Her mit den Jungs! - Phillips, Carly.pdf
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gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen.<br />
Die Unterhaltung wurde für Mickis Geschmack allmählich reichlich persönlich und intim. Sie fuhr <strong>mit</strong><br />
<strong>den</strong> schweißnassen Hän<strong>den</strong> durch das Gras rechts und links von ihren Oberschenkeln. Nervosität und<br />
Beklemmung schnürten ihr die Kehle zu.<br />
Dabei hatte sie selten Angst. Seit dem Tod ihrer Eltern hatte sich Micki stets darauf verlassen können,<br />
dass Annabelle und Onkel Yank als ihr emotionales Sicherheitspolster fungierten. Es gab kaum<br />
Situationen, <strong>den</strong>en sie sich nicht gewachsen fühlte. Doch Damian bildete die berühmte Ausnahme von<br />
der Regel er stellte eine unheimliche emotionale <strong>Her</strong>ausforderung für sie dar. Sie fühlte sich erneut<br />
total hilflos und verloren, genau wie damals, als sie Sophie um Tipps zur Betonung ihrer femininen<br />
Seite gebeten hatte.<br />
»Ist doch kein Wunder, dass wir uns so gut verstehen - ich weiß eben, wie Sportler ticken«, sagte sie<br />
nun, um die Tatsache, dass sie so gut aufeinander eingespielt waren, bewusst herunterzuspielen. Sie<br />
war nicht gewillt, ihr <strong>Her</strong>z aufs Spiel zu setzen.<br />
»Untersteh dich!«, bellte er, sodass sie zusammenfuhr. »Hör endlich auf, dich hinter deinem Image als<br />
Männerversteherin zu verstecken und versuch ja nicht, mir weiszumachen, dass sich das zwischen uns<br />
durch nichts von deinen Beziehungen zu anderen Klienten unterscheidet!« In seinen Augen stan<strong>den</strong><br />
Wut und Schmerz.<br />
Noodle kam angehopst und hüpfte Damian geradewegs in <strong>den</strong> Schoß. »Sie muss dich brüllen gehört<br />
haben«, sagte Micki, die noch die richtigen Worte suchte, um ihm ihren Standpunkt darzulegen.<br />
Damian biss über alle Maßen frustriert die Zähne zusammen. Das Blut pochte in seinem Kopf. »Ich<br />
habe nicht gebrüllt«, sagte er angespannt, aber immerhin eine Spur leiser.<br />
»Du hast deine Stimme erhoben, und Noodle hat dich gehört.«<br />
»Ich bin nicht hier, um über <strong>den</strong> Hund zu re<strong>den</strong>. Versuch also nicht, Noodle als Puffer oder Ausrede<br />
zu verwen<strong>den</strong>, um keine ernsthafte Diskussion aufkommen zu lassen.«<br />
Micki hob ein wenig das Kinn. »Also gut, re<strong>den</strong> wir Klartext. Was wolltest du mir sagen?«<br />
Das war die Micki, die er kannte - direkt, geradeheraus, ohne je vor einer Konfrontation<br />
davonzulaufen. Die Micki, die ihm beigestan<strong>den</strong> hatte, als selbst er gespürt hatte, wie schwer es ihr fiel.<br />
Er ergriff ihre Hand, streichelte ihre zarte Haut und nahm all seinen Mut zusammen. »Was ich jetzt<br />
sage, habe ich noch keiner Frau gesagt.« Er sprach hastig, so rasch, wie ihm die Worte in <strong>den</strong> Sinn<br />
kamen. »Ich habe es bisher noch nicht einmal im Zusammenhang <strong>mit</strong> irgendeiner Frau gedacht.«<br />
Er hob <strong>den</strong> Blick und stellte fest, dass sie ihn unverwandt aus ihren großen blauen Augen anstarrte.<br />
Die Panik darin war nicht zu übersehen.<br />
Gut, dachte Damian. Dann war er wenigstens nicht der Einzige, der sich zu Tode fürchtete. »Ich liebe<br />
dich, Micki Jordan.«<br />
Sie starrte ihn einen Moment an, dann flüsterte, nein, hauchte sie: »Ich liebe dich auch.« Dann blinzelte<br />
sie, und eine einzelne Träne rollte ihr über die Wange. »Aber...«<br />
Bei diesem einen kleinen Wörtchen krampfte sich Damians <strong>Her</strong>z schmerzhaft zusammen. »Aber was?«<br />
»Was du gerade durchgemacht hast, kannst du unmöglich bereits verarbeitet haben. Und wenn es erst<br />
einmal so weit ist, dann erwartet dich wieder dein Leben - und du liebst dein Leben, das hast du doch<br />
selbst gesagt. Du willst dich nicht bin<strong>den</strong>. Du brauchst keine Frau, die mehr von dir erwartet, als du zu<br />
geben fähig bist. Und ich kann dich beim besten Willen nicht noch einmal gehen lassen - ich habe schon<br />
beim ersten Mal genug Höllenqualen gelitten.« Sie sprang auf und entwirrte hastig Noodles Leine.<br />
Sie schien es ernst zu meinen. Dass sie ihn hier einfach sitzen lassen wollte, versetzte Damian in Panik.<br />
Sollte das wirklich ihr letztes Wort gewesen sein? »Du verwendest meine eigenen Worte gegen mich.<br />
Aber ich habe mich verändert! Dieser Vaterschaftsskandal hat mich dazu veranlasst, mein Leben<br />
gründlich zu über<strong>den</strong>ken und mir zu überlegen, was ich will, abgesehen vom Baseball. Ich will dich.«<br />
»Du hast dich bloß an meine Gegenwart gewöhnt«, widersprach sie. »Das ist ein Riesenunterschied.«<br />
Sie bückte sich und nahm <strong>den</strong> Hund an die Leine, wobei sie Damian eine gute Gelegenheit bot, ihr in<br />
<strong>den</strong> Ausschnitt zu spähen.