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Universitätsblätter 2009 - Gießener Hochschulgesellschaft

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Abb. 4: Umbauvorgänge im Lungengewebe (Projektbereich C und D). Links: Abbau/Auflösung der Alveolarsepten<br />

und damit Reduktion der Gasaustauschfläche beim Emphysem, rechts: Ablagerung von Material in den Zellen und<br />

Zellzwischenräumen bei Fibrose<br />

Ischämie (Durchblutungsstopp), Hypoxie (Sauerstoffmangel)<br />

und Reoxygenierung (Wiederherstellung<br />

der Sauerstoffversorgung) sind<br />

direkt mit einer Änderung der Balance von<br />

oxidativem und antioxidativem Potential und<br />

der zellulären Sauerstoffradikal(ROS)-Bildung<br />

verbunden. ROS sind bedeutende Moleküle<br />

der zellulären Signalübermittlung und werden<br />

von hoch spezialisierten Enzymen erzeugt.<br />

ROS werden daher als zentrale Mediatoren<br />

sowohl von akuten, als auch von chronischen<br />

kardio-pulmonalen Erkrankungen angesehen.<br />

Bemerkenswerterweise erbrachten unspezifische<br />

antioxidative Therapien (d. h. Therapien<br />

mit Substanzen, die ROS binden) in klinischen<br />

Studien kaum einen oder keinen positiven Effekt,<br />

was darauf hinweist, dass möglicherweise<br />

die Auffassung von ROS als Krankheitsmediatorenfalschist,oderdassdiegegenwärtigen<br />

Ansätze der Interferenz mit oxidativem Stress<br />

ungenügend oder fehlgeleitet sind. In den<br />

Projekten dieses Bereiches werden Mechanismen<br />

der ROS-vermittelten Regulationsvorgänge<br />

im kardio-pulmonalen System untersucht,<br />

um neue Zielstrukturen zur Beeinflussung von<br />

oxidativem Stress oder ROS-Signaling zu identifizieren.<br />

Es ist u. a. noch weitgehend unbekannt,<br />

wie Veränderungen des Sauerstoffpartialdruckes<br />

in der Zelle gemessen werden und<br />

wie die Signalübertragung vonstatten geht,<br />

damit die Zelle auf dieses Signal antworten<br />

kann. Unser Ziel ist es, den klinischen Ansatz<br />

bei Erkrankungen, die auf ROS zurückgehen,<br />

von einer unspezifischen antioxidativen Therapie<br />

weg- und zu einer spezifischen strukturgerichteten<br />

Therapie hinzuleiten, die direkt<br />

mit Generatoren und Effektoren von oxidativem<br />

Stress interagiert. Diese neue Therapieausrichtung<br />

auf spezifisches und kompartimentalisiertes<br />

(räumlich begrenztes) Redoxsignaling<br />

wird in humanen Gewebeproben<br />

und in Tier- und Zellkulturexperimenten überprüft<br />

werden. Ziel ist es, strukturgerichtete<br />

Indikatoren, Modulatoren und Hemmstoffe<br />

des Redoxsignaling zu entwickeln und damit<br />

neue Wege in der Therapie kardiopulmonaler<br />

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