie<br />
wieder.«<br />
Damian war angesichts des emotionalen Aufruhrs unter ihren Lieben tief betroffen. »Ich hoffe schwer,<br />
dass er noch einmal die Kurve kratzt«, sagte er und fügte, um die Stimmung etwas aufzulockern, hinzu:<br />
»Kann dem besten Sportler mal passieren, dass er <strong>den</strong> Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.«