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Erster Bericht des Zusammenlebens in Vielfalt in der Steiermark

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1<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

In <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> leben über 1,2 Millionen<br />

Menschen. Sie ähneln e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> vielem,<br />

s<strong>in</strong>d aber auch <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht unterschiedlich.<br />

Unabhängig von ihrem Alter,<br />

ihrem Geschlecht o<strong>der</strong> ihrer ethnischen Zugehörigkeit<br />

und weiteren Merkmalen haben<br />

sie das Bedürfnis und das Recht auf gerechte<br />

Teilhabemöglichkeiten und die Beseitigung<br />

von Benachteiligung.<br />

Integrationspolitik hat sich daher mit <strong>der</strong><br />

Gestaltung von Zusammenleben <strong>in</strong> den unterschiedlichen<br />

Lebenswelten <strong>der</strong> Menschen<br />

und <strong>der</strong> Ermöglichung von fairen Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

und Teilhabemöglichkeiten für<br />

alle Mitglie<strong>der</strong> unserer Gesellschaft zu befassen,<br />

unabhängig von Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, Geschlecht,<br />

Alter, Bildungsgrad etc. Integration<br />

betrifft somit alle <strong>in</strong> all ihren Lebensbereichen,<br />

sie erfor<strong>der</strong>t verantwortliches Handeln<br />

aller Beteiligten und ist nicht delegierbar.<br />

Integration nützt allen. Wenn es gel<strong>in</strong>gt, mit<br />

bestehenden Herausfor<strong>der</strong>ungen und Konflikten<br />

umzugehen, eröffnet sie Chancen für<br />

Verwirklichung und Entfaltung.<br />

Mit <strong>der</strong> Bildung <strong>der</strong> neuen Steiermärkischen<br />

Lan<strong>des</strong>regierung im Jahr 2010 wurde erstmals<br />

e<strong>in</strong> Ressort für Integration e<strong>in</strong>gerichtet. In<br />

<strong>der</strong> Verwaltung wurde dies durch das Referat<br />

Integration – Diversität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fachabteilung<br />

6A – Gesellschaft und Generationen abgebildet.<br />

Als geme<strong>in</strong>samer Handlungsrahmen für<br />

die zukünftige Integrationspolitik <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

<strong>Steiermark</strong> wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Jahreshälfte<br />

2011 die Charta <strong>des</strong> <strong>Zusammenlebens</strong> <strong>in</strong> <strong>Vielfalt</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge kurz: Charta<br />

<strong>des</strong> <strong>Zusammenlebens</strong>) von <strong>der</strong> Steiermärkischen<br />

Lan<strong>des</strong>regierung und dem Landtag<br />

<strong>Steiermark</strong> beschlossen. Mit den dar<strong>in</strong> formulierten<br />

Grundsätzen, Haltungen und Zielen<br />

öffnet sich die <strong>Steiermark</strong> ihrer tatsächlichen<br />

<strong>Vielfalt</strong> und verabschiedet sich vom Bild<br />

e<strong>in</strong>er homogenen Mehrheitsgesellschaft.<br />

Statistiken <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>Steiermark</strong> zeigen<br />

vielfältige Bedarfe nach Integration <strong>in</strong> den<br />

Bereichen Wohnen, Beschäftigung, Frieden,<br />

Ernährung, Gesundheit, Sicherheit, Familienleben,<br />

Entwicklung, Bildung, S<strong>in</strong>nerfüllung<br />

u. a. m. Die Umsetzung <strong>der</strong> neuen Integrationspolitik<br />

erfolgt daher <strong>in</strong> Bezug auf die<br />

damit verbundenen Lebenswelten <strong>der</strong> Menschen<br />

und <strong>in</strong> mehreren Handlungsfel<strong>der</strong>n,<br />

die alle Beteiligten e<strong>in</strong>schließen: die Bevölkerung,<br />

die Politik und Lan<strong>des</strong>verwaltung, die<br />

Geme<strong>in</strong>den, Kommunen und Städte sowie<br />

die zivilgesellschaftlichen Institutionen, Organisationen<br />

und Vere<strong>in</strong>e <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>.<br />

Integration berührt immer auch kontroversielle<br />

Themen; daher ist es umso wichtiger,<br />

geme<strong>in</strong>sam realistische Vorhaben zu verfolgen,<br />

die lösungs- und bedürfnisorientiert<br />

verantwortliches Handeln för<strong>der</strong>n, um das<br />

Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zum Nutzen aller <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

lebenden Menschen nachhaltig positiv<br />

zu gestalten.<br />

Zur Herstellung gerechter Teilhabemöglichkeiten<br />

bedarf es <strong>der</strong> Entwicklung von Lösungskompetenzen,<br />

<strong>des</strong> Abbaus von Missverständnissen,<br />

Fehl<strong>in</strong>terpretationen und Barrieren<br />

und <strong>der</strong> Entwicklung von gegen seitigem Verständnis<br />

und Respekt, basierend auf dem<br />

Verständnis, dass das Zusammenleben <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Steiermark</strong> auf <strong>der</strong> Gleichberechtigung und<br />

Freiheit je<strong>der</strong> und je<strong>des</strong> E<strong>in</strong>zelnen mit gleichen<br />

Rechten und gleichen Pflichten beruht.<br />

Dieser <strong>Bericht</strong> stellt die zwischen 1. November<br />

2010 und 31. Mai 2012 durchgeführten<br />

Maßnahmen zur Vorbereitung und Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Charta <strong>des</strong> <strong>Zusammenlebens</strong> <strong>in</strong><br />

Politik und Lan<strong>des</strong>verwaltung (vgl. Seite 18),<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Integrationspartnerschaft <strong>Steiermark</strong><br />

(vgl. Seite 60), <strong>in</strong> Partnerschaften mit Geme<strong>in</strong>den,<br />

Städten und (Kle<strong>in</strong>-)Regionen (vgl. Seite<br />

70), <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vernetzung <strong>der</strong> organisierten Zivilgesellschaft<br />

(vgl. Seite 78) und auf Ebene <strong>der</strong><br />

Bevölkerung (vgl. Seite 80) dar und gibt e<strong>in</strong>en<br />

Ausblick auf bereits geplante Vorhaben. E<strong>in</strong>geleitet<br />

wird <strong>der</strong> <strong>Bericht</strong> mit e<strong>in</strong>er Erklärung<br />

zum steirischen Weg <strong>der</strong> Integrationspolitik.<br />

2 Zusammenleben <strong>in</strong> <strong>Vielfalt</strong> –<br />

<strong>der</strong> steirische Weg <strong>der</strong> Integrationspolitik<br />

Im Regierungsübere<strong>in</strong>kommen für die XVI.<br />

Gesetzgebungsperiode (2010–2015) <strong>des</strong><br />

Land tags <strong>Steiermark</strong> verständigten sich SPÖ<br />

und ÖVP darauf, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same steirische<br />

Position zum Themenkreis Integration,<br />

Umgang mit <strong>Vielfalt</strong> und Diversitätsmanagement<br />

zu erarbeiten, um Integration als<br />

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