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Her mit den Jungs! - Phillips, Carly.pdf

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Schwester und ich liebe dich und werde nicht tatenlos zusehen, wie du diese einzigartige Gelegenheit<br />

ungenutzt verstreichen lässt.«<br />

Micki rieb sich die nackten Arme. Hatte Sophie womöglich Recht? Sollte sie <strong>den</strong> Sprung ins kalte<br />

Wasser wagen?<br />

Da klingelte das Telefon. Micki nahm <strong>den</strong> Hörer ab und sagte: »Hallo?« Dann lauschte sie <strong>mit</strong><br />

wachsender Begeisterung erst ihrem Onkel und dann Lola.<br />

Als sie aufgelegt hatte, berichtete sie Sophie freudestrahlend und noch ganz benommen: »Lola und<br />

Onkel Yank haben sich verlobt!«<br />

»Wow. Jetzt ist das Kamel durch das Nadelöhr spaziert und die Hölle zugefroren, wie?«<br />

Micki lachte. »Du sagst es. Wer hätte das gedacht?«<br />

Sophie schüttelte ungläubig <strong>den</strong> Kopf und lächelte breit. »Das ist ein kleines Wunder. Und wie heißt<br />

es so schön - ein Wunder kommt selten allein.«<br />

»Ich brauche Zeit, Sophie.« Sie brauchte Zeit, um ihre Gefühle in <strong>den</strong> Griff zu bekommen und<br />

sicherzugehen, dass sie in puncto Damian für alle Eventualitäten gerüstet war. Zeit, um sich <strong>mit</strong> dem<br />

Gedanken anzufreun<strong>den</strong>, dass sie Damian auf Dauer halten konnte.<br />

»Lass dir nur nicht zu lange Zeit. Nun, da er offiziell in Ruhestand geht, weiß er <strong>mit</strong> seiner ganzen<br />

Freizeit vermutlich nicht allzuviel anzufangen. Und ein Damian Fuller bleibt bestimmt nicht lang<br />

allein.«<br />

Damian wartete <strong>mit</strong> der Räumung seines Spindes auf einen spielfreien Tag, auf einen Tag, an dem er<br />

garantiert ungestört sein würde. Auf <strong>den</strong> Tag nach der Bekanntgabe seines Rücktritts. Er hatte gestern<br />

im Stadion eine Pressekonferenz abgehalten, <strong>mit</strong> Sophie als PR-Beraterin sowie Yank, seinem Coach<br />

und dem Besitzer des Teams an seiner Seite, um zu verkün<strong>den</strong>, dass er ab sofort dem professionellen<br />

Baseball für immer <strong>den</strong> Rücken kehrte. Das Timing war perfekt gewählt - die Renegades hatten sich<br />

eben einen Platz in <strong>den</strong> Play-offs gesichert.<br />

Das Team beschloss, seine Nummer, die Zweiundzwanzig, künftig nicht mehr zu verwen<strong>den</strong>, sondern<br />

zum ehrwürdigen Ange<strong>den</strong>ken an seine Karriere im Stadion auszustellen. Damian war sowohl von<br />

Stolz als auch von Trauer erfüllt und kam sich, obwohl er gleich <strong>mit</strong> der ersten Play-off-Runde seine<br />

Tätigkeit als Kommentator aufnehmen sollte, ein wenig verloren vor. Aber nach ein paar Tagen<br />

Entspannung auf seiner Insel würde er sich bestimmt wieder fangen.<br />

Draußen regnete es in Strömen - ein richtiger Sommerschauer, bei dem sich der Himmel bedrohlich<br />

verdunkelt hatte, was hervorragend zu Damians Stimmung passte. In der Ferne öffnete sich<br />

quietschend die Tür zur Garderobe. Damian vernahm es <strong>mit</strong> Verärgerung, hatte er <strong>den</strong> Hausmeister<br />

doch angewiesen, nieman<strong>den</strong> hereinzulassen, da<strong>mit</strong> er in Frie<strong>den</strong> das Feld räumen konnte.<br />

Wehe, wenn das ein Reporter war! Er schüttelte <strong>den</strong> Kopf und fuhr <strong>mit</strong> dem Ausräumen seines Spinds<br />

fort. Je<strong>den</strong> Gegenstand nahm er einzeln heraus und betrachtete ihn wehmütig: Basebälle,<br />

Ho<strong>den</strong>schützer, Sonnencreme, Kaugummis, die längst steinhart gewor<strong>den</strong> waren. Hat sich ja eine ganze<br />

Menge Mist angesammelt hier, dachte er.<br />

»Ich dachte mir schon, dass ich dich hier fin<strong>den</strong> würde.«<br />

»Micki?« Damian fuhr herum, als er ihre Stimme hörte.<br />

»Überraschung«, sagte sie etwas verlegen.<br />

»Allerdings.« Er hatte sie seit Wochen nicht gesehen, geschweige <strong>den</strong>n von ihr gehört, seit sie ihm im<br />

Central Park eine Abfuhr erteilt hatte.<br />

In <strong>den</strong> vergangenen Wochen hatte er versucht, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen und die<br />

Causa Micki endgültig ad acta zu legen. Und jetzt tauchte sie wie aus dem Nichts hier auf, am<br />

zweitschwersten Tag seines Lebens! Einerseits freute er sich, sie zu sehen, andererseits errichtete er<br />

unbewusst bereits einen Schutzwall. Er wollte sich auf keinen Fall noch einmal das <strong>Her</strong>z von ihr<br />

brechen lassen.

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