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Digitalisiert von Thomas Günzel für www ... - Nonstop Systems

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Nr.17 TELEFUNKEN – ZEITUNG Seite 53<br />

fen, daß der Druck gleichmäßig auf die Körper<br />

übertragen wurde. Diesen Mangel wollte man<br />

dann durch Zwischenlegen <strong>von</strong> Ausgleichsstücken,<br />

z. B. Blei, Löschpapier usw., beseitigen.<br />

Es zeigten sich hierbei durch Versuche im<br />

Material-Prüfungsamt Groß-Lichterfelde eigenartige<br />

Erscheinungen. Z. B. stellte sich beim<br />

Zwischenlegen <strong>von</strong> Bleiplatten <strong>von</strong> l mm Stärke<br />

heraus, daß die Glaskörper bei Erhöhung des<br />

Druckes mit einer Wirkung, die einer Explosion<br />

gleichkam, zersprangen, während bei Versuchen<br />

ohne Bleiplatten die Körper sich bei<br />

der Zerstörung in einzelne Säulen zerlegten<br />

und diese erst durch weitere Erhöhung des<br />

Druckes zerstört wurden. Die Erscheinung der<br />

Explosionswirkung der Glaskörper durch Blei<br />

sowie auch durch Papier, das mit irgend einer<br />

Flüssigkeit getränkt war, läßt sich dadurch erklären,<br />

daß das Blei bezw. die Flüssigkeit sich<br />

am Umfang der Körper herauspressen, während<br />

das Blei oder die Flüssigkeit in der Mitte der<br />

Körper nicht seitlich entweichen können. Infolgedessen<br />

wird der vergrößerte Druck nur<br />

noch in der Mitte der Körper übertragen, so<br />

daß die Glaskörper <strong>von</strong> innen heraus sowohl<br />

in der Richtung des Druckes, als auch rechtwinklig<br />

dazu beansprucht werden, bis schließlich<br />

die Explosion eintritt.<br />

Diese Umstände führten<br />

auch bei dem Turm<br />

in Nauen zu vielfachen<br />

Sprüngen der Glaskörper<br />

und so erwies sich auch<br />

diese Isolation als unzuverlässig.<br />

Schon im<br />

Jahre 1909 ist darauf hingewiesen<br />

worden, daß<br />

die Glaskörper durch<br />

Porzellankörper ersetzt<br />

werden müßten. Es geschah<br />

dies aus der Erkenntnis<br />

heraus, daß Porzellankörper<br />

eine zähere<br />

Struktur und eine größere<br />

Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Temperaturveränderungen<br />

aufweisen.<br />

Eine Herstellung<br />

derartiger Porzellankörper<br />

stellte sich aber zunächst<br />

als unmöglich dar,<br />

da alle Körper bei dem<br />

Brennprozeß oder nachher<br />

zerstört wurden.<br />

Erst nach jahrelangen<br />

Versuchen ist es 1914<br />

gelungen, derartig große<br />

Bild 42. Fuß des 100m-Mastes<br />

massive Porzellankörper herzustellen, die bei<br />

den weiteren Turmbauten verwandt wurden<br />

und zu glänzenden Resultaten geführt haben.<br />

Im Jahre 1911 zeigte sich die Notwendigkeit,<br />

den bestehenden Mast <strong>von</strong> 100 m Höhe<br />

auf das Doppelte zu erhöhen. Ein Neubau erwies<br />

sich als unmöglich, da der 100-m-Turm<br />

bereits neben dem Stationsgebäude stand und<br />

bei der damals verwandten Schirmantenne ein<br />

neuer Mast direkt neben dem alten hätte stehen<br />

müssen. Da außerdem der vorhandene Mast<br />

während der Erhöhung bezw. eines Neubaues<br />

ständig in Betrieb sein mußte, so konnte auch<br />

der alte Mast nicht entfernt werden, um einem<br />

Neubau Platz zu machen. Es blieb daher nur<br />

der einzige Weg: die Erhöhung des vorhandenen<br />

Mastes.<br />

Der Hauptgedanke der Erhöhung bestand<br />

darin, daß in den vorhandenen Mast ein leichter<br />

Rohrmast eingebaut werden sollte, der<br />

dann in einem Stück über Rollen, die an der<br />

Spitze des vorhandenen Mastes angebracht<br />

werden mußten, durch Hochziehen in seine<br />

richtige Lage gebracht werden sollte. Diese<br />

Anordnung hatte den Vorteil, daß <strong>von</strong> einer<br />

Verstärkung des vorhandenen Mastes abgesehen<br />

werden konnte. Da eine derartig steife Konstruktion<br />

<strong>für</strong> die Erhöhung sehr viel Abspannungen<br />

benötigte, so<br />

wurde aus elektrischen<br />

Gründen hier<strong>von</strong> abgesehen;<br />

man entschied<br />

sich <strong>für</strong> die Verstärkung<br />

des vorhandenen Turmes<br />

und <strong>für</strong> einen Aufbau,<br />

der nach der nachstehend<br />

beschriebenen<br />

Anordnung aufgestellt<br />

wurde.<br />

Durch all diese Ueberlegungen<br />

sowie Rücksprachen<br />

mit den in<br />

Frage kommenden Baupolizeiorganen,<br />

Sachverständigen<br />

usw. verstrich<br />

sehr viel Zeit, weshalb<br />

mit der konstruktiven<br />

Durcharbeitung erst im<br />

September 1911 begonnen<br />

werden konnte.<br />

Schon im Monat Oktober<br />

begann die Aufstellung.<br />

Am 20. Dezember<br />

erreichte der<br />

Mast die Höhe <strong>von</strong><br />

200 m, und sofort wurden<br />

die Versuche mit

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