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Seite 96 TELEFUNKEN – ZEITUNG Nr.17<br />

tion Nauen in Perth und Sydney (<strong>von</strong> Telefunken<br />

errichtet) und die „Electrical Review“<br />

vom 25. l. 1918 <strong>von</strong> der Aufnahme Nauens auf<br />

der gleichfalls <strong>von</strong> Telefunken eingerichteten<br />

Station Awanui in Neuseeland.<br />

Im Gegensatz zu diesen nicht gerade unparteiischen<br />

Aeußerungen unserer Gegner<br />

stehen naturgemäß die sympathischen Artikel,<br />

die die Presse unserer ehemaligen Verbündeten<br />

uns widmete, wie z. B. die „Wiener Reichspost“<br />

am 10. Februar 1918: „Der deutsche<br />

Heeresbericht wird täglich über die deutschen<br />

Grenzen hinausgefunkt und damit das Lügennetz<br />

unserer Feinde bis zu einem gewissen<br />

Grade zerrissen. Welch wertvolle Dienste<br />

Nauen dem U-Bootkrieg und den auf See befindlichen<br />

Kreuzern leistete, braucht nicht<br />

näher dargelegt zu werden.“<br />

Auch die wirklich neutralen Auslandszeitungen<br />

schreiben, wenn sie Nauen ganz allgemein<br />

oder im Zusammenhang mit politischen<br />

Tagesereignissen erwähnen, in ähnlicher Weise,<br />

wie z. B. das holländische Journal „De Toekomst“<br />

am 16. 2. 1918: „Während vor einigen<br />

Jahren Nauen noch den Charakter einer Versuchsstation<br />

hatte, hat es sich seit dem Krieg<br />

auf besonders schnelle Weise entwickelt mit<br />

dem Erfolg, daß es jetzt einen ersten Platz in<br />

der Reihe der drahtlosen Weltstationen einnimmt.“<br />

Günstig über die Arbeitsweise <strong>von</strong> Nauen<br />

schreibt auch das „St. Gallener Tageblatt“ vom<br />

8. 2. 1918: „. . . wie schnell dabei gearbeitet<br />

wurde, kann man daraus ermessen, daß der<br />

Anfang der großen Rede des Reichskanzlers<br />

<strong>von</strong> Bethmann-Hollweg bereits in Amerika war,<br />

als er sie im Reichstag beendete.“<br />

Eins der ersten holländischen Blätter, welches<br />

aus den Leistungen Nauens die mögliche<br />

Nutzanwendung <strong>für</strong> Holland zog und auf die<br />

Notwendigkeit einer direkten Verbindung<br />

zwischen Holland und dessen indischen Kolonien<br />

hinwies, ist das javanische „Soerabaya<br />

Handelsblad“ gewesen. Eine hiesige Korrespondenz<br />

berichtet darüber: „Nach dem „Soerabaya<br />

Handelsblad“ v. 2. 3. 1916 hat die Funkenstation<br />

in Sabang (Niederländisch-Indien<br />

— <strong>von</strong> Telefunken gebaut —) im Anschluß an<br />

fortgesetzte Versuche ihres Leiters wiederholt<br />

die offiziellen drahtlosen Telegramme des deutschen<br />

Hauptquartiers auffangen können, so daß<br />

damit seine unmittelbare Verbindung mit der<br />

Station Nauen hergestellt sein dürfte. Das<br />

javanische Blatt bemerkt hierzu, die Frage der<br />

telegraphischen Verbindung zwischen Holland<br />

und seinen Kolonien — gleich wichtig <strong>für</strong> die<br />

Regierung wie <strong>für</strong> den Handel — könne nur<br />

durch Errichtung einer eigenen kräftigen Station<br />

im Mutterlande, unabhängig <strong>von</strong> England,<br />

gelöst werden.“<br />

Und schon bald zwang dann Englands rigorose<br />

Handelszensur tatsächlich die Niederländische<br />

Regierung dazu, der Telefunkengesellschaft<br />

Auftrag zur Herstellung einer direkten<br />

funkentelegraphischen Verbindung zwischen<br />

Holland und Niederländisch-Indien zu erteilen,<br />

um eben den Verkehr des Landes mit seinen<br />

eigenen Kolonien unabhängig <strong>von</strong> englischer<br />

Bevormundung und Beaufsichtigung zu machen.<br />

Wenn auch der ganz in englischem Fahrwasser<br />

segelnde „Telegraaf“ nun unter dem Kampfruf<br />

„die holländische Industrie ist <strong>von</strong> der eigenen<br />

Regierung ausgeschaltet worden“, eine<br />

wütende Artikelserie gegen die Regierung losließ<br />

und gleichzeitig die englische Marconigesellschaft<br />

<strong>für</strong> die Ausführung dieses Projektes<br />

zu empfehlen suchte, so änderte dies nichts<br />

an der Entscheidung der Niederländischen Regierung<br />

<strong>für</strong> das Telefunken-System.

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