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Seite 56 TELEFUNKEN – ZEITUNG Nr.17<br />

nicht in Frage kommen, denn derartige Seile<br />

weisen ständig konstruktive Dehnungen auf, die<br />

aus der Konstruktion der Seile herrühren. Infolgedessen<br />

wäre ein ständiges Nachspannen<br />

der Abspannseile notwendig gewesen. Da aber<br />

die Konstruktion des erhöhten Mastes wegen<br />

der dreifachen Abspannungen mehrfach statisch<br />

unbestimmt war, so ließen sich schon aus<br />

diesem Grunde gewöhnliche Drahtseile nicht<br />

verwenden, da der Elastizitätsmodul, der bei<br />

der Berechnung derartiger Bauwerke eine große<br />

Rolle spielt, viel zu unsicher ist.<br />

Seile aus parallelen Drähten wären wegen<br />

der größeren Festigkeit und des geringen Gewichtes<br />

gegenüber Rundeisen die geeignetste<br />

Konstruktion gewesen. Derartige Seile ließen<br />

sich aber nicht fabrikmäßig herstellen. Die einzige<br />

Möglichkeit der Herstellung bestand in der<br />

Anhängung eines Leerdrahtes und Anbringung<br />

weiterer Verstärkungsdrähte. Auf diese Weise<br />

sind die Hängeseile der großen Brücken in<br />

Amerika hergestellt worden. Das Verfahren<br />

war aber wegen der schrägen Lage und der großen<br />

Höhe der Abspannseile nicht anwendbar,<br />

und da keine andere Möglichkeit bestand, die<br />

Seile herzustellen, so mußte notwendiger Weise<br />

<strong>von</strong> der Verwendung <strong>von</strong> Seilen aus parallelen<br />

Drähten abgesehen werden.<br />

Die Abspannseile waren in den Außenfundamenten,<br />

die in gleicher Weise, wie die des vorhandenen<br />

Turmes ausgeführt wurden, durch<br />

die Kettengliedisolation isoliert. Die großen<br />

Seillängen <strong>für</strong> die Erhöhung erforderten aus<br />

elektrischen Gründen eine Unterteilung.<br />

Hier<strong>für</strong> waren zu Anfang Clouthisolatoren, bestehend<br />

aus einem Bügel mit eingespleißter<br />

3 mm starker Gummiplatte, als Isolation angeordnet.<br />

Schon während des Baues stellte sich<br />

die elektrische und mechanische Unzulänglichkeit<br />

dieser Isolatoren heraus; sie wurden deshalb<br />

durch die <strong>von</strong> Hein, Lehmann konstruierten<br />

und ihnen patentierten Isolatoren, bestehend<br />

aus 6 Stahltraversen mit zwischengeschalteten<br />

4 Glaskörpern ersetzt. Die Eigenart<br />

dieser Isolatoren besteht darin, daß das<br />

Isolationsmaterial, also Glas oder Porzellan,<br />

nur auf Druck beansprucht wird. Außerdem<br />

bildet die Kombination ein starres Ganzes,<br />

das in keiner Lage auseinanderfallen kann.<br />

Die Erhöhung des Mastes war Weihnachten<br />

1911 bis auf einige Kleinigkeiten an<br />

Bild 47. Fuß des 30-m Abspann-Turmes <strong>für</strong> die B-Antenne

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