Digitalisiert von Thomas Günzel für www ... - Nonstop Systems
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Seite 52 TELEFUNKEN – ZEITUNG Nr.17<br />
der Kosten trug die Konstruktion dadurch bei,<br />
daß die Aufbauten über der Erde in hohlem<br />
Mauerwerk mit trockener Sandfüllung ausgeführt<br />
wurden. (Bild 41).<br />
Bereits dieser Mast <strong>von</strong> 100 m Höhe erhielt<br />
einen dreieckigen Querschnitt. Diese Konstruktion<br />
hat den großen Vorteil, daß sie den<br />
Winden die geringste Angriffsfläche bot und<br />
außerdem nur 3 Abspannseile und nur 3 Fundamente<br />
benötigte. Am Fuß des Mastes war<br />
ein sechseckiger Marmorkörper <strong>von</strong> 40 cm<br />
Höhe vorgesehen und an den unteren und oberen<br />
Enden der Abspannseile Holzkörper, die<br />
unter Oel gehalten wurden.<br />
Die Montage dieses Mastes erforderte eine<br />
Zeit <strong>von</strong> 6 Wochen und wurde ausgeführt, be<br />
Bild 41. Der 100m-Mast<br />
vor die Abspannfundamente der Seile fertiggestellt<br />
waren. Zu diesem Zweck wurden besondere<br />
Stellen angeordnet, an welchen die<br />
provisorischen Abspannseile befestigt wurden,<br />
Einige Tage vor dem Befestigen der endgültigen<br />
Abspannseile trat ein schwerer Gewittersturm<br />
auf, bei dem in einer Entfernung <strong>von</strong><br />
50 m nichts <strong>von</strong> dem Turm zu sehen war. Nun<br />
glaubte das auf der Baustelle anwesende Personal<br />
bei den schweren Donnerschlägen, daß<br />
der Turm umgefallen wäre; denn selbst starke,<br />
mehrere hundert Jahre alte Bäume waren in<br />
der Umgebung der Station umgerissen. Nach<br />
Klarwerden des Wetters zeigte sich dann der<br />
Mast mit seinen provisorischen Abspannungen<br />
in einer etwa 5 m schiefen Lage. Diese Schiefstellung<br />
des Mastes war aber vollkommen unschädlich,<br />
da er sich auf seinem Fußgelenk<br />
frei hin und her bewegen konnte. Durch<br />
Nachziehen der provisorischen Abspannseile<br />
wurde der Turm dann in kurzer Zeit wieder in<br />
die gerade Stellung gebracht.<br />
Schon in den ersten Jahren stellte sich bei<br />
der stetig fortschreitenden Entwicklung der<br />
drahtlosen Telegraphie heraus, daß die in den<br />
100-m-Mast eingebaute Isolation in keiner<br />
Weise den erweiterten Ansprüchen genügte. In<br />
Erkenntnis dieses Mangels forderte dann Telefunken<br />
<strong>von</strong> Hein, Lehmann den Einbau stärkerer<br />
Isolationen und man entschied sich <strong>für</strong> die<br />
Verwendung <strong>von</strong> großen massiven Glaskörpern<br />
<strong>von</strong> 10 cm Höhe und 40 cm Durchmesser, die<br />
als Isolationssäulen <strong>von</strong> 3 Körpern übereinander<br />
unter dem Mast eingebaut werden sollten.<br />
Diese schwierige Aufgabe wurde dadurch <strong>von</strong><br />
Hein, Lehmann gelöst, daß unter den Mast<br />
Stahlplatten, die den Druck auf 3 Glassäulen<br />
gleichmäßig verteilten, untergebaut wurden. Zu<br />
diesem Zweck ist der Mast mit hydraulischen<br />
Hebeböcken angehoben und die Isolatoren untergebaut<br />
worden. In den Abspannungen wurden<br />
gleichfalls die Isolationen durch Einbau<br />
einer Kettengliedverankerung mit 4 Glaskörpern<br />
<strong>von</strong> 10 cm übereinander verbessert.<br />
(Bild 42).<br />
Die angegebene Isolierung mit Glaskörpern<br />
wies aber einen großen Mangel auf, indem die<br />
Glaskörper durch Temperaturveränderungen<br />
leicht sprangen. Außerdem war es nicht möglich,<br />
die Glaskörper so genau gerade zu schlei-