Her mit den Jungs! - Phillips, Carly.pdf
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17<br />
Yank hasste seine Gehhilfe. Er hasste es, dass er nur noch verschwommen sah. Aber die Vorstellung,<br />
<strong>den</strong> Rest seines Lebens ohne Lola verbringen zu müssen, hasste er <strong>mit</strong> Abstand am meisten. Er hatte<br />
Jahrzehnte verstreichen lassen und einer geradezu lächerlichen Anzahl von Ermunterungen bedurft, bis<br />
er endlich erkannt hatte, was eigentlich all die Jahre bereits sonnenklar gewesen war. »Jawohl,<br />
verdammt nochmal!«<br />
»Wie meinen, Sir?«, erkundigte sich der Liftboy im Bürogebäude von Spencer Atkins.<br />
»Äh, nichts. Sechster Stock, bitte«, gab Yank zurück.<br />
Er war vor einer Woche aus der Klinik entlassen wor<strong>den</strong> und kam dank seines Fahrers und seiner<br />
Gehhilfe schon wieder ganz gut im Alltag zurecht. Nun hatte er also wirklich keine Ausrede mehr, sich<br />
seinem Schicksal zu stellen.<br />
Yank hörte es sechs Mal piepsen und die Aufzugtüren aufgehen.<br />
»Wir sind da«, verkündete der Liftboy.<br />
Yank beförderte erst sein Laufgestell und dann sich selbst nach draußen. Er konnte die Umrisse seiner<br />
Umgebung erahnen und kannte sich in Spencers Büro aus, daher wusste er, wohin er sich wen<strong>den</strong><br />
musste.<br />
»Mr Morgan!« Die Empfangsdame sprang hinter ihrem Tresen auf. »Wir haben Sie gar nicht erwartet.«<br />
»Gut. Ich verlasse mich gern auf <strong>den</strong> Überraschungseffekt. Ich möchte zu Lola.«<br />
»Sie ist in ihrem Büro. Soll ich Sie ankündigen oder wollen Sie sich bei ihr auch <strong>den</strong><br />
Überraschungseffekt zunutze machen?«<br />
»Sagen Sie ihr, dass ich im Anmarsch bin und dass ich erwarte, sie allein anzutreffen.«<br />
»Sehr wohl, Sir.« Die Rezeptionistin griff nach dem Telefon, während Yank bedächtig auf das<br />
Vorzimmer von Spencers Büro zuging.<br />
Ein vertrauter Duft verriet ihm, dass sie ihn an der Tür erwartete. Sie benutzte dieses Parfüm schon<br />
eine halbe Ewigkeit - oder zumindest schien es ihm so. Er hätte sie selbst im Schlaf daran erkannt.<br />
»Ich kann nicht fassen, dass du schon wieder auf <strong>den</strong> Beinen bist«, stellte Lola fest.<br />
»Tja, die Zeit verfliegt eben, wenn man Spaß hat.«<br />
»Wie es aussieht, bist du wieder ganz der Alte.«<br />
Er nickte. »Ich hatte ja außer <strong>den</strong> täglichen Gehübungen nicht viel zu tun - jede Menge Zeit zum<br />
Nach<strong>den</strong>ken.«<br />
»Komm rein.« Sie wich ein wenig zurück, da<strong>mit</strong> er eintreten konnte.<br />
Beim Hinsetzen musste er sich notgedrungenermaßen von ihr helfen lassen. Daran sollte ich mich<br />
wohl gewöhnen, dachte er verbittert.<br />
Sie nahm neben ihm Platz. »Na, was führt dich zu mir?«<br />
Erneut stieg ihm ihr Parfüm in die Nase, was er in Kombination <strong>mit</strong> ihrer plötzlichen Nähe eindeutig<br />
erregend fand. »Du willst mich unbedingt zwingen, es laut auszusprechen, wie?«, brummte er<br />
verärgert. Begriff sie <strong>den</strong>n nicht, dass dieser Besuch seine Art und Weise war, ihr seine Gefühle zu<br />
offenbaren?<br />
Sie sprang auf. »Ich bin viel zu beschäftigt für irgendwelche Spielchen. Wenn du mir nichts zu sagen<br />
hast, kannst du gleich wieder gehen.«<br />
Yank stöhnte. »Okay, okay, ganz ruhig. Setz dich. Bitte«, fügte er hinzu, weil er ernsthaft fürchtete,<br />
seine letzte Chance zu vermasseln.<br />
Sie starrte ihn wütend an. Zumindest glaubte er das - ganz sicher war er nicht. Aber er spürte ihren<br />
Ärger auch so. Ahnte sie <strong>den</strong>n nicht, wie schwer ihm das hier fiel?<br />
Andererseits hatte er ihr das Leben auch nicht gerade leicht gemacht. Er hatte lange und intensiv