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Her mit den Jungs! - Phillips, Carly.pdf

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5<br />

Damians exotisches Refugium raubte Micki schier <strong>den</strong> Atem. Die herrliche Landschaft war durchsetzt<br />

von hohen Palmen und saftig grünen Büschen, und der strahlend blaue Himmel ließ alles nur noch<br />

paradiesischer erscheinen. Damian redete wie ein Wasserfall, Micki schwieg beharrlich, lauschte seinen<br />

Ausführungen aber <strong>mit</strong> aufrichtigem Interesse.<br />

Sie hatte bereits erfahren, dass es eine kleine Stadt und fünf größere Anwesen auf der Insel gab -<br />

allesamt so weit voneinander entfernt, dass sie zu Fuß nicht zu erreichen waren. Die reichen Besitzer<br />

liefen sich nur selten über <strong>den</strong> Weg, begrüßten einander aber wie alte Freunde und tauschten Klatsch<br />

und Tratsch aus, wenn sie sich in der Stadt begegneten, wo man alles Lebensnotwendige erstehen<br />

konnte. Genau aus diesem Grund liebte Damian diesen Flecken Erde.<br />

Hier konnte er sich je nach Laune entweder völlig zurückziehen oder alternativ die Kleinstadt-<br />

Atmosphäre genießen. Micki verstand nur zu gut, weshalb er sich hier so wohl fühlte, auch wenn sie<br />

ihm das nie und nimmer eingestan<strong>den</strong> hätte. Sie redete nur <strong>mit</strong> ihm, wenn es unbedingt sein musste.<br />

»Meine Schwestern verbringen <strong>mit</strong> ihren Familien die Ferien hier«, erzählte er.<br />

»Vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen, aber ich habe keine Lust <strong>mit</strong> dir zu plaudern.«<br />

»Tja, ansonsten gibt es auf der Fahrt nicht viele Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben.«<br />

Also gut, wenn er so erpicht darauf war, dann würde sie eben re<strong>den</strong>. »Du hast mich gegen meinen<br />

Willen hierher geschleppt. Das nennt man Entführung.«<br />

»Du kannst mich ja verklagen.« Er lachte. »Dein Onkel wollte dir eine Ruhepause verschaffen, bis der<br />

schlimmste Rummel vorüber ist. Und es gibt auf der ganzen Welt keinen ruhigeren Ort als die Casa de<br />

Fuller.«<br />

Sie wusste nicht, über wen sie sich mehr aufregte über ihre Familie, die sie behandelte wie ein Baby,<br />

oder über Damian, der hartnäckig in dieselbe Kerbe schlug. »Ein mickriges Foto in einer New Yorker<br />

Tageszeitung ist doch noch lange kein Weltuntergang. Da<strong>mit</strong> werde ich locker fertig.«<br />

»Davon bin ich überzeugt«, sagte er beschwichtigend.<br />

»Ach ja? Und warum bringst du mich dann hierher?«<br />

»Weil mich dein Onkel darum gebeten hat. Er machte sich Sorgen, weil auf dem Foto seine Nichte zu<br />

sehen war, die die Kontrolle über sich verloren hatte. Und da ich an <strong>den</strong> Ereignissen von gestern Abend<br />

nicht ganz unbeteiligt war, hat er mich zur Verantwortung gezogen. Das ist das Mindeste, was ich als<br />

Wiedergutmachung tun kann.«<br />

Da regte sich offenbar wieder seine Ritterlichkeit. »Inwiefern nicht ganz unbeteiligt? Weil du mich<br />

gerettet hast?«<br />

Damian umklammerte das Lenkrad etwas fester. »Nein, weil ich dich zum Mitkommen angestiftet<br />

habe. Ich hatte <strong>den</strong> Eindruck, dass du ausgeflippt bist, als du mich <strong>mit</strong> Carole gesehen hast.«<br />

Micki stellte sich absichtlich dumm. »Welche Carole <strong>den</strong>n?«<br />

Damians Mundwinkel wanderten nach oben. Er grinste wissend.<br />

»Meine Verabredung von gestern Abend.«<br />

»Verabredung nennt man das jetzt also.« Kaum war es heraus, hätte sich Micki am liebsten die Zunge<br />

abgebissen.<br />

Natürlich widerstrebte es ihr, jemandem ihre Selbstzweifel einzugestehen, aber deshalb musste sie<br />

Carole doch nicht gleich beleidigen. Sie wusste, sie war bloß eifersüchtig, weil sich Damian<br />

offensichtlich für diese ungleich femininere Frau interessiert hatte.<br />

»Nein, es hatte nichts <strong>mit</strong> deiner Begleiterin zu tun je<strong>den</strong>falls nicht direkt.« Micki betrachtete ihre<br />

unlackierten Fingernägel. Dann sprudelte es plötzlich aus ihr heraus: »Ich war schon immer der<br />

Wildfang in meiner Familie. Vermutlich, weil mir Onkel Yank so nahe stand. Nach dem Tod meiner<br />

Eltern hing ich ihm ständig an <strong>den</strong> Fersen. Er war für mich eine Art Gott»« Von dem Tag, an dem Yank

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