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Her mit den Jungs! - Phillips, Carly.pdf

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leichtfertig.<br />

Offenbar bemühte sie sich, die Unterhaltung um seinetwillen nicht auf ernstere Themen kommen zu<br />

lassen. Aber Damian hatte keine Lust auf oberflächlichen Smalltalk und er würde auch keinen Hehl<br />

daraus machen.<br />

»Nicht nur die. Im Moment will ich überhaupt nieman<strong>den</strong> sehen... Bis auf dich natürlich«, fügte er<br />

eilends hinzu. Ihm war der Sinn zwar ganz und gar nicht nach Gesellschaft gestan<strong>den</strong>, aber bei Micki<br />

hatte er nicht das Gefühl, sich verstellen oder sie unterhalten zu müssen.<br />

Micki war noch nie in seiner Wohnung gewesen, schien sich aber gleich wie zu Hause zu fühlen, <strong>den</strong>n<br />

sie setzte sich ganz selbstverständlich in seinen behäbigen Lieblingssessel. Damian nahm neben ihr auf<br />

der Armlehne Platz.<br />

»Und, wie schlimm ist es?«, fragte sie und ergriff seine gesunde, ungeschiente Hand.<br />

»Ich spüre meinen Daumen nicht, und die ganze Hand kribbelt, als wäre sie eingeschlafen.«<br />

»Was meinen die Ärzte?«<br />

»Die hüten sich vor konkreten Auskünften, bis die Testergebnisse vorliegen. Es ist immer wieder von<br />

Karpaltunnelsyndrom und einem eingeklemmten Nerv die Rede, aber keiner will sich auf irgendetwas<br />

festlegen.«<br />

Micki schluckte schwer. Da er weder ans Telefon noch ans Handy gegangen war, hatte sie schon<br />

vermutet, dass er hier mutterseelenallein saß und seinen Kummer im Alkohol zu ertränken versuchte.<br />

Wie das halb volle Whiskeyglas bewies, hatte sie wohl leider Recht gehabt.<br />

Dabei war Damian weiß Gott nicht der Typ Mann, der sich selbst be<strong>mit</strong>leidete. Aber wenn man so<br />

lange die Augen vor <strong>den</strong> unangenehmen Tatsachen verschloss, häuften sich zwangsläufig früher oder<br />

später die Probleme.<br />

»Also, ich hoffe, du springst mir wegen dem, was ich jetzt sagen werde, nicht gleich ins Gesicht...«<br />

Er legte <strong>den</strong> Kopf schief. »Ich kann versprechen, es dir nicht übel zu nehmen, aber was das anspringen<br />

betrifft ...«<br />

Sie lachte. »So hatte ich das aber nicht formuliert.«<br />

»So ist es aber bei mir angekommen«, murmelte er <strong>mit</strong> unmissverständlich heiserer Stimme.<br />

Sie schauderte, zwang sich jedoch, beim Thema zu bleiben. Er brauchte Rat und Hilfe - und genau<br />

deshalb war sie gekommen. »Dir muss doch klar gewesen sein, dass es irgendwann so weit sein<br />

würde.«<br />

»Schon mal was von Verdrängung gehört?«<br />

Sie dachte an ihren Onkel. »Kommt mir irgendwie bekannt vor, ja. Hör zu, du bist fünfunddreißig und<br />

hast einen Vertrag über mehrere Millionen Dollar ergattert. Du hast zehn Mal in Folge am All-Star-<br />

Game teilgenommen, wurdest dabei von <strong>den</strong> Journalisten ein Mal sogar zum wertvollsten Spieler<br />

gekürt, du hast fünf Mal <strong>den</strong> Silver Slugger und zehn Mal in Folge <strong>den</strong> Gol<strong>den</strong> Glove gewonnen - und<br />

das ist noch nicht einmal die Hälfte deiner zahlreichen Auszeichnungen.« Sie sah hoch und stellte fest,<br />

dass er ein zufrie<strong>den</strong>es Grinsen aufgesetzt hatte, das ihn unheimlich sexy wirken ließ.<br />

»Da hat wohl jemand ein bisschen recherchiert, wie?«<br />

Sie boxte ihn in die Rippen. »Arroganter Kerl. Ich weiß solche Dinge einfach.«<br />

Er prustete los.<br />

Sie wurde feuerrot, fuhr aber ungerührt fort: »Worauf ich hinauswill -«<br />

»Ich weiß, worauf du hinauswillst, Micki Jordan. Ich kann mich bloß nicht da<strong>mit</strong> abfin<strong>den</strong>.«<br />

Sie schnaubte verärgert. »Es wäre aber allmählich an der Zeit, dass du es tust. Der kleine Junge, der es<br />

gewohnt war, dass ihm alles in <strong>den</strong> Schoß fiel, wird sich irgendwann <strong>mit</strong> dem Gedanken anfreun<strong>den</strong><br />

müssen, dass seine Zeit als Baseballprofi abgelaufen ist. Was ja noch lange nicht heißen muss, dass die<br />

Zukunft nicht andere großartige Aufgaben bereithält.«<br />

Sie erhob sich, um zu gehen. Es würde bestimmt eine Weile dauern, bis er ihre Worte verdaut hatte.<br />

»Warte.« Er hielt sie an der Schulter zurück.

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