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Nr.17 TELEFUNKEN – ZEITUNG Seite 51<br />
Bild 40.<br />
Turmbau in Nauen<br />
Von F. Bräckerbohm<br />
Seit dem Jahre 1904 hat sich die Firma<br />
Hein, Lehmann & Co. A.-G., Berlin-Reinickendorf,<br />
mit der Durcharbeitung zur Herstellung<br />
<strong>von</strong> Masten <strong>für</strong> Zwecke der<br />
drahtlosen Telegraphie beschäftigt. Viele Projekt-<br />
und Entwurfszeichnungen wurden in den<br />
ersten Jahren entsprechend der Entwicklung<br />
der drahtlosen Telegraphie aufgestellt. Es<br />
befanden sich hierunter die eigenartigsten Bauwerke,<br />
z. B. ein Turm <strong>von</strong> etwa 140 m Höhe,<br />
der in 125 m Höhe einen Ring <strong>von</strong> 125 m<br />
Durchmesser aufwies, an dem die Antennendrähte<br />
herunterhingen und am Turmfuß befestigt<br />
waren. Bei diesem Turm hat die<br />
Firma Hein, Lehmann bereits auf die Möglichkeit<br />
hingewiesen, daß derselbe <strong>von</strong> der<br />
Erde durch entsprechenden Unterbau <strong>von</strong> Marmor<br />
oder dergleichen isoliert werden kann.<br />
Nachträglich wurden Entwürfe mit prismatischem<br />
dreieckigem Querschnitt durchgearbeitet,<br />
die in größerer Höhe nach der Erde abgespannt<br />
waren. Da derartige Bauwerke starke<br />
Schwingungen aufweisen und bedeutende<br />
Nebenspannungen in der Konstruktion entstehen,<br />
so ist am Fuße des Mastes eine Gelenkkonstruktion<br />
zur Durchbildung gelangt, die<br />
Ausbildung der Isolation am Fuß wesentlich<br />
erleichterte. Die Abspannseile wurden, solange<br />
die Türme konstruktiv statisch bestimmt waren,<br />
aus Rundeisen mit angestauchten Augen vorgesehen.<br />
Im Jahre 1906 führten die Verhandlungen<br />
mit Telefunken so weit, daß ein<br />
Turm <strong>von</strong> 100 m Höhe in Auftrag gegeben<br />
wurde. Als Errichtungsort war Nauen<br />
bestimmt. Die dortigen schlechten<br />
Bodenverhältnisse und der hohe Grundwasserstand<br />
führten bereits zur Durchbildung der im<br />
allgemeinen nachträglich ausgeführten Konstruktion.<br />
Die Unsicherheit des Baugrundes<br />
und die dadurch bedingten Fundamentsenkungen<br />
und Bewegungen zeigten in klarster Weise<br />
den Vorteil der <strong>von</strong> Hein, Lehmann wiederholt<br />
empfohlenen und später ausgeführten Gelenkkonstruktion,<br />
indem sich dadurch die Baukosten<br />
<strong>für</strong> die Fundamente bedeutend ermäßigten.<br />
Die Kosten <strong>für</strong> die Fundamente, an denen<br />
die starken Abspannseile befestigt waren, wurden<br />
außerdem noch besonders dadurch reduziert,<br />
daß die großen Gewichtsmassen nicht in<br />
der Erde, sondern über dem Erdboden angeordnet<br />
wurden. Zur weiteren Verminderung