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Seite 46 TELEFUNKEN – ZEITUNG Nr.17<br />
Bild 32. Das Stationshaus im Jahre 1918<br />
Bauschwierigkeiten beim Neubau der Großstation Nauen<br />
während des Krieges<br />
Von H. Rabes<br />
Der Neu- bzw. Umbau der Funkengroßstation<br />
Nauen wurde während des Weltkrieges<br />
im September 1916 begonnen und geht nunmehr<br />
seiner Vollendung entgegen.<br />
Die auszuführenden Bauarbeiten waren folgende:<br />
a) Die alte Antennenanlage wird auf<br />
2,8 km Gesamtlänge erweitert, wodurch die<br />
Errichtung <strong>von</strong> drei neuen Gittermasten, und<br />
zwar eines <strong>von</strong> 260 m und zweier <strong>von</strong> 120 m<br />
Höhe, notwendig wird.<br />
b) Vollständig neu hinzu kommt eine Dreieckantenne<br />
mit zwei Gittermasten <strong>von</strong> je<br />
150 m und einem solchen <strong>von</strong> 134 m Höhe. Der<br />
letztere trägt an seinem oberen Ende nach beiden<br />
Seiten je einen 17 m langen horizontalen<br />
Ausleger.<br />
c) Die vorhandenen Sende- und Empfangsräume<br />
werden durch einen umfangreichen Erweiterungsbau<br />
vergrößert.<br />
Die Bauarbeiten <strong>für</strong> die Turmanlage begannen<br />
im Januar 1916. Der Beginn der Bauarbeiten<br />
<strong>für</strong> den Erweiterungsbau fällt in den besonders<br />
strengen und langen Winter 1916/17.<br />
Die Unterbrechungen der Arbeiten durch<br />
Schnee, Kälte, Regen usw. waren so häufige,<br />
daß in den vier Monaten November—Februar<br />
die Arbeit an 75 Arbeitstagen vollständig ruhen<br />
mußte. An den übrigen Tagen konnte nur während<br />
der kurzen Tageszeit — eine künstliche<br />
Beleuchtung erschien bei der Art der Arbeiten<br />
und der Größe des Arbeitsfeldes unangebracht<br />
— gearbeitet werden. Durch die anhaltenden<br />
Niederschläge war das Grundwasser auf dem<br />
Bauplatz derartig hoch gestiegen, daß die Erdund<br />
Gründungsarbeiten weit in das Jahr 1917<br />
hinein verlegt werden mußten. Der Beginn der<br />
Bauarbeiten datiert daher eigentlich erst vom<br />
April 1917. Die bis dahin vorgenommenen Arbeiten<br />
waren lediglich solche vorbereitender<br />
Art und kleineren Umfanges.<br />
Die durch den Krieg bedingten Verhältnisse<br />
sollten sich in der Folge als recht erschwerend<br />
und hemmend geltend machen. Besonders<br />
fühlbar machte sich der Mangel an Bauhandwerkern<br />
und Bauarbeitern, sowie auch an den<br />
verschiedensten Materialien.<br />
Bei den Arbeiten des Hausbaues waren Arbeitskräfte<br />
sehr oft überhaupt nicht zu erhalten.<br />
Es wurde deshalb versucht, solche durch<br />
Reklamationen bei der Militärverwaltung frei<br />
zu bekommen. Leider wurden wir meist in<br />
nur unzureichender Weise berücksichtigt. So<br />
wurden auf unser Ersuchen um Gestellung <strong>von</strong>