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Erster Bericht des Zusammenlebens in Vielfalt in der Steiermark

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3 Handlungsfel<strong>der</strong><br />

Der <strong>in</strong> <strong>der</strong> Charta <strong>des</strong> <strong>Zusammenlebens</strong> beschriebene<br />

programmatische Wechsel von<br />

e<strong>in</strong>er defizitorientierten Handlungsmaxime<br />

h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er ressourcenorientierten Betrachtungsweise<br />

von Integration bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e<br />

Analyse <strong>der</strong> Zugangsvoraussetzungen und<br />

Grundannahmen über die Beschaffenheit<br />

und Bedürfnislage <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> lebenden<br />

Menschen.<br />

Die Integrationsbedarfe <strong>der</strong> steirischen Bevölkerung<br />

zeigen sich <strong>in</strong> den Statistiken. Diese<br />

schärfen den Blick auf existierende Angebote<br />

und Anspruchsgruppen, machen Spannungsfel<strong>der</strong><br />

und Entwicklungsmöglichkeiten deutlich<br />

und zeichnen e<strong>in</strong> differenziertes Bild e<strong>in</strong>er<br />

heterogenen Gesellschaft.<br />

Bevölkerung<br />

Laut Lan<strong>des</strong>statistik <strong>Steiermark</strong> lebten zu<br />

Beg<strong>in</strong>n 2011 ca. 1,2 Millionen Menschen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong>, davon waren 51,1 % weiblich<br />

und 48,9 % männlich. Die Bevölkerung <strong>der</strong><br />

<strong>Steiermark</strong> wächst – bis 2050 werden, so die<br />

Schätzung <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>statistik <strong>Steiermark</strong>,<br />

60.000 Menschen h<strong>in</strong>zukommen. Dies ist<br />

nicht zuletzt auf nationale und <strong>in</strong>ternationale<br />

Wan<strong>der</strong>bewegungen zurückzuführen. Die<br />

<strong>Steiermark</strong> hatte im Jahr 2010 e<strong>in</strong> gesamtes<br />

Wan<strong>der</strong>ungssaldo (Zuzüge abzüglich Wegzüge)<br />

von +3.709 Personen, davon betrug<br />

das Außenwan<strong>der</strong>ungssaldo +3.302 und das<br />

B<strong>in</strong>nenwan<strong>der</strong>ungssaldo +407 Personen. Die<br />

meisten Menschen, die zuwan<strong>der</strong>n, kommen<br />

aus Deutschland sowie aus Ost- und Südeuropa.<br />

Die <strong>in</strong>ternationale Zuwan<strong>der</strong>ung f<strong>in</strong>det<br />

beson<strong>der</strong>s nach Graz-Stadt und Graz-Umgebung<br />

sowie <strong>in</strong> die Obersteiermark statt. 2011<br />

lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> BewohnerInnen nichtösterreichischer<br />

Herkunft (im Ausland geboren<br />

bzw. <strong>in</strong> Österreich geboren, aber ohne österreichische<br />

Staatsbürgerschaft) <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

bei 10,7 %. Davon lebten 2011 48,4 %<br />

<strong>in</strong> Graz-Stadt und 8,4 % <strong>in</strong> Graz-Umgebung.<br />

43,0 % <strong>der</strong> Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> waren<br />

im Jahr 2010 ledig, 43,5 % verheiratet,<br />

7,7 % verwitwet und 5,8 % geschieden. 2010<br />

lebten 351.400 Familien (Paare und Ehepaare<br />

mit und ohne K<strong>in</strong><strong>der</strong>, E<strong>in</strong>-Eltern-Familien) <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong>, wobei die durchschnittliche<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahl pro Familie bei 1,59 K<strong>in</strong><strong>der</strong>n lag.<br />

Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> wird sich, dem österreichweiten<br />

Trend entsprechend, <strong>in</strong> den<br />

nächsten Jahren die Altersstruktur von den<br />

jüngeren h<strong>in</strong> zu den älteren Altersgruppen<br />

verschieben. In <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> wird sich dementsprechend<br />

<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Über-65-Jährigen<br />

von 18,6 % im Jahr 2009 auf 25,4 % im<br />

Jahr 2030 erhöhen. Deutlich nimmt auch die<br />

Zahl <strong>der</strong> Bevölkerung im Alter von 85 und<br />

mehr Jahren zu (vgl. ÖROK, „Kle<strong>in</strong>räumige<br />

Bevölkerungsprognose für Österreich 2010–<br />

2030 mit Ausblick bis 2050“).<br />

Wohnen und Siedlungsentwicklung<br />

Die Fläche <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> umfasst 16.401<br />

km 2 , davon s<strong>in</strong>d 31,6 % Dauersiedlungsraum.<br />

Die <strong>Steiermark</strong> teilt sich <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> 16 politische<br />

Bezirke mit <strong>in</strong>sgesamt 542 Geme<strong>in</strong>den<br />

auf. Jede siebte Geme<strong>in</strong>de hat weniger als<br />

500 E<strong>in</strong>wohnerInnen.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Hauptwohnsitzwohnungen<br />

lag 2010 <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> im Jahresdurchschnitt<br />

bei 504.300, davon waren 92,7 % <strong>der</strong><br />

Ausstattungskategorie A (bestausgestattete<br />

Wohnungen mit Badegelegenheit, WC und<br />

Zentralheizung), 5,8 % <strong>der</strong> Kategorie B (Badegelegenheit,<br />

WC und E<strong>in</strong>zelofenheizung),<br />

0,4 % <strong>der</strong> Kategorie C (WC und Wasserentnahme,<br />

ke<strong>in</strong>e Badegelegenheit) und 1,2 % <strong>der</strong><br />

Kategorie D (Substandardwohnungen ohne<br />

WC <strong>in</strong>nen) zuzuordnen.<br />

Der steirische Zentralraum ist die am dichtesten<br />

besiedelte Region <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong>.<br />

Die Siedlungsstruktur <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en steirischen<br />

Regionen ist e<strong>in</strong>erseits geprägt durch<br />

kompakte Siedlungsgebiete <strong>in</strong> den <strong>in</strong>dustriell-gewerblich<br />

orientierten Regionen, an<strong>der</strong>erseits<br />

durch hohe E<strong>in</strong>familienhausanteile<br />

<strong>in</strong> den ländlichen Regionen abseits <strong>der</strong><br />

Hauptsiedlungsbereiche.<br />

Arbeit und Wirtschaft<br />

Im Feld „Arbeit und Wirtschaft“ wirft die Diversität<br />

<strong>der</strong> steirischen Bevölkerung e<strong>in</strong>e Reihe<br />

an Themenstellungen auf:<br />

In <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> waren laut Lan<strong>des</strong>statistik<br />

2011 55,1 % <strong>der</strong> Männer und 44,9 % <strong>der</strong><br />

Frauen unselbstständig beschäftigt (ohne<br />

Präsenzdienstleistende und ohne Karenzgeld-<br />

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