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Universitätsblätter 2009 - Gießener Hochschulgesellschaft

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verankerten Gleichheitsversprechens, sondern<br />

vor allem um die Erhöhung des Kreativitätspotenzials<br />

der Wissenschaft durch die gleichberechtigte<br />

Beteiligung von Frauen. Keine Universität<br />

kann sich heute den Verlust des Talents der<br />

Hälfte ihres wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

leisten. Gefragt ist eine egalitäre Wissenschaftskultur,<br />

in der die besten Frauen und Männer<br />

gleichermaßen zu intellektueller Vielfalt und<br />

wissenschaftlicher Exzellenz beitragen. Diesen<br />

Zusammenhang betonen auch die deutschen<br />

Forschungseinrichtungen wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

in ihren „Forschungsorientierten<br />

Gleichstellungsstandards“ (2008), die<br />

unter anderem Frauenförderung als zentrale<br />

Aufgabe für Hochschul- und Institutsleitungen<br />

festschreiben. Und auch der Wissenschaftsrat<br />

stellte in seinen „Empfehlungen zur Chancengleichheit<br />

von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern“<br />

von 2007 Maßnahmen und Instrumente<br />

zur Beseitigung struktureller Barrieren<br />

für Frauen in der Wissenschaft vor und<br />

betonte, dass es zwar einen „Konsens in der<br />

Theorie“ zum Thema Gleichstellung gebe, dem<br />

aber eine Praxis gegenüber stehe, „in der zunehmend<br />

subtilere Formen der Diskriminierung<br />

einen wirklichen gleichstellungspolitischen<br />

Durchbruch erschweren“. 9<br />

Um mit ihren Forderungen nicht wieder erfolglos<br />

zu bleiben – der Wissenschaftsrat hatte<br />

schon zehn Jahre zuvor ganz ähnliche Empfehlungen<br />

veröffentlicht, ohne nennenswerte Wirkung<br />

–, haben Wissenschaftsorganisationen<br />

und Politik Strategien entwickelt, die die Universitäten<br />

an ihrer empfindlichsten Stelle packen:<br />

den Finanzen. Die Vergabe von Fördermitteln<br />

wird nun vom Nachweis der Durchführung<br />

gleichstellungspolitischer Maßnahmen<br />

der Universitäten abhängig gemacht. So muss<br />

z. B., wer in den Genuss der großzügig bemessenen<br />

Gelder des „Professorinnenprogramm<br />

des Bundes und der Länder zur Förderung der<br />

Abb. 6: Geschlechterquoten im Qualifikationsvergleich an der JLU (Gleichstellungskonzept der Justus-Liebig-Universität)<br />

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