Digitalisiert von Thomas Günzel für www ... - Nonstop Systems
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Nr.17 TELEFUNKEN – ZEITUNG Seite 73<br />
Bild 65 zeigt den Aufbau der Tastrelais,<br />
die mit einer Geschwindigkeit <strong>von</strong> ca. 80 Wörtern<br />
in der Minute arbeiten. Da ein Wort im<br />
Durchschnitt zu 5 Buchstaben und ein Buchstabe<br />
zu 3 Zeichen gerechnet wird, so ergibt<br />
sich eine sekundliche Unterbrecherzahl<br />
80⋅5⋅3<br />
<strong>von</strong> = 20 . Dabei arbeiten die<br />
60<br />
Relais praktisch funkenfrei.<br />
Kurze Zeit vor Abbruch des Amerika-<br />
Verkehrs Nauen—Sayville wurde bereits<br />
öfters <strong>von</strong> Nauen schnell gegeben<br />
und die Gegenstation Sayville hat in<br />
l Stunde mit dem Tempo 50 Wörter<br />
pro Minute = 3000 Wörter pro Std.<br />
fehlerfrei empfangen. Leider konnte<br />
dann infolge fehlender Überseestationen<br />
kein weiterer Ausbau des Schnellverkehrs<br />
zwischen Großstationen erfolgen.<br />
An Verbesserung und Erhöhung<br />
der Gebegeschwindigkeit wird zurzeit<br />
gearbeitet.<br />
Durch einen Zentrifugalventilator <strong>von</strong> etwa<br />
l PS und 500 mm Druck Wassersäule wird<br />
Luft zwischen die Kontakte der Tastrelais geblasen,<br />
wodurch eine Funkenbildung und unzulässige<br />
Erwärmung vollkommen vermieden<br />
wird. Die Kupferkontakte <strong>von</strong> ca. 50 gr<br />
sind auswechselbar, dies ist nach ca. 3- bis<br />
4wöchigem Verkehr erforderlich. Dieser minimale<br />
Verschleiß ist übrigens mit Ausnahme der<br />
Bild 67b<br />
Lagerschalen usw. <strong>von</strong> rotierenden Teilen der<br />
Anlage der einzige, der bei dem Maschinensender<br />
auftritt.<br />
Dazu soll bemerkt werden, daß der Telefunken-Hochfrequenzumformer<br />
<strong>für</strong> 400 kW<br />
Antennenenergie seit über 4 Jahren ununterbrochen<br />
läuft, ohne daß die Lager auch nur<br />
ein einziges Mal geöffnet zu werden brauchten.<br />
Die relativ scharfe Resonanzkurve in der<br />
Antenne zwingt zur Einhaltung einer möglichst<br />
konstanten Turenzahl. Welch große Bedeutung<br />
dieser Frage zukommt, zeigt folgendes:<br />
Resonanz in einem abgestimmten Schwingungs-<br />
Bild 67 a<br />
kreise bedeutet, daß Induktanz = Kondensanz<br />
ist. Die Widerstände in der Antenne zeigt das<br />
Vektor-Diagramm (Bild 66), wobei der Verlustwiderstand<br />
senkrecht steht, der in<br />
Nauen bei einer Kapazität <strong>von</strong> ca. 30000 cm<br />
und 12500 m Welle ca. 2,7 Ohm beträgt. Die<br />
Kondensanz ist dabei =:<br />
12<br />
1 9⋅10<br />
=<br />
≅ 200 Ohm<br />
ω⋅C<br />
6,28⋅24000⋅30000<br />
Diese Größe ist natürlich gleich<br />
der Induktanz. Letztere steigt, bzw.<br />
die Kondensanz fällt mit höherer<br />
Periodenzahl = Umdrehungszahl der<br />
Hochfrequenzmaschine und umgekehrt.<br />
Nehmen wir an, durch<br />
Änderung der Periodenzahl des<br />
Energie liefernden Netzes laufe<br />
der Generator ½ % schneller,<br />
so wird die Induktanz <strong>von</strong> 200 auf<br />
201 Ohm steigen und die Kondensanz<br />
<strong>von</strong> 200 auf 199 Ohm<br />
fallen. Es besteht also keine Resonanz<br />
mehr. Da nunmehr die<br />
Differenz zwischen Induktanz und<br />
Kondensanz = 201—199 = 2 Ohm<br />
sich mit dem Verlustwiderstand<br />
der Antenne <strong>von</strong> 2,7 Ohm<br />
geometrisch addiert, wird<br />
2 2<br />
R<br />
Ant<br />
= 2,7 + 2 = 3,36Ohm .<br />
Die vom Generator abgegebene Spannung ver-<br />
2,7<br />
mag nur noch J Ant<br />
⋅ ≅ 80%<br />
3,36<br />
des Maximalstromes in die Antenne zu<br />
drücken. Die Strahlung der Antenne nimmt be-