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Nr.17 TELEFUNKEN – ZEITUNG Seite 109<br />
Bemerkenswerte Reichweite.<br />
Das niederländische Kriegsschiff „De Zeven<br />
Provincien“ hat Empfangsversuche angestellt,<br />
welche die Reichweite der <strong>von</strong> Telefunken erbauten<br />
Station Bandoeng in Niederländisch-<br />
Indien ergeben sollten. Bei einer Entfernung<br />
<strong>von</strong> 12 000 km wurden immer noch einwandfreie<br />
Zeichen aufgenommen; da diese Distanz<br />
die Luftlinie Holland—Bandoeng bedeutend<br />
übertrifft, dürfte die Verbindung Hollands mit<br />
Niederländisch-Indien sichergestellt sein.<br />
Gesetze und Verkehrsvorschriften.<br />
Laut Mitteilung der britischen Admiralität<br />
sind ab l. Mai 1919 alle Einschränkungen des<br />
kommerziellen funkentelegraphischen Verkehrs<br />
in sämtlichen Gewässern aufgehoben worden<br />
mit Ausnahme <strong>von</strong> Nordsee, Kanal östlich der<br />
Linie Dungeneß-Boulogne, nordrussische Gewässer,<br />
Mittelmeer, Schwarzes Meer und Marmara<br />
Meer.<br />
Wie der „Christian Science Monitor“ vom<br />
13. 2. 1919 berichtet, hat das Dominion Naval<br />
Departement in Ottawa jede Zensur über den<br />
Verkehr zwischen Küstenstationen und Schiffen<br />
aufgehoben, welche sich an der Pacificküste<br />
oder im Atlantischen Ozean bis 40 Grad<br />
West befinden.<br />
Die Betriebsbeschränkungen <strong>für</strong> Privatund<br />
Amateurstationen bestehen vorläufig noch<br />
weiter,<br />
Laut „Manchester Guardian“ vom 28. Mai<br />
1919 ist im Oberhause ein Gesetzentwurf eingebracht<br />
worden, der eine bedeutende Erweiterung<br />
der jetzt schon bestehenden Zwangsvorschriften<br />
<strong>für</strong> die Einrichtung <strong>von</strong> Funkenstationen<br />
an Bord britischer Handelsschiffe vorsieht.<br />
Nach den neuen Vorschriften muß jeder<br />
<strong>für</strong> den Seeverkehr bestimmte Passagierdampfer<br />
mit einer Station ausgerüstet sein, desgleichen<br />
jedes andere Schiff <strong>von</strong> 1600 Tonnen<br />
aufwärts. Die Stationen müssen mit einem<br />
oder mehreren Telegraphisten besetzt sein.<br />
Bestimmungen über eine noch abzufassende<br />
Dienstanweisung und über die zum Einbau zu<br />
verwendenden Typen werden vom General<br />
Post Master gemeinsam mit dem Board of<br />
Trade erlassen werden. Zuwiderhandlungen<br />
werden mit Strafen bis zu 500 Lstr. bedroht.<br />
Die Regierung <strong>von</strong> Australien hat beschlossen,<br />
Konzessionen <strong>für</strong> den Betrieb <strong>von</strong> Funken-<br />
Großstationen an Private nicht mehr zu erteilen.<br />
Die „Times“ vom 10. Mai 1919 berichten,<br />
daß ein Angebot der Marconi-Gesellschaft<br />
betreffs Einrichtung mehrerer Großstationen<br />
daraufhin abgelehnt worden sei.<br />
Nach einer Temps-Meldung vom 7. Februar<br />
ist durch Erlaß der französischen Regierung<br />
verfügt worden, daß alle während des Krieges<br />
mit Funkentelegraphie ausgerüsteten französischen<br />
Schiffe <strong>von</strong> 500 Tonnen aufwärts diese<br />
Anlagen vorläufig beibehalten müssen. Der<br />
Erlaß wird durch die immer noch bestehende<br />
Gefährdung der Schiffahrt durch Minen begründet;<br />
der Zeitpunkt, <strong>von</strong> welchem ab die<br />
Stationen später entfernt werden dürfen, wird<br />
<strong>von</strong> der Regierung bekanntgegeben werden.<br />
Erfolge der drahtlosen Telephonie.<br />
Die englischen Märzzeitungen brachten<br />
spaltenlange Artikel über die gelungene Herstellung<br />
einer drahtlosen Telephonieverbindung<br />
zwischen Irland und dem amerikanischen Kontinent.<br />
Wie der „Public Ledger“, Philadelphia,<br />
vom 21. März hierzu bemerkt, soll der Expert<br />
<strong>für</strong> Funkentelegraphie des U. S. Navy Dept.<br />
hierüber sein Erstaunen ausgedrückt haben, da<br />
die Station der amerikanischen Marine in New<br />
Brunswick bereits seit einiger Zeit sowohl nach<br />
Honolulu wie auch nach Paris telephoniere.<br />
Allerdings sei die Verbindung mit dem Eiffelturm<br />
nur einseitig, da bei diesem keine ausreichende<br />
Telephonie - Sendestation eingebaut<br />
sei.<br />
Tatsächlich hat die amerikanische Marine<br />
viel Mühe und Sorgfalt auf die Weiterentwicklung<br />
der Radiotelephonie verwandt. So wurden<br />
kürzlich derartige Versuche mit dem nach<br />
Europa fahrenden Dampfer „George Washington“<br />
unternommen, die bis auf eine Entfernung<br />
<strong>von</strong> 800 engl. Meilen gute Resultate gezeitigt<br />
haben. Versuche mit Flugzeugen ergaben eine<br />
gute Verständigung über 125 engl. Meilen. Beachtenswert<br />
ist die Ansicht des Marinevertreters,<br />
daß nach seiner Auffassung die drahtlose<br />
Telephonie niemals eine große Rolle im Handelsverkehr<br />
spielen würde. Dies ist um so<br />
bemerkenswerter insofern, als auch M.<br />
Branly, eine der größten französischen Kapazitäten<br />
auf diesem Gebiet, laut „Eclair“ vom<br />
13. Februar 1919 sich ähnlich skeptisch geäußert<br />
hat. Auf die Frage, ob diese Erfindung<br />
sehr wichtige praktische Folgen zeitigen<br />
würde, antwortete Branly: „Ich glaube es<br />
nicht.“<br />
Auch die Telefunkengesellschaft hat während<br />
der letzten Jahre auf die Weiterentwick-