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Nr.17 TELEFUNKEN – ZEITUNG Seite 31<br />

ein Soldat entstiegen ihm und präsentierten<br />

Dokumente, nach denen sie die Leitung der<br />

Station Nauen zu übernehmen hätten. Ihre<br />

Qualifikation war ihnen vom Berliner Revolutionsausschuß<br />

attestiert. Der neue technische<br />

Leiter entpuppte sich bei näherem Zusehen<br />

als ein alter Bekannter, als der Monteur<br />

Rolle vom Telefunkenlaboratorium, während<br />

der militärische Befehlshaber ein Feldwebel<br />

und früherer Filmschauspieler, Flieger<br />

Bild 17. Faksimile des Ausweises <strong>für</strong> Herrn Rolle<br />

und Autofahrer namens Hilderscheid, genannt<br />

Tollhaus, war. Rolle gab sogleich einen Funkspruch<br />

auf:<br />

An Alle!<br />

Funkengroßstation Nauen in Händen des<br />

Arbeiter- u. Soldatenrates, Station sendeklar<br />

Rolle-Hilderscheid.<br />

Sodann wurde der Dienst eingeteilt. Am<br />

nächsten Tage, dem 11, November, ließ Herr<br />

Rolle den endgültigen Arbeiter- und Soldatenrat<br />

wählen. Für den Soldatenrat wurden gewählt:<br />

Schuchardt, Neumann, Schwager, Pässler,<br />

<strong>für</strong> den Arbeiterrat: Rabes, Wegner,<br />

Duchow. Schuchardt und Neumann begaben<br />

sich zum Vollzugsrat, um ihre Ausweise zu<br />

erhalten und ließen sich <strong>von</strong> dem Volksbeauftragten<br />

Ebert die Uebernahme der Station<br />

Nauen bestätigen. Der Abgeordnete Wolfgang<br />

Heine wurde den beiden beigegeben, um<br />

die bisherigen Leiter der Station, Rolle und<br />

Hilderscheid, da<strong>von</strong> zu überzeugen, daß die<br />

Station <strong>für</strong> den Arbeiter- und Soldatenrat<br />

gesichert sei. Herr Heine hielt im Kantinengebäude<br />

eine kurze Ansprache, die mit einem<br />

Hoch auf die sozialistische Republik schloß.<br />

Um 8 Uhr abends verließen die Herren Rolle,<br />

Hilderscheid und Heine die Station und der<br />

Betrieb spielte sich seitdem wieder in ruhigen<br />

und geordneten Bahnen ab.<br />

Das erste offizielle Telegramm aber, das<br />

seit langem <strong>von</strong> Nauen nach Amerika gesendet<br />

wurde, war die vom Staatssekretär<br />

Solff unterzeichnete Note mit der Bitte um<br />

Milderung der Waffenstillstandsbedingungen.<br />

Schon nach einer Viertelstunde traf die Empfangsbestätigung<br />

des amerikanischen Staatssekretärs<br />

Lansing in Nauen ein.

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