Her mit den Jungs! - Phillips, Carly.pdf
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vermisst hatte. Er war froh, sie wieder an seiner Seite zu haben, wenngleich die Umstände eher<br />
betrüblich waren. Ihm blieb keine andere Wahl, als sich da<strong>mit</strong> abzufin<strong>den</strong> und das Beste daraus zu<br />
machen.<br />
»Okay, würdest du mir jetzt verraten, wozu du heute Abend meinen professionellen Beistand<br />
brauchst? Was liegt an?«<br />
Er hätte sich gern dumm gestellt, aber Ausflüchte waren zwecklos, also entschied er sich für die<br />
Wahrheit. »Ein Treffen <strong>mit</strong> meiner Familie.« Er lehnte sich zurück und schloss erschöpft die Augen.<br />
Micki schnappte empört nach Luft. »Das ist doch nicht dein Ernst! Erst höre ich zwei Wochen nichts<br />
von dir und dann kreuzt du urplötzlich in einen Vaterschaftsskandal verwickelt bei mir im Büro auf<br />
und bettelst um Hilfe. Und jetzt soll ich auch noch deiner Familie erklären, was du auf dem Kerbholz<br />
hast?«<br />
»Sie wer<strong>den</strong> mich gna<strong>den</strong>los durch die Mangel drehen.«<br />
Micki hob eine Augenbraue. »Und? Geschieht dir ganz recht. Aber derart persönliche Angelegenheiten<br />
fallen wirklich nicht in meinen Zuständigkeitsbereich.« Ihr Mitleid hielt sich sichtlich in Grenzen.<br />
Er ergriff ihre Hand. Ihre Haut fühlte sich weich und glatt an, genau wie auf ihrem Bauch und an ihren<br />
Schenkeln. Bei der Erinnerung daran wurde ihm heiß. Die Erregung machte es ihm schwer, sich auf<br />
seine Erklärung zu konzentrieren.<br />
Er konnte ihre Verärgerung nachvollziehen, fand aber nicht die richtigen Worte, um Micki klar zu<br />
machen, dass sie in dem Chaos, das Carole <strong>mit</strong> ihrer Enthüllung angerichtet hatte, die Einzige war, der<br />
er sich anvertrauen wollte. Er verstand ja selbst nicht, warum es so war, aber eines stand fest: Er<br />
brauchte sie und zwar nicht nur in ihrer Funktion als PR-Beraterin. Zum ersten Mal in seinem Leben<br />
suchte er bei einer Frau emotionale Unterstützung.<br />
Damian fuhr sich <strong>mit</strong> der Hand über das Gesicht. »Ich bin total durcheinander«, gestand er ihr. »Mein<br />
Handgelenk tut weh, sobald ich nur einen Ball anfasse. Ganz egal, wie gut ich bin, es kostet mich schon<br />
meine gesamte Energie, ein Spiel von Anfang bis Ende durchzustehen. Dazu kommt die Sache <strong>mit</strong><br />
Carole, die ich einfach nicht glauben kann. Andererseits kann ich es mir aber auch nicht leisten, sie<br />
einfach zu ignorieren.« Er schluckte, aber der ekelhafte Geschmack im Mund blieb. »Angenommen, das<br />
Kind ist tatsächlich von mir... Ich bin als Vater bestimmt total unbrauchbar.«<br />
Es war das erste Mal, dass er diese Angst laut aussprach. Dass er sie ausgerechnet Micki anvertraute,<br />
bewies in seinen Augen, wie wichtig es war, sie um sich zu haben, da<strong>mit</strong> er nicht <strong>den</strong> Verstand verlor.<br />
Micki legte ihm die Hand auf <strong>den</strong> Arm. »Quatsch. Ich bin sicher, du wärst ein richtiger Musterdaddy.«<br />
»Aus deinem Mund klingt das schon fast glaubwürdig.« Er lachte gezwungen.<br />
Zum ersten Mal an diesem Abend begannen ihre Augen zu glänzen. »Du hast deinen Vater doch<br />
immer in <strong>den</strong> höchsten Tönen gelobt, nicht? Also musst du zwangsläufig ein genauso großartiger Vater<br />
wer<strong>den</strong> wie er - wir lernen schließlich von unseren Vorbildern.«<br />
Er nahm ihre Hand und betrachtete die zarte Haut an ihrem Handgelenk. »Du bist großartig«, sagte er<br />
dankbar. Das Gefühl der Wärme und Zuneigung, das sich in seiner Brust breit machte, wollte er lieber<br />
gar nicht erst genauer analysieren.<br />
Sie entzog ihm ohne Vorwarnung ihre Hand. »Das ist eine Tatsache, nicht meine persönliche<br />
Meinung«, sagte sie, um ihn auf Distanz zu halten.<br />
Er wusste nur zu gut, weshalb sie das tat. Er war ein Mann <strong>mit</strong> Vorgeschichte, ein Risiko. So sehr er<br />
auch wünschte, er könnte sich einfach tief in ihr vergraben und all seine Probleme vergessen, wusste er<br />
doch, dass das alles nur noch komplizierter gemacht hätte.<br />
»Eines solltest du allerdings be<strong>den</strong>ken«, sagte Micki.<br />
»Und das wäre?«<br />
Aus der Art und Weise, wie sie die Finger ineinander verschränkte, konnte er bereits schließen, dass<br />
ihm ihre Antwort nicht gefallen würde. »Ich bin eine Waise.«<br />
Er nickte. »Ich weiß.«