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Her mit den Jungs! - Phillips, Carly.pdf

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Mickis Reaktion auf Carole, ihre kaum verhohlene Überraschung und Bestürzung, verursachten ihm<br />

unerwarteterweise Schuldgefühle und Selbstverachtung. Es ärgerte ihn, dass Micki es verstand, ihn<br />

emotional zu manipulieren wie seine Schwestern. Das bewies einmal mehr, dass sie ihm gerade jetzt<br />

nur scha<strong>den</strong> konnte, wo er all seine Energie benötigte, um seine Karrierepläne in die Tat umzusetzen.<br />

Pläne, an deren Verwirklichung er seit Jahren erfolgreich arbeitete. Wenn er heute Abend <strong>mit</strong> seinen<br />

Teamkollegen so richtig einen draufmachte und morgen trotzdem als Erster beim Camp erschien,<br />

würde das hinlänglich beweisen, dass er sich von einer mickrigen Verletzung nicht in die Knie zwingen<br />

ließ.<br />

Und niemand käme auf die Idee, dass Damian Fuller allmählich zu alt wurde, oder schlimmer noch,<br />

dass ihn seine Verletzung womöglich von der Teilnahme an <strong>den</strong> Play-offs abhalten würde. Man würde<br />

bloß spekulieren, wann er wohl wieder aufs Spielfeld zurückkehren konnte.<br />

Und trotzdem war Damian hin und her gerissen, was Micki betraf. Er hätte <strong>den</strong> Dingen nur zu gern<br />

freien Lauf gelassen, so sehr es ihm auch missfiel, dass sie ihm emotional gefährlich wer<strong>den</strong> konnte.<br />

Mann, dachte er, sollte ich mich je <strong>mit</strong> Micki Jordan einlassen, dann gibt das garantiert ein Gefühlschaos<br />

der Sonderklasse. Er fuhr sich verärgert <strong>mit</strong> <strong>den</strong> Fingern durchs Haar.<br />

Doch so widersprüchlich seine Gefühle auch waren, eins hatte er sich geschworen: Gewissenloses<br />

<strong>Her</strong>umvögeln war in ihrem Fall tabu, ganz egal, wie sehr er sie begehrte. Und der sicherste Weg, um<br />

sich daran zu halten, war, auf Distanz zu gehen.<br />

»Lacie‘s Lounge ist ein Striplokal«, klärte er Micki auf. »Dich kann ich mir dort beim besten Willen<br />

nicht vorstellen.« Er wartete nur darauf, dass sie errötete und sich eilends aus dem Staub machte.<br />

Doch weit gefehlt: Sie kam hinter Roper hervor und baute sich vor ihm auf. Bei dieser Gelegenheit<br />

musste er zu seinem großen Erstaunen feststellen, dass sie auch optisch nicht die Micki war, die er<br />

kannte: Statt dunkler Hose und hochgeschlossener Bluse trug sie heute ein trägerloses Sommerkleid in<br />

feurigem Pink, das <strong>den</strong> Blick auf reichlich bronzefarbene Haut freigab. An <strong>den</strong> Schultern zeichneten<br />

sich zwei blasse Streifen ab, die in ihm <strong>den</strong> Wunsch weckten, sie auf der Stelle zu vernaschen. Er sah<br />

sich im Geiste bereits <strong>mit</strong> der Zunge ihr weiches Fleisch erkun<strong>den</strong>, diese bei<strong>den</strong> sexy Streifen entlang in<br />

Richtung Sü<strong>den</strong>, bis er herausfand, wo sie endeten. Prompt regte sich seine Männlichkeit. Er trat <strong>mit</strong><br />

einem verhaltenen Stöhnen von einem Fuß auf <strong>den</strong> anderen.<br />

Micki stemmte indigniert die Fäuste in die Hüften und streckte ihre Brust heraus. »Willst du da<strong>mit</strong><br />

andeuten, ich würde dort nicht hinpassen? Weil ich nicht <strong>mit</strong> anderen Frauen <strong>mit</strong>halten kann? Findest<br />

du <strong>den</strong> Gedanken, ich könnte in einen Stripclub gehen, etwa deshalb so lachhaft?«<br />

Huch?! Da hatte er wohl einen wun<strong>den</strong> Punkt erwischt. Er blinzelte. Er kannte sich aus <strong>mit</strong> Frauen und<br />

wusste nur zu gut, dass ihm alles, was er jetzt sagte, falsch ausgelegt wer<strong>den</strong> konnte.<br />

Was vielleicht gar nicht das Schlechteste war, wenn er sich Micki da<strong>mit</strong> vom Hals halten konnte. »Ach<br />

was, Micki. Ich bin sicher, du kannst dich überall behaupten«, sagte er in jenem betont<br />

beschwichtigen<strong>den</strong> Tonfall, <strong>den</strong> er auch bei seinen Schwestern oft einsetzte, um ihren Zorn noch<br />

zusätzlich anzufachen.<br />

»Sogar in<strong>mit</strong>ten lauter splitterfasernackter Frauen?« Micki lief feuerrot an, doch man musste ihr<br />

immerhin zugute halten, dass sie nicht kniff.<br />

Diese Hemmungslosigkeit war definitiv eine Folge ihres Alkoholkonsums. Damian fluchte verhalten.<br />

Seine Kollegen verfolgten <strong>den</strong> Schlagabtausch <strong>mit</strong> gespannter Belustigung.<br />

»Hey, wenn du <strong>mit</strong> diesen Kerlen hier klarkommst, dann kommst du überall klar.«<br />

»Ach ja? Wohl, weil ich wie sie bin, was? Die gute alte burschikose, kumpelhafte Micki, was?«, fauchte<br />

sie <strong>mit</strong> Verachtung in der Stimme.<br />

Was sollte <strong>den</strong>n das nun wieder bedeuten? Dachte sie etwa im Ernst, er würde sie <strong>mit</strong> <strong>den</strong>selben<br />

Augen sehen, wie er seine Teamkollegen sah? Nun, solange er sie weiterhin auf Distanz halten musste,<br />

würde er sich hüten, ihr zu gestehen, was er wirklich von ihr hielt.<br />

»Wenn du das sagst«, murmelte er.<br />

Sie starrte ihn giftig an, dann sagte sie zu <strong>den</strong> anderen: »Los, gehen wir.«

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