Her mit den Jungs! - Phillips, Carly.pdf
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sie zu sich genommen hatte, war er immer für sie da gewesen, ein Fels in der Brandung, der wichtigste<br />
Mensch in ihrem Leben.<br />
Damian nickte verständnisvoll. »Er hat euch bei sich aufgenommen, da ist es doch nur verständlich,<br />
dass du ihn angebetet hast.«<br />
»Es war mehr als das. In der Gesellschaft meiner Schwestern konnte ich nie hundertprozentig die sein,<br />
die ich wirklich war. Bei Onkel Yank war das anders. Er hat mich von Anfang an verstan<strong>den</strong>.«<br />
»Deshalb warst du so eine Sportskanone. Aber ich wage zu bezweifeln, dass du bloß ein ganz<br />
gewöhnlicher Wildfang warst.« Er wandte <strong>den</strong> Kopf zur Seite und sah ihr in die Augen. »Du bist<br />
nämlich alles andere als gewöhnlich«, sagte er <strong>mit</strong> rauer Stimme.<br />
Sie schluckte, völlig überrumpelt von seinen Worten und deren sowohl emotional als auch körperlich<br />
aufwühlen<strong>den</strong> Wirkung. »Ich hatte auf je<strong>den</strong> Fall das männlichste Vorbild, das man sich vorstellen<br />
kann.« Dennoch bedauerte sie ihre Wahl nur höchst selten. Sie betete ihren Onkel nicht nur an, sie liebte<br />
ihn auch über alles. »Nur manchmal wünschte ich, ich hätte mir stattdessen Annabelle oder Sophie als<br />
Idol ausgesucht dann fände ich es jetzt vielleicht...«<br />
Sie brach ab. Sie hatte bereits zu viel von sich preisgegeben, zumal Damian sich garantiert nicht dafür<br />
revanchieren würde, indem er seinerseits dasselbe tat. Er hatte ihr ja bereits klipp und klar zu verstehen<br />
gegeben, dass er sich nur <strong>mit</strong> Frauen abgab, die die Kegeln kannten und akzeptierten. Frauen, die ihm<br />
<strong>den</strong> Abschied nicht unnötig schwer machten.<br />
Sie wussten beide, dass Micki diesbezüglich anders gestrickt war.<br />
Damian umklammerte das Lenkrad und warf einen raschen Seitenblick auf Micki. Der Fahrtwind hatte<br />
ihre blon<strong>den</strong> Locken or<strong>den</strong>tlich durcheinander gebracht, aber es war nicht die bezaubernd zerzauste<br />
Mähne, sondern ihr abruptes Schweigen, das seine Neugier weckte.<br />
»Alles okay?«, erkundigte er sich.<br />
Sie nickte, schien jedoch nicht bereit, <strong>den</strong> angefangenen Satz zu been<strong>den</strong>.<br />
Nicht zum ersten Mal fragte er sich, wie diese rätselhafte Frau eigentlich tickte. Sie konnte<br />
lockerflockig in eine Garderobe voller nackter Männer spazieren, doch hinter der rauen Schale steckte<br />
ein weibliches Wesen, das sich in seiner Haut sichtlich unwohl fühlte.<br />
Was für eine hochinteressante, widersprüchliche Mischung!<br />
Wenigstens redete sie inzwischen wieder <strong>mit</strong> ihm. Damian hoffte, dass sich das auch nach seiner<br />
nächsten Bemerkung nicht ändern würde. »Ich schätze, du wolltest da<strong>mit</strong> sagen, dass du dir manchmal<br />
wünschst, du hättest mehr Zeit <strong>mit</strong> deinen Schwestern verbracht, weil du dann vielleicht nicht ganz so<br />
burschikos und jungenhaft rüberkommen würdest.«<br />
»Wie kommst du <strong>den</strong>n darauf?«, fragte sie scharf.<br />
»Ach, du hast da gestern eine Bemerkung in diese Richtung fallen lassen.«<br />
»Kann mich nicht erinnern.«<br />
Und ob du das kannst, dachte er. Du erinnerst dich genauso gut wie ich.<br />
Da kam auch schon sein Anwesen in Sicht. Damian bog in die Privateinfahrt ein, die zu seiner Villa<br />
führte und betätigte einen Knopf auf einer Fernbedienung, worauf sich vor ihnen gemächlich zwei<br />
schwere Eisentore öffneten. Kaum hatte Damian vor der Haustür angehalten, sprang Micki aus dem<br />
Jeep.<br />
Damian hätte das Gespräch gerne fortgeführt, tröstete sich aber <strong>mit</strong> dem Gedanken, dass bestimmt<br />
auch später noch reichlich Zeit sein würde, um ihr Fragen zu stellen. Falls sie nicht doch noch kniff und<br />
gleich morgen nach Hause flog - eine Vorstellung, die ihm <strong>mit</strong> einem Mal ganz und gar nicht mehr<br />
behagte.<br />
Micki begutachtete Damians große Küche, die das Zentrum des Erdgeschosses zu sein schien. Auf der<br />
einen Seite erstreckte sich eine Arbeitsfläche, auf der anderen eine Bar <strong>mit</strong> mehreren Hockern. In der<br />
Mitte befand sich ein großer Tisch, an dem ohne weiteres sechs Personen Platz fan<strong>den</strong>. Etwas abseits